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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11
Autoren: Charlaine Harris
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mitbekam, was um mich herum vorging, lag ich angeschnallt auf einer
Rollbahre. Wetten, man würde mich ins Krankenhaus von Doraville bringen?
    »Doraville bringt
mir kein Glück«, sagte ich oder dachte es zumindest. Wahrscheinlich murmelte
ich bloß irgendetwas Unverständliches, denn die Sanitäterin an meinem Kopfende,
eine gedrungene Frau mit einem aggressiven Kinn, sagte: »Alles wird gut,
Schätzchen, keine Sorge.«
    »Mr Hamilton?«
    »Nett, dass Sie
nach ihm fragen. Wir haben die Blutung gestillt. Ich glaube, er kommt auch
wieder auf die Beine.«
    »Barney?«
    »Er ist nicht tot,
aber wahrscheinlich wäre er es gern.«
    »Wo ist mein - wo
ist Tolliver?« Ich musste mir endlich abgewöhnen, ihn
als meinen Bruder zu bezeichnen.
    »So ein Großer, Dunkelhaariger,
Dünner?«
    »Mhm.«
    »Der wartet
darauf, dass wir Sie hier rausrollen.«
    Ich strahlte.
    »Wie süß, sie
freut sich, ihn zu sehen«, sagte die junge Frau. Ihr Kollege, ein Mann um die
fünfzig, meinte : »Komm Grace, bringen wir sie
hier raus.« Sie zog einen Schmollmund, während sie mich die Verandastufen
hinuntertrugen.
    Tolliver kam herbeigeeilt,
er war völlig aufgelöst. »Er hat dich aus unserem Auto entführt«, sagte er, als
wisse ich das nicht selbst am besten. »Als ich da rauskam und du verschwunden
warst, konnte ich es einfach nicht fassen!«
    »Sie können noch
die ganze Nacht weiterreden, wenn Sie wollen. Aber jetzt lassen Sie uns das
Mädel erst mal ins Krankenhaus bringen«, sagte der ältere Mann.
    Die Fahrt dorthin
dauerte eine Weile, und die junge Frau setzte sich hinten zu mir und schwallte
mich voll. Sie nahm meinen Puls, maß meine Temperatur und tat alles Mögliche,
auch meine genähte Kopfwunde sah sie sich an. Ihrer Mimik nach zu urteilen, sah
sie nicht sehr gut aus.
    »Soweit ich weiß,
hatten Sie vor ein paar Tagen eine angebrochene Ulna?«, fragte
sie. »Ich fürchte, die ist jetzt ganz gebrochen, aber wir werden eine
Röntgenaufnahme machen, um sicherzugehen.«
    »Gut«, sagte ich.
Wir würden unsere Ersparnisse anbrechen müssen, um meine Arztrechnungen in Doraville
zu bezahlen. Jetzt würde es noch länger dauern, bis wir uns ein Haus kaufen
konnten. Aber das war im Moment meine geringste Sorge. Nach den letzten drei
Stunden war es schon ein herrliches Gefühl, in diesem Krankenwagen zu liegen.
    Ich fühlte mich dermaßen
sicher, dass ich sogar einschlief und mühsam die Augen wieder öffnete, als wir
im Krankenhaus waren.
    Das Ganze kam mir
vor wie ein Déjà-vu -Erlebnis . Ich lag nicht in
meinem alten Zimmer - in dem war, glaube ich, Ted Hamilton. Ich lag eher am
Ende des Flurs und auf der gegenüberliegenden Seite.
    Mit Sandra Rockwells Besuch
hatte ich am allerwenigsten gerechnet. Nachdem wir uns ausgiebig nach unserem
jeweiligen Befinden erkundigt hatten, sagte Sie: »Ich möchte mich bei Ihnen
entschuldigen.«
    Ich wartete.
    »Ich wusste, dass
derjenige, der Sie angegriffen hat, der Mörder sein musste. Doch er war einfach
nicht aufzuspüren, und auch nicht sein Auto. Tom Almand hat behauptet, er habe
gegenüber von ›Hair Affair‹ geparkt und sei über den hinteren Parkplatz gegangen.
Dann hätte er sich hinter dem Mülleimer des Motels versteckt. Er habe Ihre
Reifen aufstechen wollen, aber dann seien Sie herausgekommen, und er habe für
alle Fälle die Schaufel dabeigehabt.«
    Ich versuchte mich
daran zu erinnern, wo sich ›Hair Affair‹ befand - etwa zwei Häuser vom Motel
entfernt. Aber das spielte jetzt alles keine Rolle mehr.
    »Wie geht es
ihm?«, fragte ich.
    »Tom?« Sie klang
überrascht. »Er redet sich um Kopf und Kragen, aber seinen Sohn erwähnt er mit
keinem Wort.«
    »Vielleicht tut
das Barney«, sagte ich. Wieder kam es mir vor, als ginge mich das alles gar
nichts mehr an. Chuck Almand war tot, und kein Geständnis und keine Erklärung
würden ihn wieder lebendig machen.
    In diesem Moment
kam Tolliver herein. Er war in der Cafeteria gewesen, um Kaffee zu trinken und
zu frühstücken. Er hatte mir Kaffee mitgebracht, und obwohl ich nicht wusste,
ob ich welchen trinken durfte oder nicht, würde ich ihn zu mir nehmen. Er
beugte sich vor, um mich zu küssen, und es war mir egal, was Sandra Rockwell davon
hielt.
    Dann kamen Klavin
und Stuart herein. Sie wirkten beide erschöpft, aber sie lächelten.
    »Die beiden sind
gestört genug, um noch Generationen von Serienkiller-Autoren zu beschäftigen«,
sagte Klavin. »Aber solange sie hinter Gittern sind, soll mir das recht
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