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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
Autoren: Rachel Caine
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weiß nicht, wie sie das anstellt. Ich schreibe das, bevor ich einschlafe, und sie ist unten und kuschelt mit Shane auf der Couch. Die beiden scheinen sich wirklich gut zu verstehen. Wahrscheinlich sollte ich sie mir aber mal zur Brust nehmen und ihr in Bezug auf Shane die Fakten des Lebens erklären. Ich meine, sie ist sechzehn . Okay, sie geht auf die vierzig zu, aber... sechzehn!
    Mit sechzehn hielt ich mich natürlich auch für knallhart. Oder Moment – ich war knallhart, als ich sechzehn war. Oh yeah.
    Ich bin in einen toten Typen verknallt. Bin ich deshalb schräg? Ich meine, schräger als sonst? Im Ernst.
    Aber laut dem großen Boyfriend-Check in der Cosmopolitan konnte Michael ziemlich hoch punkten, mit Zusatzpunkten, weil er Musiker ist, sensibel und künstlerisch, und großartige Hände hat. Außerdem rangiert er auf einer Skala von eins bis zehn ungefähr bei acht, wenn die Eins ein unheimlicher Serienmörder ist und die Zehn Johnny Depp.
    Und wenn er nicht tot wäre? Volltreffer . Ist er aber. Tot, meine ich. Die Hälfte der Zeit jedenfalls und ich sehe da einige Einschränkungen. Er wird mich nie zum Abendessen ausführen. Er wird mich nie in einen Klub begleiten und all die anderen Mädels zum Sabbern bringen, was einen Teil des Spaßes ausmacht. Er wird nie...naja, es gibt eine ganze Menge Dinge, die er niemals tun wird, und dazu gehört auch, niemals zur Tür dieses Hauses hinauszugehen. Oder wenigstens tagsüber da zu sein, falls ich ihn brauche.
    Egal, wie viele Vorteile er hat, das wird ihn wegen technischer Mängel reinreiten.
    Natürlich erhält er Extrapunkte dafür, dass er diese total süße Joe-Boxer-Unterwäsche trägt. (Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich das weiß, weil ich ihm den Gürtel aufgemacht habe, aber nein. Wäschekorb. Seufz.)
    Zusammenfassung:
    Ich: total schräg, weil in einen toten Typen verliebt. Toter Typ: total heiß.
    Ich bin immer noch verwirrt.
    ***
    Als gäbe es gerade nicht genug Traumata in meinem Leben: Jetzt verfolgt mich auch noch mein kleiner Bruder Jason. Ich war mir zuerst nicht sicher...Ich dachte, ich hätte mir das vielleicht eingebildet. Wisst ihr, als würde man aus den Augenwinkeln etwas sehen, und wenn man dann direkt hinschaut – nichts. Na ja, das ist Jason. Verdünnisiert sich wie Rauch. Wie Michael bei Sonnenaufgang. Sucht euch eure Lieblingsfloskel aus.
    Aber heute, da dachte ich, ich hätte ihn gesehen. Ich drehte den Kopf und da war er. In voller Lebensgröße und doppelt so unheimlich. Ich meine nicht die körperliche Größe. Jason ist ein Zwerg, aber tödlich wie die Hölle und er schreckt vor nichts zurück. Die örtlichen Schlägertypen gingen einem Kampf mit ihm aus dem Weg – sogar noch bevor es für die Mädels, mit denen er zusammen war, tödlich endete. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in den paar Jahren Gefängnis etwas gelernt hat, außer noch furchteinflößender zu sein.
    Auch in einem Abstand von sechs Metern oder so ist er ziemlich unheimlich. Nicht dass er etwas Bestimmtes getan hätte, um mir Angst einzujagen; er stand einfach nur da. Lächelnd. Es war auf dem Campus der TPU, mitten am Tag, haufenweise Menschen um mich herum, aber ich fühlte mich trotzdem belästigt.
    Ich fragte mich, was er vorhatte. Ich meine, es ist schon typisches Jason-Horrorshow-Verhalten, einfach dazustehen und zu lächeln und dann wegzugehen, aber er steckte die Hände in die Taschen seiner schwarzen Kapuzenjacke und kam langsam auf mich zu. Mein Bruderherz ist ein bisschen kleiner als ich und viel dünner – Heroin-Look. Er ist noch immer Goth, trägt sein braunes Haar in einer schwarz gefärbten Igelfrisur und legt mehr Eyeliner auf als ich. Er trug ausgebleichte, armselige Jeans, klobige schwarze Stiefel und ein weites schwarzes T-Shirt. Vom Aussehen her eigentlich nichts Besonderes, aber was er daraus machte, war... beunruhigend. Ich wollte nicht, dass er noch näher kommt, war aber auch nicht gewillt, mich zurückzuziehen, und ich wäre mir ziemlich bescheuert vorgekommen, wenn ich um Hilfe gerufen hätte, wo Jason doch gar nichts gemacht hat. Er hatte noch nicht mal eine Waffe, soweit ich das sehen konnte. Nicht dass er je eine gebraucht hätte.
    Etwa zehn Zentimeter vor mir – viel zu nah – hielt er an.
    »Na so was«, sagte Jason. »Lange nicht gesehen, Eve.«
    Ich antwortete nicht. Ich beobachtete ihn nur, um zu sehen, was er tun würde. Gott weiß, er ist zu allem fähig. Echt zu allem.
    »Wollte nur, dass du Bescheid
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