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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix
Autoren: J.K. Rowling
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begleitete Ron zurück zu ihrem Abteil, wo er einen Berg Kesselkuchen und Kürbisgebäck kaufte. Hermine las wieder mal den Tagespropheten, Ginny löste ein Quiz im Klitterer, und Neville streichelte seinen Mimbulus mimbeltonia, der übers Jahr um einiges gewachsen war und jetzt merkwürdig schmachtende Geräusche von sich gab, wenn man ihn berührte.
    Harry und Ron vertrieben sich die meiste Zeit der Reise mit Zaubererschach, während Hermine ihnen Ausschnitte aus dem Propheten vorlas. Er war jetzt voller Artikel darüber, wie man Dementoren vertreiben konnte, über Versuche des Ministeriums, Todesser aufzuspüren, und voller hysterischer Briefe, in denen behauptet wurde, man habe Lord Voldemort noch am Morgen höchstpersönlich am Haus vorbeispazieren sehen …
    »Es hat im Grunde noch nicht wirklich begonnen«, seufzte Hermine düster und faltete die Zeitung zusammen. »Aber es wird jetzt nicht mehr lange dauern …«
    »Hey, Harry«, sagte Ron leise und wies mit dem Kopf zur Scheibe auf der Gangseite.
    Harry wandte sich um. Cho ging gerade vorbei, begleitet von Marietta Edgecombe, die einen Kopfschützer trug. Seine und Chos Augen trafen sich für einen Moment. Cho errötete und ging weiter. Harry blickte wieder auf sein Schachbrett und sah gerade noch, wie einer seiner Bauern von einem Springer Rons vom Feld gejagt wurde.
    »Was – ähm – läuft eigentlich so zwischen dir und ihr?«, fragte Ron leise.
    »Nichts«, sagte Harry wahrheitsgemäß.
    »Ich – ähm – hab gehört, sie geht mit jemand anderem«, sagte Hermine behutsam.
    Harry war überrascht, dass ihm diese Mitteilung überhaupt nicht wehtat. Dass er Cho beeindrucken wollte, schien einer Vergangenheit anzugehören, mit der er sich nicht mehr recht verbunden fühlte; das ging ihm so mit vielem von dem, was er vor Sirius’ Tod gewollt hatte … die Woche, die vergangen war, seit er Sirius zum letzten Mal gesehen hatte, schien viel, viel länger gedauert zu haben; sie erstreckte sich über zwei Universen, das eine mit Sirius, das andere ohne ihn.
    »Sei froh, dass du’s hinter dir hast, Mann«, sagte Ron nachdrücklich. »Ich meine, sie sieht gut aus und so, aber du brauchst eine, die ’n bisschen besser drauf ist.«
    »Mit ’nem anderen wird sie wohl ziemlich gut drauf sein«, sagte Harry achselzuckend.
    »Mit wem geht sie jetzt eigentlich?«, fragte Ron Hermine, doch es war Ginny, die antwortete.
    »Michael Corner«, sagte sie.
    »Michael – aber –«, erwiderte Ron und verrenkte sich in seinem Sitz den Hals, um sie anzustarren. »Aber du bist doch mit ihm gegangen!«
    »Das ist vorbei«, sagte Ginny entschieden. »Er hat es nicht vertragen, dass Gryffindor Ravenclaw im Quidditch geschlagen hat, und hat richtig geschmollt, also habe ich ihm den Laufpass gegeben, und er ist gleich zu Cho gerannt, um sie zu trösten.« Sie kratzte sich zerstreut mit dem Ende ihrer Feder an der Nase, drehte den Klitterer auf den Kopf und fing an, ihre Antworten anzukreuzen. Ron schien sich richtig zu freuen.
    »Also, ich hab ihn immer schon für einen ziemlichen Idioten gehalten«, sagte er und feuerte seine Dame an, auf Harrys bebenden Turm loszugehen. »Nur gut für dich. Nimm doch das nächste Mal einfach – jemand – Besseren.«
    Bei diesen Worten warf er Harry einen merkwürdig flüchtigen Blick zu.
    »Nun, ich hab mich für Dean Thomas entschieden, würdest du sagen, der ist besser?«, fragte Ginny wie nebenbei.
    » WAS ?«, rief Ron und warf das Schachbrett um; Krummbein sprang den Figuren nach, und über ihnen begannen Hedwig und Pigwidgeon wütend zu schreien und zu zwitschern.
    Als der Zug sich King’s Cross näherte und seine Fahrt verlangsamte, ging Harry durch den Kopf, dass er noch nie so wenig Lust gehabt hatte auszusteigen. Er überlegte sogar flüchtig, was passieren würde, wenn er sich einfach weigerte, den Zug zu verlassen, wenn er einfach stur sitzen bleiben würde bis zum ersten September, dem Tag, an dem er ihn nach Hogwarts zurückbringen würde. Als der Zug dann dampfend zum Stillstand kam, hob er jedoch Hedwigs Käfig herunter und machte sich daran, seinen Koffer wie üblich aus dem Zug zu schleifen.
    Nachdem der Fahrkartenkontrolleur Harry, Ron und Hermine ein Zeichen gegeben hatte, dass sie die magische Absperrung zwischen den Bahnsteigen neun und zehn passieren konnten, stellte sich allerdings heraus, dass ihn auf der anderen Seite eine Überraschung erwartete: Eine Gruppe von Leuten, mit denen er überhaupt nicht gerechnet hatte,
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