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Happy End auf Kritos

Happy End auf Kritos

Titel: Happy End auf Kritos
Autoren: Lynne Graham
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betrunkenen Freund Sex gehabt hatte! Was Olympia ihm, Gregoris Cozakis, angetan hatte, war ungeheuerlich gewesen, und er bedauerte, dass er nie die Möglichkeit gehabt hatte, sich an ihr zu rächen.
    "Sir?" brach Gerry Marsden das spannungsgeladene Schweigen, das im Raum herrschte.
    Gregoris dreht sich um. "Lassen Sie die Frau warten."
    Gerry Marsden konnte sein Erstaunen nur mit Mühe
    verbergen. "Bis wann? Was soll ihr die Empfangssekretärin sagen?"
    "Nichts." Stolz hob Gregoris den Kopf. "Lassen Sie die Lady einfach warten."
    Die Zeit kroch nur so dahin: Mittag, früher Nachmittag, Spätnachmittag. Olympia hatte den Eindruck, dass viele Mitarbeiter das luxuriös ausgestattete Foyer nur durchquerten, um sie verstohlen zu mustern.
    Trotzdem ließ sie den Kopf nicht hängen, sondern bemühte sich um Haltung. Schließlich hatte sie bereits etwas erreicht.
    Gregoris hatte es weder abgelehnt, sie zu sehen, noch hatte er sie des Hauses verwiesen. Wahrscheinlich hatte er nur ungeheuer viel zu tun. Ja, so musste es sein.
    Gregoris war ihre letzte Hoffnung. Und was machte es schon, dass ihr Stolz verletzt war? Hatte Irini an ihren Stolz gedacht, als sie die Fußböden fremder Leute scheuerte, nur um ihre Tochter ernähren und. einkleiden zu können?
    Um kurz vor fünf stand die Empfangsdame von ihrem Tisch auf. "Mr. Cozakis ist jetzt leider nicht mehr im Hause, Miss Manoulis."
    Olympia wurde blass, ließ sich sonst jedoch keinerlei Gefühlsregung anmerken und ging hoch erhobenen Hauptes zum Lift. Sie würde nicht aufgeben. Sie würde am nächsten Tag wiederkommen, und wenn es ihr noch so schwer fiel.
    Erst als sie an der Haltestelle stand und auf den Bus wartete, kam ihr der Gedanke, dass sie die Situation wohl falsch eingeschätzt hatte. Gregoris war nicht mehr der, in den sie sich damals so verliebt hatte. Er war kein ungeduldiger und unbeherrschter Teenager mehr, er war nicht mehr der verwöhnte Millionärssohn, sondern ein überaus erfolgreicher Unternehmer.
    Gregoris war ein erwachsener Mann - ein Grieche. Wie ihr Großvater sah er keinerlei Veranlassung, sein Verhalten zu rechtfertigen. Statt ihr mitteilen zu lassen, dass er nicht zu sprechen sei, hatte er sie warten und hoffen lassen. Mit dieser Taktik hätte sie eigentlich rechnen müssen.
    Schon an der Wohnungstür duftete es nach Essen, und
    Olympia eilte sofort in die Küche. "Wir hatten doch vereinbart, dass ich koche, Mum", begrüßte sie ihre Mutter und war entsetzt darüber, wie kraftlos diese wieder wirkte.
    Irini lächelte. "Das ist doch das Wenigste, was ich für dich tun kann, nachdem du den ganzen Tag unterwegs warst, um einen Job zu finden."
    Olympia verschwieg ihr die Wahrheit, denn sie wollte sie nicht beunruhigen. Irini wäre über den Plan schockiert gewesen, selbst wenn sie, Olympia, ihr über das, was vor zehn Jahren in Athen wirklich passiert war, nie reinen Wein eingeschenkt hatte.
    Damals wie auch jetzt wollte sie ihre Mutter nicht unnötig belasten.
    Am nächsten Morgen, es war genau drei Minuten nach neun, bat Olympia die Empfangsdame des Cozakis-Bürogebäudes zum zweiten Mal um einen Termin bei Gregoris. Zehn Minuten nach neun näherte sich Gerry Marsden seinem Boss, der schon seit acht an seinem Schreibtisch saß. "Miss Manoulis ist wieder da, Sir."
    "Haben Sie die Tenco-Akte besorgt?" fragte Gregoris, ohne darauf einzugehen.
    Als ihr die Empfangsdame gegen Abend mitteilte, dass Mr.
    Cozakis das Haus bereits verlassen habe, hätte Olympia vor Verzweiflung am liebsten geschrieen.
    Als Olympia am dritten Tag aus dem Lift trat und zum Empfang ging, konnte sie nur mit Mühe Haltung bewahren.
    Doch als sie in der Mittagszeit von der Toilette zurückkehrte, fand sie zu ihrer Überraschung eine Tasse Tee und einen Teller mit Keksen an ihrem Platz. Sie schenkte der Empfangsdame ein dankbares Lächeln, die ihr daraufhin verschwörerisch zuzwinkerte.
    Sie hatte das Gefühl, dass mittlerweile jeder Mitarbeiter im Hause Cozakis einmal durch das Foyer gegangen war, nur um einen Blick auf sie zu erhaschen. Hatte ihr beharrliches Warten sie anfangs irritiert, erregte es jetzt Mitleid. Aber das nützt mir nichts, solange Gregoris einen eigenen Eingang hat, dachte Olympia.
    Gegen drei Uhr am Nachmittag verspürte sie allmählich Panik. Gregoris würde in den nächsten Tagen bestimmt wieder nach Griechenland zurückfliegen und wäre damit für sie nicht mehr erreichbar. Also musste sie handeln, denn sie hatte nichts mehr zu verlieren. Ohne lange zu
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