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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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vage. Der Name war mir auch vollkommen unbekannt, aber eine Recherche im Internet förderte zutage, dass Cohen schon in den Neunzigern den Comedy-Charakter »Ali G.« verkörpert hatte und später den »Borat« im gleichnamigen Film gespielt hatte. Die Filme hatte ich nicht gesehen, überhaupt schaue ich mir selten Filme an, meinLeben selbst ist meistens filmreif genug. Aber natürlich hatte ich davon etwas mitbekommen und einige Ausschnitte gesehen, beides war ja ein ziemlicher Hype. Und ich erinnerte mich, dass Zeitungen schon früher oft Fotos von Ali G. meinen gegenübergestellt hatten, weil der schmale Teil meines Barts gewisse Ähnlichkeit mit Alis hat. Später war das Gleiche mit Borats Schnäuzer passiert.
    Doch das bewog mich nicht, Baron Cohen zuzusagen. Ich hatte gedacht, die Sache sei abgehakt, aber Baron Cohens Manager ließ einfach nicht locker. Beim letzten von fünf Anrufen sagte er, Sacha sei in den nächsten Tagen in Berlin und wolle mich in den Gourmet-Tempel Borchardt einladen. In dem Moment gab ich auf – die Beharrlichkeit imponierte mir.
    Sacha Baron Cohen sieht so ganz anders aus als der »Borat« mit seinem dichten Schnurrbart. Viel jünger. Ein schlanker Mann mit offenem Blick, glatt rasiert und mit kurz geschnittenen dunklen Haaren in Jeans und Hemd. Wie der perfekte englische Gentleman. Kurz nachdem wir uns begrüßt haben, holt Cohen eine kleine Kamera und ein Stativ aus seiner Umhängetasche.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich sie laufen lasse?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Von mir aus.« Ich habe keine Ahnung, warum er uns filmen möchte, aber ich habe nichts zu verbergen und bin Kameras gewohnt.
    Dann entkorke ich eine Flasche Champagner, und mit dem Glas in der Hand veranstalte ich eine kleine Führung durch den Showroom. Er zeigt sich begeistert von meiner Arbeit, und ich frage ihn, was ihn nach Berlin führt. Er antwortet, er recherchiere für einen neuen Film, mehr sagt er nicht. Stattdessen erzählt er mir vom Leben in den USA . Er lebt, obwohl er Brite ist, mit seiner australischen Freundin in Los Angeles. Cohen erzählt von Beverly Hills, Venice Beach, der Borat-Hysterie und seiner kleinen Tochter Olive. Ich berichte von Dieters und meinen Anfängen in Stuttgart und unserem Weg nach Berlin, von Japan und Hongkong und Bangkok.
    Irgendwann schaue ich auf die Uhr. »Oh, wir müssen los.« Doch Cohen erwidert: »Können wir nicht hierbleiben? Ich würde gern das nette Gespräch nicht unterbrechen. Wir können unser Essen doch hierher bestellen.«
    Mir ist das nur recht, den Trubel draußen muss ich nicht unbedingt haben. Cohen ruft bei den Freunden an, die im Restaurant auf ihn warten – davon hatte ich nichts gewusst –, und sagt, sie sollen ohne ihn feiern.
    Noch an jenem Abend hatte mich Cohen nach Los Angeles eingeladen, und am nächsten Tag brachte ein Bote einen riesigen Geschenkkorb mit Delikatessen von den Berliner Galeries Lafayette. Ich bedankte mich natürlich, aber um nach Los Angeles zu fliegen, fehlte mir schlicht die Zeit. Dabei hätte ich bei der Gelegenheit Brigitte Nielsen besuchen können oder Chaka Khan.
    Leider war der Kontakt zu Cohen anschließend im Sande verlaufen – jetzt wusste ich, warum: Er hatte Brüno gedreht. Den Film habe ich immer noch nicht komplett gesehen, nur Ausschnitte, aber eines kann ich schon mal sagen: In der Lederhose sehe ich geiler aus.

WHO IS THAT MAN? – EINE VORSCHAU ALS NACHWORT
    I m selben Sommer, in dem Sacha Baron Cohen mein Gast war, hatte ich Das perfekte Promi Dinner bei Vox gewonnen. Die Schauspielerinnen Sharon Brauner und Yvette Dankou waren damals meine charmanten Mitspielerinnen, auch Rolf Eden kochte mit. Der ließ allerdings eine ehemalige Flamme brutzeln und rührte selbst nicht einen Finger. Mittendrin rauschte er dann zu einer Party von Udo Walz ab und ließ uns, seine Gäste, einfach sitzen.
    Ich habe logischerweise beim Menü richtig pompös auf den Putz gehauen: Es gab Champagner, Kaviar, Rinderfilet und Hummer. Das war ich meinem Namen schuldig. Eigentlich war mir von vornherein klar, dass ich gewinnen musste – und zwar nicht nur, weil ich noch als Kind bei uns im Gasthof kochen gelernt hatte.
    Den wirklich süßen Nachtisch des Dinners bekam ich allerdings einige Monate später serviert. Da meldete sich plötzlich der Chef von Granada TV bei mir. Granada ist die Kölner Produktionsfirma, die das Promi Dinner ausrichtet. Dort hatte man einen Anruf von der Mutter-Gesellschaft ITV in London
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