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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle
Autoren: Enid Blyton
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Schultern. „Ich übe noch!“, rief sie ihnen zu.
    Beruhigt drehten sich die beiden wieder dem Tor zu. „Anfängerfehler“, nickte Nanni. Und dann mussten sie sich konzentrieren. Denn nach Carlotta und Suse war Hanni wieder mit dem Angriffsspiel an der Reihe.
    Unterdessen japste Petra weiter Alinas viel zu weiten Bällen hinterher.
    Alina wollte eigentlich mit jedem der Mädchen auskommen. Doch Petra war für sie ein rotes Tuch. Ausgerechnet Petra, die sie morgens als Erste und abends als Letzte vor Augen hatte. Petra, die mit ihr das Zimmer bewohnte und neben der sie im Unterricht saß.
    Petra hatte alles, was sie nicht hatte. Sie schien tatsächlich für die Wissenschaft geboren zu sein. Sie liebte das Lernen und wollte immer noch mehr wissen. Da war sie wie Alinas Eltern. Für die beiden war es völlig undenkbar, ein anderes Leben als in der Forschung und mit Büchern zu führen.
    Alina machte ein finsteres Gesicht. Natürlich nahmen ihre Eltern an, dass sie ebenfalls eine begeisterte Schülerin war, so wie sie es früher gewesen waren. Alinas Hals schnürte sich zusammen, wenn sie an ihre Mutter und ihren Vater dachte.
    Und da war diese bleiche Petra, die sich schon vor dem Frühstück über ihre Bücher beugte. Deren Gehirn immer noch mehr Wissen aufsog. Wenn Alina ihr beim Lernen sah, meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Und Petra war so gut wie immer am Lernen.
    Wieder warf Alina einen Ball weit an Petra vorbei ins Blaue …
    So gut Alina mit den anderen Schülerinnen klarkam – die Lehrerinnen waren weniger begeistert. Alina drückte sich, wo es ging. Sie schien den Unterricht nicht wirklich ernst zu nehmen und war deshalb schon mit einigen Lehrkräften aneinandergeraten.
    Auch die Klassenlehrerin, Frau Jenks, fand, dass Alinas Mitarbeit im Unterricht zu wünschen übrig ließ.
    Gerade war Alina unter dem Pult verschwunden – auf der Suche nach den Hausaufgaben. Ungeduldig runzelte Frau Jenks die Stirn, während Alina in ihrem Ranzen herumwühlte.
    Die Klasse wartete mit angehaltenem Atem. Endlich tauchte Alina aus ihrem Schulranzen wieder auf. „Frau Jenks, ich habe wirklich die Hausaufgaben gemacht. Ich schwör’s! Vielleicht hat die Hausmutter sie verlegt. Sie war nämlich heute früh in unserem Zimmer und hat überall ihre Nase reingesteckt. Stimmt’s, Petra?“, sagte sie und stupste ihre Banknachbarin an.
    Petra nickte unbehaglich.
    Frau Jenks sah sie mit unbewegter Miene an. „Vielleicht hat ja auch der Hausgeist von Lindenhof die Aufgaben in der Nacht verspeist.“
    Alina begann zu kichern. „Ein Hausgeist in Lindenhof? Noch besser! Die Hausmutter ist ja schon so eine Schauergestalt. Und jetzt auch noch ein Hausgeist? Gibt es Fotos, Frau Jenks?“ Alina verstummte. Niemand lachte.
    Frau Jenks war weiß um die Nase vor Zorn. Wenn sie Scherze machte, bedeutete das Alarmstufe rot. Das wusste in der Klasse jeder.
    „Meine liebe Alina, für Mädchen, die den Unterricht in Lindenhof nicht ernst nehmen, weil sie hier alles zum Lachen finden, haben wir Mittel und Wege, um sie eines Besseren zu belehren. Du magst ein intelligentes Mädchen sein. Aber hier sitzt nicht du am längeren Hebel. Du ziehst meinen Unterricht nicht durch Clownereien ins Lächerliche. Übrigens wird es für dich höchste Zeit, dass du anfängst zu arbeiten. Nächste Woche Montag schreiben wir die Mathearbeit. Und es gibt für dich noch einiges nachzuholen.“
    „Nächste Woche schon!“, stieß Alina aus. Entsetzt sah sie sich in der Klasse um. Doch die anderen schienen es ganz normal zu finden, dass die ersten Arbeiten schon so bald anstanden.
    „Also“, fragte Frau Jenks eisig, „wo sind deine Hausaufgaben? Und komm mir nicht mit Lügengeschichten!“
    Alinas Grinsen erstarrte. „Ich … ich habe sie nicht gemacht“, gab sie schließlich zu.
    Frau Jenks verschränkte die Arme. „Gut!“, erwiderte sie. „Damit sind wir schon einen Schritt weiter, nämlich bei der bitteren Wahrheit. Und, was schlägst du für die Zukunft vor? Du hast die Wahl zwischen täglicher Einzelbetreuung oder selbstständigem Arbeiten, wie es deine Klassenkameradinnen auch machen. Die Einzelbetreuung würden Frau Roberts und ich abwechselnd übernehmen. Sie ist, nebenbei gesagt, auch nicht gerade gut auf dich zu sprechen. Also, wofür möchtest du dich entscheiden?“
    „Ich … werde die Hausaufgaben selbstständig machen“, nuschelte Alina in sich hinein.
    „Schön“, nickte Frau Jenks streng. „Zurück zu den Aufgaben. Petra, kannst
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