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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
Autoren: Rachel Caine
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du warst tot, ich hab gesehen, wie sie dich umgebracht haben und... sie...«
    »Ja, das war nicht gerade angenehm.« Etwas flackerte schnell und heiß in Michaels Augen auf, der Schatten eines Schreckens, an den er, so kam es Claire vor, nicht mehr denken und von dem er niemandem erzählen wollte. »Aber ich bin kein Vampir und sie können mich nicht töten wie einen Vampir. Nicht, solange das Haus meine Seele besitzt. Sie können so gut wie alles mit meinem Körper machen, er wird einfach wieder... repariert.«
    Der Gedanke daran ließ in Claire Übelkeit aufsteigen, als würde sie am Rand eines tiefen und unerwarteten Abgrunds stehen. Sie starrte Michael mit geweiteten Augen an und sah, dass ihm, ebenso wie ihr, klar war: Wenn Shanes Vater und seine heitere Bande von Schlägertypen das herausfanden, würden sie das vielleicht testen wollen. Nur so zum Spaß.
    »Deshalb habt ihr mich nicht gesehen«, sagte Michael. »Du kannst es ihnen nicht sagen. Oder Shane.«
    »Shane nicht sagen?« Eve zog sich zurück. »Warum nicht?«
    »Ich habe zugeschaut«, sagte er. »Zugehört. Ich kann das, wenn ich, du weißt schon...«
    »Wenn du ein Geist bist?«, half Claire weiter.
    »Genau. Ich hab gesehen...« Michael sprach nicht weiter, aber Claire wusste, was er sagen wollte.
    »Du hast gesehen, wie Shane von seinem Dad geschlagen wurde«, sagte sie. »Stimmt’s?«
    »Ich möchte nicht, dass er Geheimnisse vor seinem Dad hat. Nicht jetzt.«
    Schritte trappelten die Treppe herauf und wurden langsamer, als sie den Flur erreichten. Michael berührte seine Lippen mit dem Finger und lockerte Eves krampfhaften Griff. Er presste stumm seine Lippen auf ihre.
    »Versteck dich!«, flüsterte Claire. Er nickte und öffnete den Schrank, rollte seine Augen wegen der Unordnung darin und zwängte sich hinein. Claire hoffte, dass er sich unter den Klamottenbergen begrub. Miranda hatte in diesem Schrank festgesessen, nachdem sie versucht hatte, Eve zu erstechen, bevor das Haus Feuer fing. Sie hatte ganze Arbeit geleistet, alles durcheinanderzubringen. Eve war außer sich gewesen.
    Beide Mädchen fuhren zusammen, als jemand hart an die Tür schlug. Eve schloss hastig auf und trat zurück, als sie aufflog und Shane hereinstürmte.
    »Wie...?« Er atmete schwer und hielt eine Brechstange in der Hand. Claire wurde bewusst, dass er die Schlösser aufgebrochen hätte, wenn es nötig gewesen wäre. Sie ging langsam auf ihn zu und versuchte herauszufinden, was er gerade fühlte, und er ließ die Brechstange fallen, schlang seine Arme um sie und hob sie hoch. Er grub sein Gesicht in die Kuhle ihres Halses und das warme, schnelle Pumpen seines Atems auf ihrer Haut ließ sie in ungestümer Freude erschauern. »Große Güte, Claire. Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    »Du kannst nichts dafür«, sagte Eve. Sie hielt ihm den Hockeyschläger hin. »Sieh mal! Ich habe ihm eine reingehauen. Ähm, zweimal.«
    »Gut.« Shane küsste Claire auf die Wange und ließ sie zurück auf den Boden gleiten, aber er ließ ihre Arme noch nicht los. Seine Augen, die unter den Blutergüssen hell und geschwollen waren, musterten sie eingehend. »Er hat dir nicht wehgetan? Euch beiden nicht?«
    »Ich habe ihm eine reingehauen!«, wiederholte Eve fröhlich und fuchtelte wieder mit dem Schläger, um das zu betonen. »Also, nein, er hat uns nicht wehgetan, sondern wir ihm. Ganz allein, weißt du. Ohne fremde Hilfe. Ähm, also...wo ist dein Dad? Er lässt sich ziemlich Zeit, uns zu Hilfe zu kommen.«
    Shane machte die Tür zu und schloss ab, als der Biker im Flur stöhnte und zur Seite rollte. Er schwieg, was jedoch Antwort genug war. Shanes Dad brauchte seine Biker dringender, als er Eve oder Claire brauchte. Sie waren entbehrlich. Schlimmer noch, sie waren wahrscheinlich einfach zu Belohnungen geworden.
    »Wir können hier nicht bleiben«, sagte Eve. »Es ist nicht sicher. Das weißt du.«
    Shane nickte, aber er sah niedergeschlagen aus. »Ich kann nicht mit euch kommen.«
    »Doch, das kannst du! Shane...«
    »Er ist mein Dad, Eve. Er ist alles, was ich habe.«
    Eve schnaubte. »Klar, na ja, dann gib einfach zurück, was du hast.«
    »Klar, du bist ja einfach von zu Hause abgehauen...«
    »Hey!«
    »Hat dich ja nicht gekümmert, was mit ihnen passiert...«
    »Sie hat es nicht gekümmert, was mit mir passierte!« Eve schrie beinahe. Plötzlich wirkte es nicht mehr so, als würde sie den Hockeyschläger nur vorführen. »Lass meine Familie da raus, Shane! Du hast ja keinen
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