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Handzahm

Titel: Handzahm
Autoren: Cosette
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es. Es dauerte nicht lange und ihr Bauch begann zu schmerzen. Sie drohte jedes Mal einen Krampf zu bekommen. Die Zeit, die sie zum Einatmen hatte, wurde immer kürzer. Ihr Nacken tat ebenfalls weh, ganz zu schweigen von ihren Fußgelenken, die sich anfühlten, als würden sie jeden Moment abreißen.
    Das Blut rauschte in ihrem Schädel und sie befürchtete, er könne platzen. Nur der Gedanke daran, dass ihr Anblick den Lord geil machte, half ihr durchzuhalten. Nur noch ein paar Sekunden mehr, dann würde er sie bestimmt befreien.
    Damit die Panik nicht die Oberhand gewann, schloss sie unter Wasser die Augen. Sie stellte sich vor, was der Lord sah: eine nackte Sklavin, die kopfüber hing und mit Atemnot kämpfte. Und das alles nur für ihn. Machte sie ihn stolz? Wichste er?
    Cassandra riss sich zusammen, verdrängte die Krampfanfälle in ihrem Bauch und hob ihren Kopf über die Oberfläche. Wasser lief über ihr Gesicht. Ihr Blick suchte den dunklen Lord. Er stand an die Wand gelehnt. Da war ein roter Fleck vor ihm. Was war das? Cassy blinzelte einige Male. Sie machte lange schlanke Beine aus, die in einem roten Anzug steckten. Doch der Oberkörper fehlte. Dennoch, es musste sich um eine Frau handeln.
    Ihr ging die Puste aus. Sie entspannte ihre Bauchmuskeln und gab unter Wasser einen gequälten Laut von sich, weil diese Position an sich schon unerträglich war. Die Atemnot machte sie allerdings zur Tortur. Aber das Bild, was sie glaubte, gesehen zu haben, war der reinste Horror.
    Sie spannte ihre Muskeln wieder an und schaffte es trotzdem kaum noch, ihr Gesicht über die Oberfläche zu hieven. Das herunterrinnende Wasser trübte ihre Sicht. Da war er wieder, der Lord, und diese Frau. Sie hatte den Oberkörper nach vorne gebeugt.
    Oh mein Gott, saugte sie an Andrews Schwanz?
    Vor Schreck vergaß Cassy zu atmen, während sie oben war. Nun hing sie wieder gerade und die Luft wurde noch knapper. Sie zappelte verzweifelt. Ihre Lungen schmerzten, ihre Mitte noch mehr und ihre Fußgelenke brannten wie Feuer.
    Wie konnte Andrew ihr das antun? Er folterte sie und vergnügte sich mit einer anderen Sklavin. Aber ja, wieso auch nicht? Ein Herr durfte ficken, wen er wollte. Eine Sklavin hatte jedes Recht über ihren Körper an ihn abgetreten und stand nur ihm zur Verfügung. Eine Ungerechtigkeit, von der die Sklavin vor Eintritt in diese Beziehung wusste und die sie in Kauf nahm. Aber würde Cassy das können?
    Sie hatte bisher nur mit Derek gespielt, und sie waren sich treu geblieben, obwohl sie nicht einmal ein Paar waren. Schizophren. Von einem Dominus konnte sie keine Treue erwarten, erst recht nicht von einem Mann wie dem dunklen Lord, der an jedem Finger zehn Liebesdienerinnen haben konnte – oder sogar hatte. Was wusste Cassy schon? Sie hatte ihn nicht gefragt, wie eine Erziehung durch ihn aussehen würde. Das hatte sie nun davon.
    Plötzlich wurde sie heruntergelassen. Der Lord zog sie ans Ufer und wischte ihr das Wasser aus dem Gesicht. Cassandra sog gierig Luft in ihre Lungen und kam ins Husten, worauf er sie auf die Seite drehte und behutsam ihren Rücken abklopfte. Er ließ sich auf ein Knie nieder und öffnete die Handschellen und Fußfesseln.
    Offensichtlich hatte er nicht vor, sie ein zweites Mal durch die Hölle zu schicken. Sollte sie sich darüber freuen oder war damit alles verloren?
    «Alles in Ordnung?», fragte er besorgt und ließ seine Hand in ihrem Becken liegen.
    Cassy antwortete im ersten Moment nicht, sondern riss die Augen auf und suchte das Schwimmbad nach einer zweiten Sklavin ab. Aber da war niemand. Sie waren immer noch alleine. Hatte sie eine Halluzination gehabt? Verwirrt setzte sie sich auf, zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. «Ja, Sir.»
    «Sir? Dann hast du immer noch nicht genug?»
    Von dieser blöden Prüfung allemal, aber nicht von ihm. Sie würde ihn keiner anderen Lustdienerin überlassen! Wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würde er mit dieser anderen Tussi von dannen ziehen – insofern die andere überhaupt existierte und nicht nur ein Trugbild gewesen war. Das würde sie innerlich zerreißen. «Nein, Sir.»
    «Du bist unverbesserlich.» Kopfschüttelnd stand er auf.
    «Belastbar, das war doch Ihr Wunsch.»
    «Du verkennst mich», sagte er trocken und half ihr aufzustehen. Er klatschte dreimal in die Hände.
    Cassy blieb wie angewurzelt stehen, als sie Domina Deity um die Ecke biegen sah. Sie wollte zu ihrem Mantel stürzen und ihn anziehen, aber damit hätte
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