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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
Autoren: Rachel Caine
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seines Mundes nach unten.
    »Noch völlig ungeküsst, würde ich wetten.«
    Sie fühlte, wie sie rot wurde. Sie konnte es nicht verhindern und auch nicht, dass ihr Blick zu Shane wanderte. Der presste mit zuckenden Muskeln die Kiefer zusammen. Er starrte ins Leere.
    »Oho! So ist das also. Nimm dich in Acht bei den Minderjährigen, mein Junge.« Aber Shanes Dad sah seltsam zufrieden aus. »Ich heiße Frank Collins. Bist bestimmt schon draufgekommen, dass ich der Vater von dem da bin, was? Ich hab früher in Morganville gewohnt. Bin jetzt aber schon ein paar Jährchen weg.«
    »Seit dem Brand«, sagte Claire und schluckte schwer. »Seit Alyssa starb. Und... Shanes Mom?« Shane hatte nämlich nie ein Wort über sie verloren.
    »Molly starb später«, sagte Mr Collins. »Als wir schon weg waren. Wurde von den Vamps umgebracht.«
    Eve machte zum ersten Mal den Mund auf – mit sanfter, zögernder Stimme. »Wie kommt es, dass Sie sich erinnern? An Morganville, nachdem Sie weggegangen sind? Ich dachte, keiner erinnert sich, sobald man die Stadt verlassen hat.«
    »Molly erinnerte sich«, antwortete Mr Collins. »Stück für Stück. Sie konnte Lyssa nicht vergessen und das öffnete die Tür, Zentimeter für Zentimeter, bis alles wieder da war. Da wussten wir, was wir zu tun hatten. Wir mussten es zu Ende bringen. Müssen alles zu Ende bringen. Stimmt’s Junge?«
    Shane nickte. Es sah weniger nach Zustimmung aus als vielmehr nach dem Wunsch, nicht wegen Widerspruchs eine gescheuert zu bekommen.
    »Also bereiteten wir uns eine Zeit lang vor und schickten dann Shane zurück nach Morganville, um die Stadt für uns auszukundschaften, Ziele zu bestimmen, all das zu erledigen, wofür wir nicht die Zeit hätten, wenn wir hier erst einmal angerollt wären. Konnte aber nicht länger warten, als sein Hilferuf einging. Rückte sofort an.«
    Shane sah aus, als wäre ihm übel. Er konnte weder Eve noch Claire noch Michaels Leiche anschauen. Noch seinen Vater. Er starrte einfach vor sich hin. Auf seinen Wangen waren Tränenspuren zu sehen, aber Claire hatte ihn nicht wirklich weinen sehen.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Claire schwach.
    »Ich denke, zuerst werden wir das da begraben«, sagte Mr Collins und deutete mit einem Nicken zu Michaels verhülltem Leichnam. »Shane, am besten, du gehst aus dem Weg...«
    »Nein! Nein, du rührst ihn nicht an! Ich werde das tun!«
    Mr Collins warf ihm einen langen, finsteren Blick zu. »Du weißt, was wir tun müssen« – er warf Eve und Claire einen Blick zu – »um sicherzugehen, dass er nicht wieder zurückkommt.«
    »Das ist doch Aberglaube, Dad. Du brauchst nicht...«
    »So wird das bei uns gehandhabt. Wenn, dann richtig. Ich will schließlich nicht, dass dein Freund zu mir zurückkommt, wenn die Sonne das nächste Mal untergeht.«
    »Wovon redet er überhaupt?«, flüsterte Claire Eve zu. Irgendwann in den letzten paar Minuten war Eve aufgestanden und hatte sich neben sie gestellt, ihre Hände umklammerten sich. Claires Finger fühlten sich kalt an, aber Eves waren wie Eis.
    »Er treibt einen Pfahl in sein Herz«, sagte Eve wie betäubt. »Stimmt’s? Und steckt ihm Knoblauch in den Mund? Und...«
    »Ihr braucht all diese Details nicht«, unterbrach Mr Collins sie. »Bringen wir es hinter uns. Und wenn wir damit fertig sind, zeichnet uns Shane eine Karte, mit der wir die hochkarätigen Vampire von Morganville aufstöbern.«
    »Wissen Sie nicht schon, wo man die findet?«, fragte Claire. »Sie haben doch hier gewohnt.«
    »So einfach ist das nicht, Kleine. Die Vamps trauen uns nicht. Sie ziehen herum. Sie haben alle Arten von Schutz, um Vergeltungsmaßnahmen zu entgehen. Aber mein Junge hat einen Weg gefunden. Stimmt’s Shane?«
    »Stimmt«, sagte Shane. Seine Stimme klang absolut ausdruckslos. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Aber Shane, du kannst nicht...«
    »Eve, halt die Klappe. Kapierst du das nicht? Es gibt nichts, was wir im Moment für Michael tun können. Oder?«
    »Das kannst du nicht machen!«, brüllte Eve. »Er ist nicht tot!«
    »Nun«, sagte Mr Collins, »ich glaube, genau das wird sein Problem sein, wenn wir einen Pfahl in ihn rammen und ihm den Kopf abschlagen.«
    Eve kreischte in ihre geballten Fäuste und ging in die Knie. Claire versuchte, sie zu halten, aber Eve war stärker, als sie gedacht hatte. Shane wirbelte sofort herum und kauerte sich neben sie, wobei er sich schützend über sie beugte und seinen Vater und die beiden Motorradtypen anstarrte, die über
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