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Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)

Titel: Hanni und Nanni - Nannis neue Freundin (German Edition)
Autoren: Enid Blyton
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beschäftigt gewesen, Olivias Ordner für das neue Schuljahr zu beschriften. Und bevor Hanni dazu eine spitze Bemerkung herausrutschte, war sie lieber aus dem Zimmer gegangen.
    „Ist es dir denn ganz egal, dass Frau Jenks dich von Nanni weggesetzt hat?“, wollte Jenny wissen.
    „Wie kannst du so etwas sagen?“, wehrte Hanni ab. „Sicher ist es nur für eine Weile.“
    „Vielleicht“, meinte Jenny vage. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen und griff nach Hannis Hand. „Psst!“, machte sie.
    „Was denn?“, fragte Hanni. Als sie Jennys aufgerissene Augen sah, wurde ihr ganz mulmig.
    „Hörst du nichts?“, wisperte Jenny.
    Hanni schüttelte den Kopf. Von fern war Türenschlagen zu hören und das Kreischen der Erstklässlerinnen. Sonst war es still.
    „Was ist denn?“, flüsterte Hanni.
    Jenny starrte die Tür des Besenschranks an. „Ein Geräusch“, wisperte sie. „Von da.“
    „Bist du sicher?“, fragte Hanni.
    „Da drin hat jemand geniest.“
    In diesem Moment gab es einen lauten Rumms, und der Besenschrank öffnete sich wie von Geisterhand. Zwischen Putzeimern und Staubwedeln saß dort eine völlig durchnässte Katrin. Neben sich die lehmigen Stiefel. Auf den Knien hielt sie eine durchlöcherte Schuhschachtel.
    Katrin rappelte sich hoch. „Ihr seid’s bloß“, stieß sie aus. „Und ich dachte schon, da kommt Frau Roberts.“
    „Bist du etwa in den Besenschrank umgezogen?“, kicherte Jenny.
    „Hat es dir mit Elli auf dem Zimmer nicht mehr gefallen?“, grinste Hanni.
    „Blödsinn“, winkte Katrin ab.
    „Was ist in der Schachtel?“, fragte Jenny neugierig.
    Katrin zögerte.
    „Etwas Verbotenes?“, setzte Jenny nach.
    Katrin seufzte. „Also gut, ich zeig es euch. Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr ganz bestimmt niemandem etwas erzählt.“
    Jenny konnte sich schon denken, was in der Schachtel war. Die Luftlöcher verrieten alles.
    „Versprecht es!“, beharrte Katrin.
    „Darf ich es nicht mal Nanni erzählen?“, fragte Hanni. Die Zwillinge wussten immer alles voneinander. Fast immer.
    „Wir dürfen keine Tiere in Lindenhof halten“, begann Katrin. „Und du weißt doch, was ich Frau Theobald damals bei der Sache mit dem Terrier versprochen habe.“
    Hanni nickte. Katrin hatte in Lindenhof einmal einen angeschossenen Terrier versteckt. Als die Sache herausgekommen war, hatte sie Frau Theobald versprechen müssen, dass sie nie wieder heimlich Tiere in Lindenhof unterbringen würde. Aber jetzt tat sie es wieder.
    „Wenn Frau Theobald hiervon erfährt …“, beharrte Katrin. „Ich weiß nicht, ob sie mir eine zweite Chance gibt.“
    Jenny hielt bereits die Schwurhand in die Höhe. „Wir verraten bestimmt nichts“, sagte sie.
    Auch Hanni schwor: „Ich werde niemandem etwas verraten, auch Nanni nicht.“
    Endlich öffnete Katrin den Deckel der Schuhschachtel. Hanni und Jenny machten große Augen.
    „Fledermäuse!“, staunten sie. „Wo hast du die denn her?“
    Ungehalten schauten Levin und Leonie unter ihren Flügeln hervor. Hanni und Jenny kannten Fledermäuse natürlich – von Weitem. Im Sommer sah man sie in der Dämmerung um die Türme von Lindenhof fliegen. Aber so von Nahem hatten sie noch nie welche gesehen.
    „Kann man die anfassen?“, wollte Jenny wissen.
    „Natürlich“, erwiderte Katrin. Vorsichtig streichelte sie den Pelz an Levins Rücken. „Fühl mal! Er ist ganz weich“, sagte sie.
    Behutsam strichen Jenny und Hanni den kleinen Fledermäusen über den Rücken.
    „Und ich dachte immer, Fledermäuse sind gruselig!“, wunderte sich Hanni.
    „Oben, neben dem Kofferspeicher, gibt es einen leeren Raum“, erklärte Katrin. „Ein idealer Platz für den Winterschlaf.“
    „Und wo hast du die kleinen Flattermänner gefunden?“, wollte Jenny wissen.
    In kurzen Worten erzählte Katrin, wie sie die Fledermäuse entdeckt hatte und dass sie sie aus ihrem Winterquartier retten musste. „Dabei ist mir ein ganz gruseliger Kerl begegnet …“, fügte sie hinzu. Sie schüttelte sich jetzt noch, wenn sie daran dachte. „Ich stehe im Eiskeller im Dunkeln, da öffnet sich die Tür …“
    „Ich wäre gestorben vor Angst“, stieß Hanni aus.
    Katrin legte den Finger auf den Mund. Vom anderen Ende des Flurs näherten sich Schritte. Hastig klappte sie die Schachtel zu und wollte wieder im Besenschrank verschwinden.
    Im letzten Augenblick hielt Jenny sie an der Schulter zurück, nahm ihr die Schachtel aus der Hand und versteckte sie im
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