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Haus des Schreckens

Haus des Schreckens

Titel: Haus des Schreckens
Autoren: Marco Sonnleitner
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alle nach seiner Pfeife tanzen. Ihr müsst mal sehen, inwieweit er auf die Hinweise reagiert. Wenn nicht, was ich befürchte, müssen wir unter Umständen umdisponieren.«
    »Der lässt sich sicher nicht dreinreden. Hast doch gehört, was er von uns allen hält: Amateure!« Peter spie das Wort verächtlich aus. »Als ob er Sherlock Holmes persönlich wäre!«
    Justus holte sich die Dose zurück. »Seid jedenfalls auf der Hut und versucht, Streit unter den Mitspielern zu vermeiden. Lowell setzt auch in dieser Hinsicht auf uns.«
    »Das wird nicht einfach werden.« Peter rümpfte skeptisch die Nase. »Und was hältst du von den anderen?«
    »Mrs Parsley ist sehr nervös und wohl auch ein bisschen schlicht im Geiste. Sie wird sicher keine allzu große Hilfe sein. Achtet vielleicht nur darauf, dass ihr sie nie von den anderen isoliert, sonst flippt sie womöglich aus.«
    »Und Mr Parsley hält sich hoffentlich an das Rauchverbot, sonst fackelt er uns das ganze Haus ab.«
    »Kittle ist zwar recht pfiffig, habe ich den Eindruck«, Justus machte eine abwägende Geste, »auf der anderen Seite hat er auch irgendwie etwas Merkwürdiges an sich. Er beobachtet alles ganz genau und sieht einen immer so durchdringend an. Ich meine, für das Spiel ist das prima, aber trotzdem kommt er mir seltsam vor.«
    »Ich bekomme jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn er mich anschaut«, bestätigte Peter. »Dabei habe ich gar nichts ausgefressen.«
    Justus trank die Dose leer. »Shawne und Jaqueline scheinen recht nett zu sein. Wenngleich ich es ein wenig albern finde, wie sie Scavenger anhimmeln. Jaqueline kann allerdings auch ziemlich energisch werden, wie wir gehört haben.«
    »Und beide sind sehr hübsch.« Peter zuckte mit den Augenbrauen.
    »Peter, du hältst dich zurück, ja? Wir sind hier, um zu arbeiten.«
    »Mir bricht das Herz«, jammerte Peter theatralisch und fasste sich an die rechte Brust.
    »Das Herz ist auf der anderen Seite.«
    Peter griff schnell um. »Mir bricht’s auch da.«
    Justus verdrehte die Augen. »Wäre da noch Scavenger. Es hat mich wirklich überrascht, dass ein Mann wie er an so einem Spiel teilnimmt.«
    »Vielleicht ist das sein Hobby. Er ist eben ein Krimi-Junkie. Hast du gesehen, wie cool er bei unserem Türschrei geblieben ist? Alle sind wie üblich zusammengefahren, aber den bringt so schnell nichts aus der Fassung.«
    »Hm, dennoch finde ich es erstaunlich und sogar bewundernswert, dass er sich einfach so unters normale Volk mischt. Leute, die so bekannt sind wie er, haben da üblicherweise sehr viel mehr Berührungsängste oder Vorbehalte.«
    »Hat nicht jeder von uns zwei Seiten?«, raunte Peter geheimnisvoll.
    Justus runzelte die Stirn. »Apropos zwei Seiten. Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass du zwei verschiedene Socken trägst?«
    Peter lupfte die Hosenbeine. »Das gehört so.«
    »Das gehört so?«
    »Ja. Und das kann ich dir sogar beweisen.«
    »Du kannst mir beweisen, dass es richtig ist, dass du zwei verschiedene Socken trägst?« Justus war einigermaßen verblüfft. »Da bin ich jetzt aber mal gespannt!«
    »Genau. Denn weißt du.« Peter hob wichtig das Kinn. »Ich habe –«
    In diesem Moment flog die Tür auf.
    »Gott sei Dank, Just!« Bob stürzte herein. »Gut, dass du wieder dasselbe Zimmer hast.«
    »Bob!«
    »Was ist denn los? Was hast du denn?« Justus und Peter waren aufgesprungen. Bob machte einen sehr aufgeregten Eindruck.
    »Hier, das ist los.« Der dritte Detektiv griff sich an den Hinterkopf. Als er seine Hand ausstreckte, war an den Fingern Blut!
    »Bob! Was ist passiert?«, rief Justus erschrocken.
    »Ich wurde überfallen! Irgendjemand hat mich auf dem Weg zu meinem Zimmer verfolgt und dann von hinten niedergeschlagen.«
    »Was?«
    »Um Gottes willen!«
    »Und es kommt noch schlimmer.« Bob sah seine Freunde ernst an. »Mir wurde das Handy geklaut!«

Die Geister melden sich
    »Das Handy? Jemand hat dir das Handy gestohlen?«
    Bob nickte. »Das Handy, ja, aber sonst nichts.«
    Justus hob die Augenbrauen. »Das verstehe ich nicht. Wieso stiehlt jemand das Handy? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Vielleicht haben wir einen Klemp–, Klett–, eine Klaut– … Just, wie heißen die Typen noch mal, die zwanghaft alles mitgehen lassen?«, fragte Peter.
    »Kleptomanen.«
    »Genau. Vielleicht haben wir so einen in der Gruppe.«
    »Unwahrscheinlich. Zumal Kleptomanen selten Gewalt anwenden.«
    »Na ja, war auch nur so eine Idee.« Peter zuckte mit den Schultern. Dann schien
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