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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
Autoren: Lucy Robinson
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Hose gemacht, Franny!« Ich stellte mir meinen riesengroßen, liebenswerten Dave vor, wie er die Hände hob und zugab, in mich verliebt zu sein. Fast wäre mir das Herz stehen geblieben.
    »Aber warum? Warum hat er nichts gesagt wegen Freya?« Ich blinzelte, als wir auf der Innenspur des Piccadilly an einem Bus der Linie 14 vorbeischossen.
    Leonie zuckte die Achseln. »Das hat er doch in seiner E-Mail erklärt. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte, ohne uns den wahren Grund dafür zu nennen, dass sie mit ihm Schluss gemacht hat. Erinnerst du dich an den Gin-Donnerstag, an dem sie herausgefunden hat, dass er dich für die Beförderung vorgeschlagen hatte? Das war das Todesurteil. Sie hatte euch schon seit Jahren auf dem Kieker.«
    Ich starrte sie an. »Freya hat ihn meinetwegen verlassen.«
    Leonie nickte. »Er würde alles für dich tun, Franny. Erinnerst du dich an das Band, das in Hughs Büro aufgetaucht ist? Das mit den gefakten Filmaufnahmen, als du Nellie gestalkt hast?«
    »Das werde ich wohl nicht so schnell vergessen.«
    »Es war Dave, der Hugh überredet hat, dich zu behalten. Er hat Hugh und Alex erzählt, du seist eine herausragende Producerin und Hugh sei verrückt, wenn er dich feuern würde.« Leonie verstummte. Sie wirkte selber ziemlich bewegt.
    Ich ließ mich gegen die Rücklehne sacken.
    Hyde Park Corner zischte an uns vorbei. Dieser Taxifahrer hatte offenbar schon als kleiner Junge eine Carrera-Bahn besessen. Er fuhr einfach megamäßig. Bitte, mein lieber Dave, bitte sei noch da.
    »Ich – ich schätze, ich bin wirklich überrascht, dass Dave sich auf diese Online-Dating-Geschichte eingelassen hat«, sagte ich nach einer Weile. »Ich meine, das ist doch wohl kaum sein Ding.«
    Sie lachten. »Was hatten wir für Kämpfe mit ihm!«, krähte Stefania.
    »Schlussendlich hat ihm Stefania keine Wahl gelassen.« Leonie kicherte leise. »Und wie hätte er auch Nein sagen können? Er war wie verrückt in dich verliebt, sein riesiges schottisches Herz blutete, und dann hat ihm Stefania auch noch rund um die Uhr mit ihrem angeblich idiotensicheren Plan in den Ohren gelegen. Natürlich hat er klein beigegeben!«
    Stefania warf mir einen bösen Blick zu. »Der Plan war idiotensicher, bis du daran herumgepfuscht hast!«, murmelte sie finster. »Ich hätte dir das Gässicht zerkratzen können, Frances. Wenn Leonie mich nicht gebrämmst hätte, hätte ich dich k. o. geschlagen.«
    Ich kicherte. »Entschuldigung. Aber hätte ich diese ganze Michael-Sache nicht komplett abgehakt, wären wir jetzt nicht hier, oder?«
    Sie sahen erst einander und dann mich an. »Nein«, sagte Leonie zweifelnd, »vermutlich nicht. Aber du solltest lieber mal hoffen, dass wir ihn noch erwischen, Fran.«
    Ich biss mir auf die Lippe, plötzlich wieder beunruhigt. Wir waren gerade erst bei Harrods vorbeigekommen. »Ja«, sagte ich. »Bitte, lieber Gott, mach, dass ich das nicht vermasselt habe.« Die beiden lächelten mich mitfühlend an.
    »Wir bilden uns das doch nicht ein, oder, Franny?«, fragte Leonie sanft. »Du liebst Dave, nicht wahr?«
    Mir schnürte sich wieder der Magen zusammen. Ich dachte an das Funkeln in Daves Augen, als wir uns das erste Mal im Apple Tree unterhalten hatten. Ich dachte an sein herzliches Lachen und seine beruhigende Hand auf meinem Arm, als ich 2007 ein Interview auf dem roten Teppich verbockt hatte. Ich dachte an seine zuverlässige Freundschaft im Kosovo, an den Apfelkuchen, den er mir gebracht hatte, als ich letztes Jahr mit Grippe im Bett bleiben musste. Ich dachte daran, wie die Nachmittagssonne letzte Woche auf dem Dach von ITN schräg auf sein Gesicht geschienen hatte, wie er behauptet hatte, ich sei goldrichtig, so wie ich sei. Plötzlich wurde mir ganz schwer ums Herz.
    Ich nickte. »Ja. Ich liebe Dave. Ich liebe ihn wirklich.«
    Leonie blickte unruhig auf die Uhr. Stefania sagte ausnahmsweise gar nichts.
    Dann rief Alex an, und sofort wurden alle wieder hektisch.
    Zwanzig Minuten später rasten wir über die M4, während Alex uns jede zweite Minute über den Abflugstatus auf dem Laufenden hielt. Der Taxifahrer hatte sich tief über das Lenkrad gebeugt, Stefania kritzelte etwas in ihr Notizbuch, und Leonie studierte die Übersichtspläne von Heathrow, die Alex ihr auf ihr iPhone geschickt hatte.
    Das Ganze erinnerte an eine Militäroperation. Ich zählte die Ampeln, an denen wir vorbeisausten, und wusste, dass Leonie recht gehabt hatte. Der Schlüssel zum Glück war tatsächlich direkt vor
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