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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autoren: J.K. Rowling
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Lektion zu erteilen.
    »Was hast du da in der Hand, Potter?«
    Es war Quidditch im Wandel der Zeiten . Harry zeigte es ihm.
    »Bücher aus der Bibliothek dürfen nicht nach draußen genommen werden«, sagte Snape. »Gib es mir. Fünf Punkte Abzug für Gryffindor.«
    »Diese Regel hat er gerade erfunden«, zischte Harry wütend, als Snape fortgehinkt war. »Was ist eigentlich mit seinem Bein?«
    »Weiß nicht, aber hoffentlich tut’s richtig weh«, sagte Ron verbittert.
    An diesem Abend war es im Aufenthaltsraum der Gryffindors sehr laut. Harry, Ron und Hermine saßen zusammen am Fenster. Hermine las sich Harrys und Rons Hausaufgaben für Zauberkunst durch. Abschreiben durften sie bei ihr nie (»Wie wollt ihr dann je was lernen?«), doch wenn sie sie baten, ihre Hefte durchzulesen, bekamen sie auch so die richtigen Antworten.
    Harry war nervös. Er wollte Quidditch im Wandel der Zeiten zurückhaben, um sich vom morgigen Spiel abzulenken. Und warum sollte er vor Snape Angst haben? Er stand auf und sagte, er werde Snape fragen, ob er es zurückhaben könne.
    »Der gibt es dir nie im Leben«, sagten Ron und Hermine wie aus einem Munde, doch Harry hatte das Gefühl, Snape würde nicht nein sagen, wenn noch andere Lehrer zuhörten.
    Er ging hinunter zum Lehrerzimmer und klopfte. Keine Antwort. Er klopfte noch einmal. Wieder nichts.
    Vielleicht hatte Snape das Buch dort dringelassen? Einen Versuch war es wert. Er drückte die Tür einen Spaltbreit auf und spähte hinein – und es bot sich ihm ein furchtbares Schauspiel.
    Snape und Filch waren im Zimmer, allein. Snape hatte den Umhang über ein Knie hochgezogen. Sein Bein war zerfleischt und blutig. Filch reichte Snape Binden.
    »Verdammtes Biest«, sagte Snape. »Wie soll man eigentlich auf alle drei Köpfe gleichzeitig achten?«
    Harry versuchte die Tür leise zu schließen, doch –
    » POTTER !«
    Snape ließ sofort den Umhang los, um sein Bein zu verdecken. Sein Gesicht war wutverzerrt. Harry schluckte.
    »Ich wollte nur fragen, ob ich mein Buch zurückhaben kann.«
    » RAUS HIER ! RAUS !«
    Harry machte sich davon, bevor Snape Gryffindor noch mehr Punkte abziehen konnte. Er rannte die Treppen hoch zu den andern.
    »Hast du es?«, fragte Ron, als Harry hereinkam. »Was ist los?«
    Leise flüsternd berichtete Harry, was er gesehen hatte.
    »Wisst ihr, was das heißt?«, schloss er außer Atem, »er hat an Halloween versucht, an diesem dreiköpfigen Hund vorbeizukommen! Er war auf dem Weg dorthin, als wir ihn gesehen haben – was auch immer der Hund bewacht, Snape will es haben! Und ich wette meinen Besen, dass er den Troll hereingelassen hat, um die andern abzulenken!«
    Hermine sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Nein, das würde er nicht tun«, sagte sie. »Ich weiß, er ist nicht besonders nett, aber er würde nichts zu stehlen versuchen, was Dumbledore sicher aufbewahrt.«
    »Ehrlich gesagt, Hermine, du glaubst, alle Lehrer seien so etwas wie Heilige«, fuhr Ron sie an. »Ich finde, Harry hat Recht. Snape trau ich alles zu. Aber hinter was ist er her? Was bewacht der Hund?«
    Als Harry zu Bett ging, surrte ihm noch immer diese Frage durch den Kopf. Neville schnarchte laut, doch Harry konnte ohnehin nicht schlafen. Er versuchte die Gedanken daran zu vertreiben – er brauchte Schlaf. Er musste schlafen, denn in ein paar Stunden hatte er sein erstes Quidditch-Spiel – doch den Ausdruck auf Snapes Gesicht, nachdem Harry sein Bein gesehen hatte, konnte er einfach nicht vergessen.
    Strahlend hell und kalt zog der Morgen herauf. Die Große Halle war erfüllt mit dem köstlichen Geruch von Bratwürsten und dem fröhlichen Geschnatter all derer, die sich auf ein gutes Quidditch-Spiel freuten.
    »Du musst etwas frühstücken.«
    »Ich will nichts.«
    »Nur ein wenig Toast«, redete ihm Hermine zu.
    »Ich hab keinen Hunger.«
    Harry fühlte sich elend. In einer Stunde würde er das Spielfeld betreten.
    »Harry, du brauchst Kraft«, sagte Seamus Finnigan. »Im Quidditch versucht man immer, den Sucher der anderen Mannschaft auszulaugen.«
    »Danke, Seamus«, sagte Harry und sah ihm zu, wie er Ketschup auf seine Würste schüttete.
    Um elf schien die ganze Schule draußen auf den Rängen um das Quidditch-Feld zu sein. Viele Schüler hatten Ferngläser mitgebracht. Die Sitze mochten zwar hoch oben angebracht sein, doch manchmal war es trotzdem schwierig zu sehen, was vor sich ging.
    Ron und Hermine setzten sich in die oberen Ränge zu Neville, Seamus und Dean, dem
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