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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus
Autoren: Charlaine Harris
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rebellierte.
    Ich hätte am liebsten nichts mehr gehört, aber ich hätte sie längst nicht mehr stoppen können.
    „Wir haben uns in die Küche gesetzt und beraten. Harley war irgendwie hysterisch. Wir konnten uns nicht entscheiden, was wir mit den Leichen tun sollten oder was wir Mr. Engle sagen sollten, der in zwei Stunden vorbeikommen würde, um den Zement zu gießen. Dann dachten wir … wir sollten sie einfach lassen, wo sie waren. Harley sagte, wir sollten sie mit Limettensaft übergießen, das hätte sein Vater gemacht, als ihr Hund gestorben war und sie nicht wollten, dass andere Tiere in den Hof kämen und ihn aus seinem Grab ausbuddelten, und auf dem Dach würden sich Truthahngeier sammeln, wenn wir es nicht täten … also ist er nach Atlanta gefahren und hat Limettensaft und eine graue Plane geholt … er hatte etwas Blut auf der Kleidung, also lieh er sich welche aus Vaters Schrank. Harley kam zurück und hat sie auf dem Dach präpariert, und dann hat er gewartet.
    Alicia war eingefallen, das niemand wusste, dass sie da war, also konnte sie so tun, als sei sie Oma, und sie sagte, wenn ich die Perücke aufsetzte, würde Mr. Engle aus der Ferne nicht erkennen können, dass ich nicht Mama war, und er musste mich auch als mich sehen. Wir würden ihm einfach sagen, Vater hätte noch etwas erledigen müssen. Also hat Harley den Lieferwagen hinters Haus gefahren, um ihn zu verstecken, solange Mr. Engle da war; und ich bin raus und habe mit ihm geredet, und dann bin ich hochgerannt und habe Mamas Sonntagsperücke aufgesetzt, weil sie die andere getragen hatte.“ Einen Augenblick lang wurde Charity Julius’ Abgebrühtheit brüchig, und ich konnte den Schrecken erkennen, der sich in ihrem Gesicht verbarg. „Ich bin runter und habe in der Küche gekramt, damit Mr. Engle mich sehen konnte, und Alicia hat getan, als wäre sie Oma.“
    Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, warum Hope Julius ihre Sonntagsperücke getragen hatte, als Parnell gesehen hatte, wie sie in der Küche arbeitete, aber als Sally am nächsten Tag durchs Haus gegangen war, hatte sie auf dem Perückenständer gesessen, und ich hatte die Alltagsperücke gesehen, deren Kunsthaar im Lufthauch auf dem Dach geweht hatte.
    „Wie sind Sie verschwunden?“, fragte ich.
    „Meine Großtante erkannte, dass ich weg musste. Wir setzten uns hin und überlegten uns etwas. Harley musste nach Hause, als sei nichts geschehen. Ich hatte seine Kleidung gewaschen und getrocknet, und er zog sie an, und wir warfen Vaters Klamotten, die er getragen hatte, in eine Mülltüte … Harleys Haare hätten daran sein können oder so. Ich bin mit ihm ins Auto gestiegen und habe kaum etwas mitgenommen, nur einen Satz Ersatzkleidung, denn Alicia meinte, es müsse aussehen, als hätte mich jemand ohne Vorwarnung entführt. Ich tat Mamas Perücke zurück auf die Büste; mein Haar ähnelte Mamas sehr, weswegen ich annahm, dass es nicht viel ausmachen würde, wenn man eines von mir darin fand. Auf dem Heimweg setzte Harley mich an einer Bushaltestelle ab. Ich hatte den Schlüssel zum Haus in Metairie. Wir benutzten das Geld, das Mama in ihrer Geldbörse gehabt hatte, um den Fahrschein für den Bus zu bezahlen.“
    „Die Polizei hat alle Bushaltestellen in einem bestimmten Umkreis überprüft“, sagte ich.
    „Ich trug eine alte Brille von Mama und hatte ein Kissen unter meine Kleidung gesteckt, damit ich aussah, als wäre ich schwanger“, sagte Charity fast schon stolz. „Das hat Harley umgehauen, er hat so gelacht.“
    Zum ersten Mal sahen Angel und ich einander an. Sie sah aus, als sei ihr so übel wie mir. Ich hatte meinen Heißhunger auf diese Informationen aus erster Hand verloren.
    Aber sie erzählte immer weiter, obwohl Harley sich jetzt ächzend rührte. Sie war ein paar Tage im Haus in Metairie geblieben, hatte sich aus der Speisekammer ernährt und war nicht auf die Straße gegangen. In der dritten Nacht war sie spät aus dem Haus geschlichen, war zu einem öffentlichen Telefon in einem kleinen Geschäft gegangen, das ein paar Häuser entfernt stand, und hatte ihre Großtante angerufen, um sie darum zu bitten, Harley eine Nachricht zu überbringen. Harleys Eltern hätten sich wahrscheinlich gewundert, wenn eine junge Frau bei ihnen angerufen hätte. Harley konnte zu ihr kommen, sobald die Ermittlungen zum Erliegen gekommen waren, etwa in einem Monat, schätzten sie.
    „Ich konnte nicht lange in dem Haus bleiben, jemand hätte mich irgendwann gesehen, das wusste
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