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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)
Autoren: Adam Rex
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ins raus!«
    Das überraschte den Boov so sehr, dass er in Panik geriet.
    »Danns … danns … muss ich mit meiner Pistole zu schießen!«
    Ich hob die Hände hoch und machte einen Satz nach hinten. In der Aufregung hatte ich daran nicht gedacht. Rasch sah ich dorthin, wo seine Hüften gewesen wären, wenn er welche gehabt hätte. Ich runzelte die Stirn.
    »Du hast doch gar keine Pistole!«
    »Ja! JA!«, schrie er und nickte wütend, als hätte ich ihm irgendwie beigepflichtet. »Keine Pistole! Deshalb muss ich … muss ich … »
    Er zitterte am ganzen Körper.
    »… muss ich die Laser aus meinen Augäpfeln zu schießen!«
    Ich fiel in eine Regalreihe. Das war mir neu.
    »Laser schießen?«
    »Laser zu schießen!«
    »Das kannst du?«
    Der Boov zögerte. Seine Augen zitterten, doch nach einigen Sekunden antwortete er: »Ja.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Na gut, wenn du deine Augenlaser schießt, bleibt mir nichts anderes übrig als … deinen Kopf zum Platzen zu bringen!«
    »Ihr Menschens könnt nichts zum Platzen …«
    »Doch! Wir können das auch! Wir tun es nur nicht oft. Es ist unhöflich.«
    Der Boov dachte kurz darüber nach.
    »Danns … brauchen wir einen … Waffenstillstand. Du wirst keine Köpfe zum Platzen zu bringen und ich nicht meine allens vernichtenden Augenlaser zu schießen.«
    »Gut.« Ich war einverstanden. »Waffenstillstand.«
    Es war einige Zeit still in dem Geschäft.
    »Also … kann ich doch ins raus …«
    »Nein!«
    Der Boov zeigte über meinen Kopf und tippte mit der Fingerspitze an die Scheibe.
    »Ich kann dein Auto zu reparieren. Ist kaputt, habe ich gesehen.«
    Ich verschränkte die Arme. »Wieso sollte ein Boov wissen, wie man ein Auto repariert?«
    Er spielte den Beleidigten. »Ich bin Hauptmann Boov in der Instandhaltungsabteilung. Ich kann zu reparieren allens! Selbstverständlichs kann ich zu reparieren ein primitives Menschensauto!«
    Diese Anspielung auf meinen Wagen gefiel mir zwar nicht, doch er musste trotzdem repariert werden.
    »Woher soll ich wissen, ob du wirklich etwas für mich tust? Wahrscheinlich rufst du direkt deine Freunde und schaffst mich nach Florida.«
    Der Boov zog etwas kraus, das wohl seine Stirn sein sollte.
    »Du willst nicht nach Florida zu fahren? Aber dort ist doch dein Volk.
Alle
Menschens entscheiden nach Florida zu fahren.«
    »Hey! Ich glaube nicht, dass wir mitreden dürfen«, sagte ich.
    »Ja!«, sagte der Boov. »Florida!«
    Seufzend tigerte ich durch den Gang. Als ich wieder zum Tiefkühlschrank sah, hatte der Boov mein Handy aufgehoben.
    »Ich könnte mit ihnen zu reden«, sagte er ernst. »Ich könnte ihnen jetzts sofort anrufen.«
    Das stimmte. Das könnte er tun.
    Ich zog den Besenstiel aus dem Griff und riss die Tür auf. Der Boov stürzte heraus und ich bereute es sofort, bis ich merkte, dass er mich gar nicht angriff. Es sollte wohl eine Umarmung sein, ein besseres Wort fiel mir dafür nicht ein.
    »Na also!«, sagte er. »Boov und Menschenskind können Freunde sein. Sag ich immers schon!«
    Ich tätschelte ihn vorsichtig.
    Es hört sich bescheuert an, ich weiß, doch plötzlich durchstöberte ich die kleine Stadt nach Lebensmitteln, während der Boov sich mein Auto vornahm. Ich muss nicht erwähnen, dass Sau bei ihm blieb.
    Ich drang in fünf verlassene Geschäfte ein und erbeutete Kräcker, Diät-Milchshakes, Wasserflaschen, steinharte Bagel, Honig-Crunchy, Tomatenmark, Nudeln, einen Kübel mit der Aufschrift POTT ! und eigenem Löffelchen, sowie Lite Choconilla Froot Bites, die mich dazu brachten, meine Regel zu brechen, nichts zu essen, was falsch geschrieben war. Da der Boov mir ein paar Dinge genannt hatte, die er gerne aß, schleppte ich auch noch einen Einkaufskorb mit Pfefferminzbonbons, Speisestärke, Hefe, Suppenwürfeln, Zahnseide mit Minzgeschmack und Druckerpapier mit.
    »Hey, Boov!«, rief ich, als ich wieder da war. Er lag unterm Auto und hämmerte. Der Wagen hatte bereits drei neue Antennen. Die Löcher in den Fenstern waren verschwunden. Stattdessen verbanden Röhren und Schläuche manche Autoteile mit anderen, und am Auto klebten mehrere Dinge, die man nur als Flossen bezeichnen konnte. Anscheinend hatte der Boov sie aus Metall angefertigt, das er sich aus dem Laden beschafft hatte. Auf einem prangte das Bild eines Eisgetränks mit der Werbung »Slushious!«.
    Vor dem Wagen stand ein offener Werkzeugkasten und überall lagen Geräte herum, die total sonderbar aussahen.
    »Was für ein Aufwand für
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