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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle
Autoren: Enid Blyton
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vorkam wie ein Störenfried, hörte sie, wie die Gespräche hinter der Tür wieder in voller Lautstärke weitergeführt wurden. Wenn bloß endlich Doris zurückkäme. Doch die hatte der Arzt noch eine weitere Woche zum Hausarrest verdonnert. Aber dann würde sie ganz bestimmt wiederkommen, hatte sie ihr geschrieben.
    Auch heute saß Petra wieder allein in der Bibliothek. Es war Samstag, ein lauer Abend. Vor dem Fenster kroch schon die Dämmerung herauf. Der Mond stand bleich am Himmel.
    Die Tür ging auf. „Ich dachte schon, dass ich dich hier finde“, begann Alina.
    Abwartend schaute Petra auf.
    „Kommst du mit?“, fragte Alina. „Wir machen noch einen kleinen Spaziergang.“
    „Wo willst du denn um diese Zeit noch hin?“, wehrte Petra ab.
    Statt einer Antwort nahm Alina Petra das Buch aus der Hand. Dann zog sie sie mit sich.
    Die beiden gingen durch den langen Flur, Richtung Hauptausgang und nach draußen. Im Garten waren so spät nur noch ein paar von den Großen unterwegs, die dort auf den Parkbänken den langen Sommerabend genossen.
    Petra sträubte sich. „Wir bekommen bestimmt Ärger! Jetzt sag mir endlich, was du vorhast!“
    Alina legte den Finger an den Mund und zog sie weiter, durch das kleine Törchen in der Mauer, über den Weg, der in den Wald führte.
    Petra machte sich los. „Das ist bestimmt nicht erlaubt!“ Doch dann stutzte sie. Was war das? Aus dem Wald hörte sie Stimmen. Und wenn man genau hinschaute … Waren dort hinten nicht Lichter? Oder waren es Glühwürmchen? Aber der Geruch … Konnten das Würstchen sein? Widerstrebend tappte sie Alina hinterher. Und dann stand sie auf der Lichtung. Überall brannten Fackeln. Auf einer Feuerstelle brutzelten Unmengen von Würstchen.
    „Überraschung!“, schallte es Petra von allen Seiten entgegen.
    Fassungslos blinzelte sie in die Dunkelheit. Da waren sie alle! Suse und Angela und Elli, die Zwillinge und Jenny und Bobby. War das etwa eine Überraschungsparty für sie? Sogar Mamsell erkannte sie in der Dunkelheit.
    „Aber wieso?“, fragte Petra verwirrt.
    „Von der ganzen Klasse“, strahlte Alina sie an. „Und von mir. Als Entschuldigung für den ganzen Ärger … Und überhaupt, weil es höchste Zeit war.“
    Petra war so gerührt, dass sie die Brille abnehmen und eine Träne wegwischen musste. Aber dann hatte sie keine Zeit mehr, gerührt zu sein. Von allen Seiten kamen die Mädchen und umringten sie. „Hast du nichts gemerkt?“, strahlten sie ihr entgegen. „Nicht das kleinste bisschen bemerkt?“
    „Nein“, erwiderte Petra. „Diese Überraschung ist wirklich … mal eine riesige Überraschung.“
    „Petra gehen die Worte aus“, kicherte Jenny.
    „Jenny!“, kam es von Hilda.
    „Hast du schon diese wunderbaren Würstchen probiert?“, fragte Nanni und hielt Petra eine unter die Nase.
    „Mamsell hat sie spendiert“, sagte Hanni. „Köstlich!“
    Und Jenny schob Petra ein riesiges Stück von dem Schokoladenkuchen auf einen Teller.
    Mamsell kam mit großen, schweren Schritten heran. „Ähm“, begann sie, „auch ich freue mich sehr, dass ihr mich zu Petras Überraschungsparty eingeladen habt … als Aufsichtsperson. Und ich wollte mich mit den Würstchen auch für eure Hilfe bei der Prüfung bedanken.“
    Plötzlich war die ganze Feierstimmung wie weggeblasen. Die Mädchen schwiegen. Musste Mamsell an diesem wunderbaren Abend davon anfangen, dass sie Lindenhof demnächst verlassen würde?
    Die Lehrerin hob ihren Pappbecher. „Und deswegen, weil ich euch wirklich viel zu verdanken habe, möchte ich, dass ihr es als Erste erfahrt …“
    Die Mädchen hielten den Atem an. Was kam jetzt?
    „Ich habe heute Nachmittag Herrn Wagenknecht angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich mich nun doch entschieden habe, lieber …“
    Der Rest ging in riesigem Jubel unter. Mamsell würde in Lindenhof bleiben! Sie würde bleiben!
    Claudine flog ihrer Tante an den Hals und gab ihr zwei dicke Küsse auf die Wange.
    Alle stürzten zu Mamsell, um ihr zu versichern, wie sehr sie sich freuten, dass sie blieb. Auch Petra strahlte übers ganze Gesicht. So eine schöne Nachricht! Ausgerechnet auf ihrer Party!
    Die Stimmung war blendend. Jetzt erfuhr Petra, wie oft sie nahe daran gewesen war, die Überraschung zu entdecken.
    „Als ich mit dem Kuchen um die Ecke kam“, kicherte Jenny. „Plötzlich standest du vor uns, wie aus dem Boden gestampft.“
    „Wir konnten den Kuchen gerade hinter einer Fensterbank verstecken“, gickelte Bobby.
    „Und als
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