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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autoren: J.K. Rowling
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denn sie hatten den Hauspokal nun im siebten Jahr in Folge gewonnen. Ein riesiges Transparent mit der Slytherin-Schlange bedeckte die Wand hinter dem Hohen Tisch.
    Als Harry hereinkam, trat ein kurzes Schweigen ein und dann begannen alle auf einmal laut durcheinanderzureden. Er rutschte auf einen Platz am Gryffindor-Tisch zwischen Ron und Hermine und versuchte die Schüler nicht zu beachten, die aufstanden, um ihn zu sehen.
    Glücklicherweise kam nur wenige Augenblicke später Dumbledore herein. Das Geplapper erstarb.
    »Wieder ein Jahr vorbei!«, rief Dumbledore ausgelassen. »Und bevor wir die Zähne in unser köstliches Festessen versenken, muss ich euch mit dem schwefligen Geschwafel eines alten Mannes belästigen. Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eure Köpfe ein wenig voller als zuvor … ihr habt jetzt den ganzen Sommer vor euch, um sie wieder hübsch leer zu räumen, bevor das nächste Schuljahr anfängt …
    Nun, wie ich es verstehe, muss jetzt dieser Hauspokal überreicht werden, und auf der Tabelle sieht es wie folgt aus: an vierter Stelle Gryffindor mit dreihundertundzwölf Punkten; an dritter Hufflepuff mit dreihundertundzweiundfünfzig; Ravenclaw hat vierhundertundsechsundzwanzig und Slytherin vierhundertundzweiundsiebzig Punkte.«
    Vom Tisch der Slytherins brach ein Sturm aus Jubelrufen und Fußgetrappel los. Harry sah Draco Malfoy mit dem Becher auf den Tisch hauen. Von dem Anblick wurde ihm fast schlecht.
    »Ja, ja, gut gemacht, Slytherin«, sagte Dumbledore. »Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden.«
    In der Halle wurde es sehr leise. Das Lächeln auf den Gesichtern der Slytherins verblasste.
    »Ähem«, sagte Dumbledore. »Ich habe hier noch ein paar letzte Punkte zu vergeben. Schauen wir mal. Ja …
    Zuerst – an Mr Ronald Weasley …«
    Ron lief purpurrot an; er sah aus wie ein Radieschen mit einem schlimmen Sonnenbrand.
    »… für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte.«
    Fast hoben die Jubelschreie der Gryffindors die verzauberte Decke noch höher in die Lüfte; die Sterne über ihren Köpfen schienen zu erzittern. Nicht zu überhören war Percy, der den anderen Vertrauensschülern mitteilte: »Mein Bruder, müsst ihr wissen! Mein jüngster Bruder! Ist durch McGonagalls riesiges Schachspiel gekommen!«
    Endlich kehrte wieder Ruhe ein.
    »Zweitens – Miss Hermine Granger … für den Einsatz kühler Logik im Angesicht des Feuers verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte.«
    Hermine begrub das Gesicht in den Armen; Harry hatte das sichere Gefühl, dass sie in Tränen ausgebrochen war. Tischauf, tischab waren die Gryffindors vollkommen aus dem Häuschen – sie hatten hundert Punkte mehr.
    »Drittens – Mr Harry Potter …«, sagte Dumbledore. In der Halle wurde es totenstill. »… für seine Unerschrockenheit und seinen überragenden Mut verleihe ich Gryffindor sechzig Punkte.«
    Ein ohrenbetäubendes Tosen brach los. Wer noch rechnen konnte, während er sich heiser schrie, wusste, dass Gryffindor jetzt vierhundertundzweiundsiebzig Punkte hatte – genauso viel wie Slytherin. Sie hatten im Kampf um den Hauspokal Gleichstand erreicht – hätte Dumbledore Harry doch nur einen Punkt mehr gegeben.
    Dumbledore hob die Hand. In der Halle wurde es allmählich still.
    »Es gibt viele Arten von Mut«, sagte Dumbledore lächelnd. »Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten. Deshalb vergebe ich zehn Punkte an Mr Longbottom.«
    Jemand draußen vor der Großen Halle wäre vielleicht auf den Gedanken gekommen, dass eine Explosion stattgefunden hätte, so ohrenbetäubend war der Lärm, der am Tisch der Gryffindors losbrach. Harry, Ron und Hermine standen jubelnd und schreiend auf, als Neville, weiß vor Schreck, unter einem Haufen Leute begraben wurde, die ihn alle umarmen wollten. Noch nie hatte er auch nur einen Punkt für Gryffindor geholt. Harry, immer noch jubelnd, stupste Ron in die Rippen und deutete auf Malfoy, der so aussah, als hätte ihm gerade jemand die Ganzkörperklammer auf den Hals gejagt.
    »Das heißt«, rief Dumbledore über den stürmischen Applaus hinweg, denn auch die Ravenclaws und die Hufflepuffs feierten den Fall von Slytherin, »wir müssen ein wenig umdekorieren.«
    Er klatschte in die Hände. Im Nu waren die grünen Girlanden scharlachrot und das Silber hatte sich in Gold verwandelt;
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