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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Autoren: J.K. Rowling
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die riesige Schlange der Slytherins verschwand und ein gewaltiger Gryffindor-Löwe trat an ihre Stelle. Snape schüttelte Professor McGonagall mit einem schrecklich gezwungenen Lächeln die Hand. Er warf einen Blick zu Harry hinüber, und Harry wusste sofort, dass sich Snapes Gefühle ihm gegenüber nicht um ein Jota geändert hatten. Besorgt war er deshalb nicht. So würde das Leben nächstes Jahr ganz normal weitergehen, so normal jedenfalls, wie es in Hogwarts eben sein konnte.
    Es war der beste Abend in Harrys Leben, besser noch als der Sieg im Quidditch oder Weihnachten oder Bergtrolle erlegen … niemals würde er diesen Abend vergessen.
    Fast wäre Harry entfallen, dass die Zeugnisse noch kommen mussten, und sie kamen auch. Zu ihrer großen Überraschung hatten er und Ron mit guten Noten bestanden; Hermine war natürlich die Jahresbeste. Selbst Neville, dessen gute Noten in Kräuterkunde die miserablen in Zaubertränke wettmachten, hatte es mit Hängen und Würgen geschafft. Gehofft hatten sie, dass Goyle, der fast so dumm war wie fies, vielleicht rausfliegen würde, doch auch er schaffte es. Jammerschade, doch wie Ron sagte, man kann im Leben nicht alles haben.
    Und plötzlich waren ihre Schränke leer, ihre Koffer gepackt, Nevilles Kröte wurde in einer Ecke der Toiletten umherkriechend gefunden; alle Schüler bekamen Zettel in die Hand, auf denen sie ermahnt wurden, während der Ferien nicht zu zaubern (»Ich hoffe immer, dass sie diese Zettel mal vergessen«, sagte Fred Weasley enttäuscht); Hagrid stand bereit, um sie zur Bootsflotte hinunterzuführen, mit der er sie über den See fuhr; sie bestiegen den Hogwarts-Express; während sie schwatzten und lachten, wurde das Land allmählich grüner; sie aßen Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung und sahen Muggelstädte vorbeiziehen; sie legten ihre Zaubererumhänge ab und zogen Jacken und Mäntel an; und dann fuhren sie auf Gleis neundreiviertel in den Bahnhof von King’s Cross ein.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie alle vom Bahnsteig herunter waren. Ein verhutzelter alter Wachmann stand oben an der Fahrkartenschranke und ließ sie jeweils zu zweit oder zu dritt durch das Tor, so dass sie nicht alle auf einmal aus einer festen Mauer herausgepurzelt kamen und die Muggel erschreckten.
    »Ihr müsst uns diesen Sommer über besuchen kommen«, sagte Ron, »ihr beide – ich schick euch eine Eule.«
    »Danke«, sagte Harry. »Ich brauche was, auf das ich mich freuen kann.«
    Unter Geschubse und Gedrängel näherten sie sich dem Tor zur Muggelwelt. Manche von den anderen Schülern riefen:
    »Tschau, Harry!«
    »Bis dann, Potter!«
    »Immer noch berühmt«, sagte Ron und grinste ihn an.
    »Nicht da, wo ich hingehe, das kann ich dir versprechen«, sagte Harry.
    Er, Ron und Hermine gingen zusammen durch das Tor.
    »Da ist er, Mum, da ist er, schau!«
    Es war Ginny Weasley, Rons kleine Schwester, doch sie deutete nicht auf Ron.
    »Harry Potter«, kreischte sie. »Schau, Mum! Ich kann ihn sehen –«
    »Sei leise, Ginny, und man zeigt nicht mit dem Finger auf Leute.«
    Mrs Weasley lächelte ihnen entgegen.
    »Ein anstrengendes Jahr hinter euch?«, sagte sie.
    »Sehr«, sagte Harry. »Danke für die Plätzchen und den Pulli, Mrs Weasley.«
    »Ach, gern geschehen, mein Junge.«
    »Bist du bereit?«
    Es war Onkel Vernon, immer noch purpurrot im Gesicht, immer noch mit Schnurrbart, immer noch wütend darüber, wie Harry nur so gelassen einen Käfig mit einer Eule in einem Bahnhof voller normaler Menschen herumtragen konnte. Hinter ihm standen Tante Petunia und Dudley, entsetzt beim bloßen Anblick von Harry.
    »Sie müssen Harrys Familie sein«, sagte Mrs Weasley.
    »Man mag es so ausdrücken«, sagte Onkel Vernon. »Beeil dich, Junge, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.« Er schritt davon.
    Harry blieb für ein Abschiedswort bei Ron und Hermine stehen.
    »Wir sehen uns dann im Sommer.«
    »Ich hoffe, du hast – ähm – schöne Ferien«, sagte Hermine und sah ein wenig zweifelnd Onkel Vernon nach, entsetzt darüber, dass jemand so unfreundlich sein konnte.
    »Oh, ganz bestimmt«, sagte Harry, und sie waren überrascht, dass sich ein verschmitztes Lächeln über sein Gesicht breitete. » Die wissen ja nicht, dass wir zu Hause nicht zaubern dürfen. Ich werde diesen Sommer viel Spaß haben mit Dudley …«

 
     
    Alles über Harry Potter:
     
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    Harry Potter und die Kammer des Schreckens
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