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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe
Autoren: Joanne K. Rowling
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Wenn Snape dabei gewesen war, als sie den Stein mit den Zauberbannen umgaben, musste es ein Leichtes für ihn gewesen sein, herauszufinden, wie die andern ihn geschützt hatten. Wahrscheinlich wusste er alles, außer, wie es schien, wie er Quirrells Zauberbann brechen und an Fluffy vorbeikommen sollte.
    »Du bist der Einzige, der weiß, wie man an Fluffy vorbeikommt, nicht wahr, Hagrid?«, fragte Harry begierig. »Und du würdest es niemandem erzählen, oder, nicht mal einem der Lehrer?«
    »Kein Mensch weiß es außer mir und Dumbledore«, sagte Hagrid stolz.
    »Nun, das ist schon mal was«, murmelte Harry den andern zu. »Hagrid, könnten wir ein Fenster aufmachen? Ich komme um vor Hitze.«
    »Geht nicht, Harry, tut mir leid«, sagte Hagrid. Harry sah, wie er einen Blick zum Feuer warf. Auch Harry sah hinüber.
    »Hagrid – was ist das denn? «
    Doch er wusste schon, was es war. Unter dem Kessel, im Herzen des Feuers, lag ein riesiges schwarzes Ei.
    »Ähem«, brummte Hagrid und fummelte nervös an seinem Bart. »Das … ähm…«
    »Wo hast du es her, Hagrid?«, sagte Ron und beugte sich über das Feuer, um sich das Ei näher anzusehen. »Es muss dich ein Vermögen gekostet haben.«
    »Hab’s gewonnen«, sagte Hagrid. »Letzte Nacht. War unten im Dorf, hab mir ein oder zwei Gläschen genehmigt und mit ’nem Fremden ein wenig Karten gezockt. Glaube, er war ganz froh, dass er es losgeworden ist, um ehrlich zu sein.«
    »Aber was fängst du damit an, wenn es ausgebrütet ist?«, fragte Hermine.
    »Na ja, ich hab ’n bisschen was gelesen«, sagte Hagrid und zog ein großes Buch unter seinem Kissen hervor. »Aus der Bibliothek – Drachenzucht für Haus und Hof – ist ein wenig veraltet, klar, aber da steht alles drin. Das Ei muss im Feuer bleiben, weil die Mütter es beatmen, seht ihr, und wenn es ausgeschlüpft ist, füttern sie es alle halbe Stunde mit einem Eimer voll Schnaps und Hühnerblut. Und da, schaut, wie man die Drachen an den Eiern erkennt – was ich hier habe, ist ein Norwegischer Stachelbuckel. Sind selten, die Stachelbuckel.«
    Hagrid sah sehr zufrieden aus; Hermine allerdings nicht.
    »Hagrid, du lebst in einer Holzhütte «, sagte sie.
    Doch er hörte sie nicht. Vergnügt summend stocherte er im Feuer herum.
    Nun gab es also noch etwas, um das sie sich Sorgen machen mussten: Was sollte mit Hagrid geschehen, wenn jemand herausfand, dass er einen gesetzlich verbotenen Drachen in seiner Hütte versteckte?
    »Frag mich, wie es ist, wenn man ein geruhsames Leben führt«, seufzte Ron, als sie sich Abend für Abend durch all die zusätzlichen Hausaufgaben quälten. Hermine hatte inzwischen begonnen, auch für Harry und Ron Stundenpläne für die Wiederholungen auszuarbeiten. Das machte die beiden fuchsteufelswild.
    Eines Tages dann, sie waren gerade beim Frühstück, brachte Hedwig wieder einen Zettel von Hagrid. Er hatte nur zwei Worte geschrieben: Er schlüpft .
    Ron wollte Kräuterkunde schwänzen und schnurstracks hinunter zur Hütte gehen, doch Hermine mochte nichts davon hören.
    »Hermine, wie oft im Leben sehen wir noch einen Drachen schlüpfen?«
    »Wir haben Unterricht, das gibt nur Ärger, und das ist nichts im Vergleich zu dem, was Hagrid erwartet, wenn jemand herausfindet, was er da treibt –«
    »Sei still!«, flüsterte Harry.
    Nur ein paar Meter entfernt war Malfoy wie angewurzelt stehen geblieben, um zu lauschen. Wie viel hatte er gehört? Malfoys Gesichtsausdruck gefiel Harry überhaupt nicht.
    Ron und Hermine stritten sich auf dem ganzen Weg zur Kräuterkunde, und schließlich ließ sich Hermine breitschlagen, während der großen Pause zu Hagrid zu laufen. Als am Ende der Stunde die Schlossglocke läutete, warfen die drei sofort ihre Kellen hin und rannten über das Schlossgelände zum Waldrand. Hagrid begrüßte sie mit vor Aufregung rotem Gesicht.
    »Es ist schon fast raus.« Er schob sie hinein.
    Das Ei lag auf dem Tisch. Es hatte tiefe Risse. Etwas in seinem Innern bewegte sich; ein merkwürdiges Knacken war zu hören.
    Sie stellten ihre Stühle um den Tisch herum und sahen mit angehaltenem Atem zu.
    Mit einem plötzlichen lauten Kratzen riss das Ei auf. Das Drachenbaby plumpste auf den Tisch. Es war nicht gerade hübsch; Harry kam es vor wie ein verschrumpelter schwarzer Schirm. Seine knochigen Flügel waren riesig im Vergleich zu seinem dünnhäutigen rabenschwarzen Körper, es hatte eine lange Schnauze mit weit geöffneten Nüstern, kleine Hornstummel und hervorquellende
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