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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok
Autoren: Rachel Caine
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hatte sie »nein, war es nicht« gesagt. Alle, die auf den Sofas im Vorraum des Schlafsaals herum lümmelten, schauten sie so überrascht an, als hätte soeben der Getränkeautomat zu ihnen gesprochen. Monica, ihre Freundinnen und drei dieser megacoolen älteren Jungs aus der Studentenverbindung.
    »Der Zweite Weltkrieg«, wagte sie sich weiter vor, panisch und unsicher, wie sie da wieder herauskommen sollte. »Na ja, ich meine, das war nicht der Koreakrieg. Der war später. Der Zweite Weltkrieg war der mit den Deutschen und den Japanern. Pearl Harbour, du weißt schon.«
    Und die Typen hatten Monica angeschaut und gelacht und Monica war rot angelaufen - nicht sehr, aber so, dass ihr cooles, perfektes Make-up ruiniert war. »Erinnere mich daran, dass ich dir nie ein Geschichtsreferat abkaufe«, hatte der süßeste der Jungs gesagt. »Jeder Trottel weiß das!« Aber Claire war sich sicher, dass keiner von ihnen das wirklich gewusst hatte. »Chinesen. Klaaaro.«
    Claire hatte die Wut in Monicas Augen gesehen, die sie rasch mit Lächeln, Kichern und Flirten überspielte. Claire hatte wieder aufgehört zu existieren, für die Jungs zumindest.
    Für die Mädchen war sie ganz neu und alles andere als willkommen. Damit schlug sie sich schon ihr ganzes Leben herum. Wenn man klug und klein ist und durchschnittlich aussieht, hat man in der Lotterie des Lebens nicht gerade den großen Preis gezogen; man hatte zu kämpfen, ganz gleich um was. Irgendjemand lacht dich immer aus, schlägt dich, ignoriert dich; oder alles zusammen. Als sie noch klein war, dachte sie, dass Ausgelachtwerden das Schlimmste sei; aber dann, nach den ersten paar Showdowns auf dem Schulhof, wurde Geschlagenwerden ihre Nummer eins. Während ihrer (kurzen, zweijährigen) Erfahrung an der Highschool war es dann meist noch viel schlimmer, ignoriert zu werden. Sie war ein Jahr früher als alle anderen dorthin gekommen und ging dann ein Jahr vor ihnen. Das sieht niemand gern.
    Niemand außer den Lehrern zumindest.
    Das Problem war, dass Claire wirklich gern zur Schule ging. Sie liebte Bücher, las und lernte gern - okay, Infinitesimalrechnung nicht, aber sonst so gut wie alles. Physik. Welches normale Mädchen mochte schon Physik? Nur abnormale. Solche, die niemals sexy sein werden.
    Und mal ehrlich, sexy sein? Darum ging es doch im Leben. Das hatte Monica bewiesen, als die Welt für einige Sekunden aus den Fugen geraten war, um Claire zur Kenntnis zu nehmen, und dann wieder auf ihre Umlaufbahn zurückkehrte, um sich weiterhin um die Schönen zu drehen.
    Das war unfair. Sie hatte sich auf der Highschool in die Arbeit gestürzt und gelernt wie eine Wilde. Sie machte ihren Abschluss mit einer glatten Eins und erzielte in den Prüfungen Ergebnisse, die gut genug waren, um eine Zulassung für eine der ganz großen, der legendären Universitäten zu bekommen. Universitäten, an denen es nicht unbedingt von Nachteil ist, wenn man ein weiblicher mutierter Superhirn-Freak ist.
    Es half alles nichts. Mom und Dad hatten einen Blick auf den Stapel mit den begeisterten Zusagen geworfen, die von Universitäten wie MIT, Cal Tech und Yale eingetroffen waren, und hatten sie gewaltig ausgebremst. Auf keinen Fall würde sich ihre sechzehnjährige Tochter (sie bestand darauf, fast siebzehn zu sein, auch wenn das nicht wirklich stimmte) auf eine 5000 Kilometer entfernte Schule verziehen. Zumindest erst mal nicht. (Claire hatte vergeblich versucht, das Argument rüberzubringen, dass nur eines für ihre angehende akademische Karriere tödlicher sei, als erst später an eine dieser Universitäten zu wechseln. Nämlich, ausgerechnet von der Texas Prairie University dorthin zu wechseln. Auch als TPUuuuh bekannt.)
    Hier war sie nun also und saß im heruntergekommenen oberen Stock eines beschissenen Wohnheims an einem heruntergekommenen College fest, das achtzig Prozent der Studenten nach den ersten beiden Jahren verlassen - oder ihr Studium abbrechen - und die Monickettes stahlen ihre nasse Wäsche und warfen sie in den Abfallschacht; und das alles, weil Monica nicht damit behelligt werden konnte, irgendetwas über einen Krieg zu wissen, der groß genug war, um als Weltkrieg bezeichnet zu werden.
    Aber das war so unfair! Etwas in ihr heulte auf. Ich hatte alles so gut durchdacht! Monica schlief aus und Claire selbst war früh aufgestanden, während die ganzen Partytiere noch im Koma gelegen hatten und die gewissenhaften Studenten bereits im Unterricht waren. Sie hatte gedacht, dass sie
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