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Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Haus der Schatten (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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bitte?"
    "Zu Miss Baily."
    "Miss Baily ist nicht im Haus."
    Harris stutzte.
    "Ist sie nicht?", fragte er verwundert zurück.
    Die Erwiderung aus dem Lautsprecher war sehr abweisend.
    "Nein."
    "Nun, vielleicht könnte ich bei Ihnen auf sie warten. Wer spricht da übrigens?"
    Ein kurzes Zögern. Dann kam aus dem Lautsprecher: "Mein Name ist Bradley."
    "Ah, der Butler, nicht wahr?"
    "Jawohl, Sir."
    "Also, was ist? Lassen Sie mich herein? Es regnet ganz erbärmlich."
    Wieder ein Zögern, das Harris etwas stutzig machte.
    Dann erklärte Bradley: "Meinetwegen."
    Norman Harris war pitschnass, als er wieder in seinem Wagen saß.
    Dann ging das Tor auf, Harris fuhr an und wenig später parkte er den Wagen direkt vor dem Portal. Harris stieg aus, knallte die Tür zu und spurtete die Stufen hinauf. Bradley wartete schon an der halboffenen Tür. Harris sah ihm an, dass er von seiner Anwesenheit nicht allzusehr begeistert war. Er fragte sich nur, weshalb eigentlich. Aber im Augenblick hatte er vordringliche Sorge, nicht noch nasser zu werden, als er schon war. Und so trat er einfach ins Haus, ohne sich zuvor die Genehmigung des Butlers zu holen.
    "Miss Baily ist zusammen mit Mr. und Mrs. Randolphs in die Stadt gefahren."
    "Sie meinen - nach Bangor?"
    "Ja, wohin sonst?"
    "Haben sie gesagt, wann sie wiederkommen?"
    "Nein, haben sie nicht."
    "Es ist nämlich so, ich war mit Miss Baily verabredet. Allerdings erst um acht. Glücklicherweise konnte ich mich etwas früher freimachen, als erwartet."
    "Nun, es tut mir leid, dass Sie so ein Pech haben, Inspector Harris. Es tut mir wirklich aufrichtig Leid."
    "Was wollte Francine - Miss Baily - in Bangor?"
    "Keine Ahnung, Sir. ich bin Butler hier, mehr nicht. Und es geht mich nichts an, weshalb die Herrschaften in die Stadt fahren."
    Harris kam das ganze etwas merkwürdig vor. Er sah an Bradley vorbei den Flur entlang. Da stand Miss Gormley, die Köchin. Sie hatte alles mitangehört. Jetzt endlich bemerkte auch Bradley sie. Er drehte sich herum und verzog den Mund.
    "Was, haben Sie hier zu suchen, Miss Gormley?"
    Die Angesprochene fuhr erschrocken zusammen.
    "Ich..."
    "Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit!"
    Sie wandte sich wortlos um und verschwand.
    "Ich werde warten", erklärte Harris. "Ich denke, Sie haben nichts dagegen..."
    Es genügte, in Bradleys Gesicht zu schauen, um zu wissen, dass er sehr wohl etwas dagegen hatte. Aber er verkniff es sich, zu sagen, was er dachte. Er war hier schließlich nicht der Hausherr, sondern nur ein Angestellter.
    "Bitte! Tun Sie, was Sie für richtig halten!", knirschte es aus ihm heraus.
     
    *
     
    Ein paar Minuten erst saß Norman Harris allein im Wohnzimmer.
    Bradley hatte ihm einen Drink angeboten, aber Harris hatte abgelehnt.
    Dann war der Butler verschwunden. Jetzt tauchte plötzlich Miss Gormley, die Köchin auf. Sie schien sehr darauf bedacht zu sein, dass Bradley nicht mitbekam, dass sie sich mit dem Inspector unterhielt.
    "Mr. Harris...?"
    "Ja?"
    Sie legte den Zeigefinger an die Lippen und blickte sich nach allen Seiten um. "Nicht so laut!", meinte sie.
    Harris stand auf und trat ihr entgegen. Miss Gormley schien ihm etwas äußerst wichtig sagen zu wollen.
    "Was haben Sie auf dem Herzen?"
    "Sie suchen Miss Francine, nicht wahr?"
    Harris nickte ungeduldig. "Ja... Was ist mit ihr?"
    "Nun, jedenfalls sind die Randolphs mit ihr wohl kaum in die Stadt gefahren!"
    "Wie kommen Sie darauf?"
    "Ich habe durch das Fenster beobachtet, wie sie davongefahren sind. Hinter dem Tor sind sie ganz eindeutig nach links abgebogen. Wenn man auf diesem Weg nach Bangor kommen will, müsste man schon einen ziemlich weiten Umweg fahren..."
    Norman Harris verengte Augen ein wenig.
    "Und da sind sie sich ganz sicher?"
    "Ja. Ich kann mir nicht helfen, Mr. Harris, da ist etwas faul an der Sache."
    Harris bestätigte. Genau das war auch sein Gedanke.
    "Ja", murmelte er. "Und ich beginne zu ahnen, was das sein könnte!"
    "Übrigens, ist Jenkins, der Majordomus ein paar Augenblicke später hinter ihnen hergefahren..."
     
    *
     
    Ein paar Augenblicke später saß Norman Harris wieder hinter dem Steuer seines Wagens und jagte die regennasse Straße entlang. Ein paar Kilometer weiter befand sich in einer Kurve ein steiler Hang, das wusste Harris. Da war schon so mancher Autofahrer bei Regen abgestürzt... Es war nur eine Vermutung, aber Harris wollte sicher gehen. Was, wenn es doch so war, wie er vermutet hatte: Das die Randolphs Francine aus Kalifornien hier her gelockt und dann
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