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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch
Autoren: J.K. Rowling
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nach ihm. Ein Rauschen erfüllte Harrys Ohren.
    »Expecto patronum!«
    Seine Stimme klang matt und fern. Wieder schwebte ein Faden silbrigen Rauchs, schwächer als der letzte, aus dem Zauberstab – er konnte es nicht mehr, der Zauber gelang ihm nicht.
    In seinem Kopf erklang ein Lachen, ein schrilles, überdrehtes Lachen … er konnte den widerlichen, todeskalten Atem des Dementors riechen, der seine Lungen füllte, ihn ertränkte – denken … an etwas Glückliches …
    Doch es war kein Glück in ihm … die eisigen Finger des Dementors schlossen sich um seine Kehle – das schrille Lachen wurde immer lauter, eine Stimme sprach in seinem Kopf: »Verneige dich vor dem Tod, Harry … er mag sogar schmerzlos sein … ich kann es nicht wissen … ich bin nie gestorben …«
    Er würde Ron und Hermine nie mehr sehen –
    Und während er nach Atem rang, traten ihre Gesichter jäh und klar in sein Bewusstsein.
    » EXPECTO PATRONUM !«
    Ein gewaltiger silberner Hirsch brach aus der Spitze von Harrys Zauberstab hervor; seine Geweihenden trafen den Dementor dort, wo das Herz hätte sein sollen; er wurde zurückgestoßen, schwerelos wie die Dunkelheit, und als der Hirsch zum Angriff ansetzte, huschte der Dementor, fledermausgleich, geschlagen davon.
    » DORTHIN !«, rief Harry dem Hirsch zu. Er wirbelte herum und rannte, den leuchtenden Stab erhoben, die Gasse entlang. » DUDLEY ? DUDLEY !«
    Er hatte kaum ein Dutzend Schritte getan, da war er schon bei ihm: Dudley lag zusammengerollt auf dem Boden, die Arme aufs Gesicht gedrückt. Ein zweiter Dementor kauerte dicht über ihm, umklammerte mit schleimigen Händen Dudleys Handgelenke, zog sie langsam, fast liebevoll auseinander und senkte seine Kapuze auf Dudleys Gesicht, als wollte er ihn küssen.
    » PACK IHN !«, brüllte Harry, und mit rauschendem, donnerndem Lärm kam der silberne Hirsch, den er heraufbeschworen hatte, an ihm vorbeigaloppiert. Das augenlose Gesicht des Dementors war nur noch Zentimeter von Dudleys Gesicht entfernt, als das silberne Geweih ihn erfasste; das Wesen wurde in die Luft geschleudert, und wie sein Gefährte huschte es davon und verschmolz mit der Dunkelheit; der Hirsch lief in kurzem Galopp zum Ende der Gasse und löste sich in silbrigen Dunst auf.
    Mond, Sterne und Straßenlaternen erwachten wieder zum Leben. Eine warme Brise strich durch die Gasse. Bäume raschelten in den benachbarten Gärten und das alltägliche Geräusch von Autos auf dem Magnolienring erfüllte wieder die Luft.
    Harry stand vollkommen reglos da, mit vibrierenden Sinnen, und gewöhnte sich an die jäh zurückgekehrte Normalität. Nicht lange, dann wurde ihm bewusst, dass sein T-Shirt an ihm klebte; er war schweißnass.
    Er konnte nicht glauben, was eben geschehen war. Dementoren hier, in Little Whinging.
    Dudley lag eingerollt auf dem Boden, wimmernd und zitternd. Harry beugte sich zu ihm hinunter, um zu sehen, ob er die Kraft hatte aufzustehen, doch dann hörte er laute, rennende Schritte hinter sich. Instinktiv hob er erneut den Zauberstab und wirbelte auf den Fersen herum, bereit, wem auch immer entgegenzutreten.
    Mrs Figg, ihre schrullige alte Nachbarin, kam, schwer atmend, in Sicht. Ihr grau meliertes Haar löste sich aus dem Haarnetz, ein klackerndes Einkaufsnetz schwang an ihrem Handgelenk und ihre Füße steckten mehr schlecht als recht in ihren schottengemusterten Puschen. Harry wollte seinen Zauberstab rasch verschwinden lassen, aber –
    »Nicht wegstecken, du dummer Junge!«, kreischte sie. »Was, wenn noch mehr von denen in der Gegend sind? Oh, dieser Mundungus Fletcher, den bring ich um!«

 
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