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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch
Autoren: J.K. Rowling
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altersschwache Errol hatte ganze fünf Tage gebraucht, um sich von dem Flug zu erholen. Und schließlich hatte Harry an seinem Geburtstag (den die Dursleys glatt übergangen hatten) vier köstliche Geburtstagskuchen erhalten, je einen von Ron, Hermine, Hagrid und Sirius. Harry hatte immer noch zwei davon übrig, und so begann er in der Vorfreude auf ein herzhaftes Frühstück oben im Zimmer klaglos seine Grapefruit zu essen.
    Onkel Vernon legte die Zeitung zur Seite, schnaubte tief durch und besah sich sein eigenes Stück Grapefruit.
    »Das ist alles?«, sagte er ungnädig zu Tante Petunia.
    Tante Petunia warf ihm einen strengen Blick zu und nickte mit gespitztem Mund hinüber zu Dudley, der sein Grapefruit-Viertel bereits aufgegessen hatte und nun Harrys Stück mit einem sehr sauren Ausdruck in den kleinen Schweinsäuglein ins Visier nahm.
    Onkel Vernon ließ einen tiefen Seufzer vernehmen, der seinen ausladenden, buschigen Schnurrbart erzittern ließ, und nahm den Löffel zur Hand.
    Jemand läutete an der Tür. Onkel Vernon wuchtete sich hoch und ging hinaus in den Flur. Während sich Tante Petunia am Teekessel zu schaffen machte, stibitzte Dudley blitzschnell Onkel Vernons restliche Grapefruit.
    Harry hörte Stimmen an der Haustür, ein Lachen und eine barsche Entgegnung Onkel Vernons. Dann fiel die Tür ins Schloss und vom Flur kam das Geräusch zerreißenden Papiers.
    Tante Petunia stellte die Teekanne auf den Tisch und sah sich verdutzt nach Onkel Vernon um; sie musste nicht lange warten, denn kurz darauf erschien er mit zornrotem Gesicht.
    »Du«, blaffte er Harry an. »Ins Wohnzimmer. Sofort.«
    Verdutzt und ohne die geringste Ahnung, was zum Teufel er diesmal wieder verbrochen haben sollte, erhob sich Harry und folgte Onkel Vernon ins Zimmer nebenan. Onkel Vernon schlug die Tür hinter ihnen zu.
    »So«, sagte er, marschierte hinüber zum Kamin, wandte sich um und fixierte Harry, als wolle er ihn auf der Stelle verhaften. »So.«
    Harry hätte am liebsten »Na was denn« gesagt, doch er wollte Onkel Vernons Gemütsverfassung so früh am Morgen lieber nicht auf die Probe stellen, da sie durch Mangel an Nahrung ohnehin stark belastet war. So versuchte er, ein wenig verwirrt auszusehen.
    »Das hier ist gerade angekommen«, sagte Onkel Vernon. Er fuchtelte mit einem Blatt purpurroten Schreibpapiers in Harrys Richtung. »Ein Brief. Betrifft dich.«
    Harry war nun tatsächlich verdutzt. Wer sollte seinetwegen an Onkel Vernon schreiben? Wen kannte er, der Briefe mit der normalen Post schickte?
    Onkel Vernon starrte Harry zornig an, dann hob er den Brief und begann laut vorzulesen.
    Liebe Mr und Mrs Dursley,
    wir wurden einander nie vorgestellt, doch ich bin sicher, Sie haben von Harry eine Menge über meinen Sohn Ron gehört. Wie Harry Ihnen vielleicht gesagt hat, findet nächsten Montagabend das Finale der Quidditch-Weltmeisterschaft statt, und mein Mann Arthur hat es soeben geschafft, über seine Beziehungen zur Abteilung für Magische Spiele und Sportarten noch ein paar Karten zu besorgen.
    Ich hoffe doch, dass Sie uns gestatten, Harry mit zum Spiel zu nehmen, denn ein solches Ereignis darf man sich keinesfalls entgehen lassen; England ist zum ersten Mal seit dreißig Jahren wieder Gastgeberland und Karten sind kaum noch zu bekommen. Natürlich würden wir uns freuen, wenn Harry für die restlichen Sommerferien bei uns bleiben könnte. Wir werden ihn dann zum Zug begleiten, der ihn zurück in die Schule bringt.
    Am besten schickt Harry uns Ihre Antwort auf dem üblichen Wege, denn der Muggelbriefträger hat bei uns noch nie etwas eingeworfen, und ich bin mir nicht mal sicher, ob er weiß, wo unser Haus ist.
     
    In der Hoffnung, Harry bald zu sehen,
    und mit freundlichen Grüßen
    Molly Weasley
    PS : Ich hoffe doch, wir haben genug Marken draufgeklebt.
    Onkel Vernon verstummte, schob die Hand in die Brusttasche und zog noch etwas hervor.
    »Sieh dir das an«, knurrte er.
    Er hob den Umschlag hoch, in dem Mrs Weasleys Brief gekommen war. Harry musste sich einen Lachanfall verkneifen. Der Umschlag war über und über mit Briefmarken beklebt, mit Ausnahme eines kleinen Quadrats auf der Vorderseite, in das Mrs Weasley in Winzschrift die Adresse der Dursleys hineingekritzelt hatte.
    »Na also, hat doch gereicht mit den Briefmarken«, sagte Harry, ganz so, als ob Mrs Weasleys Fehler jedem unterlaufen könnte. Onkel Vernons Augen blitzten.
    »Der Briefträger war sehr interessiert«, sagte er mit zusammengebissenen
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