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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autoren: J.K. Rowling
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Fernglas an die Augen und spähte himmelwärts auf den Fleck, der Harry war.
    Hoch über ihnen glitt Harry über das Spiel hinweg und hielt Ausschau nach einem Anzeichen vom Schnatz. Das hatten er und Wood miteinander abgesprochen.
    »Halt dich raus, bis du den Schnatz sichtest«, hatte Wood gesagt. »Besser, wenn du nicht angegriffen wirst, bevor es sein muss.«
    Nach Angelinas Tor hatte Harry ein paar Loopings hingelegt, um seiner Freude Luft zu machen. Nun war er wieder damit beschäftigt, nach dem Schnatz Ausschau zu halten. Einmal hatte er etwas Goldenes aufblitzen sehen, doch es war nur ein Lichtreflex von der Armbanduhr eines Weasley, und wenn ein Klatscher sich entschied, einer Kanonenkugel gleich auf ihn zuzujagen, wich ihm Harry aus und Fred Weasley kam hinter ihm hergefegt.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, konnte er noch rufen, bevor er den Klatscher wütend in Richtung Marcus Flint schlug.
    »Slytherin im Quaffelbesitz«, sagte Lee Jordan. »Jäger Pucey duckt sich vor zwei Klatschern, zwei Weasleys und Jäger Bell und rast auf die – Moment mal – war das der Schnatz?«
    Ein Gemurmel ging durch die Menge, als Adrian Pucey den Quaffel fallen ließ, weil er es nicht lassen konnte, sich umzudrehen und dem goldenen Etwas nachzuschauen, das an seinem linken Ohr vorbeigezischt war.
    Harry sah es. Mit plötzlicher Begeisterung stürzte er sich hinab, dem goldenen Schweif hinterher. Der Sucher der Slytherins, Terence Higgs, hatte ihn ebenfalls gesehen. Kopf an Kopf rasten sie hinter dem Schnatz her – alle Jäger schienen vergessen zu haben, was sie zu tun hatten, und hingen mitten in der Luft herum, um ihnen zuzusehen.
    Harry war schneller als Higgs – er konnte den kleinen Ball sehen, der flügelflatternd vor ihm herjagte – Harry legte noch einmal etwas zu –
    WUMM ! Von den Gryffindors unten auf den Rängen kam lautes Zorngeschrei – Marcus Flint hatte Harry absichtlich geblockt, Harrys Besen trudelte jetzt durch die Luft und Harry selbst klammerte sich in Todesgefahr an ihn.
    »Foul!«, schrien die Gryffindors.
    Die wutentbrannte Madam Hooch knöpfte sich Flint vor und gab den Gryffindors einen Freiwurf. Doch in all der Aufregung war der Goldene Schnatz natürlich wieder verschwunden.
    Unten auf den Rängen schrie Dean Thomas: »Schick ihn vom Platz, Schiri! Rote Karte!«
    »Das ist nicht Fußball, Dean«, erinnerte ihn Ron. »Du kannst im Quidditch keinen vom Platz stellen – und was ist eigentlich eine rote Karte?«
    Doch Hagrid war auf Deans Seite.
    »Sie sollten die Regeln ändern, wegen Flint wäre Harry ja fast runtergefallen.«
    Lee Jordan fiel es schwer, nicht Partei zu ergreifen.
    »So – nach diesem offenen und widerwärtigen Betrug –«
    »Jordan!«, knurrte Professor McGonagall.
    »Ich meine, nach diesem offenen und empörenden Foul –«
    » Jordan, ich warne Sie –«
    »Schon gut, schon gut. Flint bringt den Sucher der Gryffindors fast um, das könnte natürlich jedem passieren, da bin ich mir sicher, also ein Freiwurf für Gryffindor, Spinnet übernimmt ihn, und sie macht ihn rein, keine Frage, und das Spiel geht weiter, Gryffindor immer noch im Quaffelbesitz.«
    Es geschah, als Harry erneut einem Klatscher auswich, der gefährlich nahe an seinem Kopf vorbeischlingerte. Sein Besen tat plötzlich einen fürchterlichen Ruck. Den Bruchteil einer Sekunde lang glaubte er hinunterzustürzen. Er umklammerte den Besen fest mit beiden Händen und Knien. Ein solches Gefühl hatte er noch nie gehabt.
    Es passierte wieder. Als ob der Besen versuchte ihn abzuschütteln. Doch ein Nimbus Zweitausend beschloss nicht plötzlich, seinen Reiter abzuschütteln. Harry versuchte sich zu den Toren der Gryffindors umzuwenden; halb dachte er daran, Wood um eine Spielpause zu bitten – und nun war ihm klar, dass der Besen ihm überhaupt nicht mehr gehorchte. Er konnte ihn nicht wenden. Er konnte ihn überhaupt nicht mehr steuern. Im Zickzack fegte er durch die Luft und machte in kurzen Abständen wütende Schlenker, die ihn fast herunterrissen.
    Lee kommentierte immer noch das Spiel.
    »Slytherin im Ballbesitz – Flint mit dem Quaffel – vorbei an Spinnet – vorbei an Bell – der Klatscher trifft ihn hart im Gesicht, hat ihm hoffentlich die Nase gebrochen – nur ’n Scherz, Professor – Tor für Slytherin – o nein …«
    Die Slytherins jubelten. Keiner schien bemerkt zu haben, dass Harrys Besen sich merkwürdig benahm. Er trug ihn langsam höher, ruckend und zuckend, fort vom Spiel.
    »Weiß nicht,
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