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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung
Autoren: F. Paul Wilson
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fünfundzwanzigjähriger Kerl mit der Statur eines Schwarzenegger statt eines mageren Fünfzigjährigen mit bleistiftdünnen Armen. Dann würde man diese Wichser jetzt vom Fußboden abkratzen.
    »Sorg dafür, dass er aufhört«, flehte er Reilly an. »Bitte. Ich bezahle ja.«
    »Selbst wenn ich das wollte, könnte ich ihn jetzt nicht aufhalten«, erwiderte Reilly grinsend. »Cheeks geilt es auf, wenn sie sich wehren.«
    In einer blitzschnellen Bewegung schoss die Hand des Skinheads vor, ergriff die Bluse der Frau und zerrte. Die Nähte gaben sofort nach. Ihre Brüste schimmerten durch einen halb durchsichtigen BH hindurch. Sie schrie auf und schlug nach ihm. Cheeks wischte den Schlag einfach zur Seite, ging in Clinch mit ihr und zog sie auf den Fußboden hinunter.
    Einer von den Männern am Tisch neben Reece sprang auf und wollte sich auf das Paar stürzen. Er schrie: »Hey! Was fällt dir ein?«
    Reece rammte ihm den Lauf seiner Schrotflinte ins Gesicht. Blut schoss aus einer Stirnwunde und der Mann fiel zurück auf die Bank.
    »Tony!«, wandte sich Reilly an den Mann mit dem Irokesen, der neben der Kasse stand. »Wo ist Rafe?«
    »Irgendwo hinten.«
    George spürte plötzlich ein scharfes Brennen seiner Kopfhaut, als Reilly ihn an den Haaren ergriff und zu Tony hinüberstieß.
    »Bring George auch nach hinten. Du und Rafe, ihr helft seinem Gedächtnis auf die Sprünge, damit er in Zukunft nicht mehr vergisst, wann er zu zahlen hat.«
    George machte sich fast in die Hose. Wo blieb Jack?
    »Ich werde bezahlen! Ich habe doch gesagt, dass ich bezahle!«
    »Das ist jetzt nicht mehr so einfach, George«, sagte Reilly mit einem bedauernden Kopfschütteln. »Wenn ich jeden Monat vorbeikommen und einen Aufstand veranstalten muss, um das zu bekommen, was mir zusteht … na ja, ich habe einfach etwas Besseres zu tun, verstehst du?«
    Während George zusah, drückte Reilly auf den Knopf, der die Kasse aufspringen ließ, und begann die Geldscheinfächer zu leeren.
    Dicke, schraubstockartige Finger schlossen sich um den Nacken des Wirtes und schoben ihn ins Hinterzimmer. Rafe stand an der Arbeitsplatte und spielte mit dem elektrischen Fleischwolf, den George für seine Hausmacherwurst benötigte.
    »Rafe«, sagte Tony. »Reilly sagt, wir sollen dem ollen Kochlöffel hier Manieren beibringen.«
    Rafe sah nicht einmal auf. Er hatte eine rohe Hühnerkeule in der Hand. Er schob sie in den Stutzen des Fleischwolfes. Das ekelerregende Geräusch splitternder Knochen und Knorpel, die pulverisiert werden, übertönte das Surren des Motors, dann wurde durch das Sieb unten zerhackter Hähnchenschenkel wieder herausgepresst.
    »Hey, Tony!«, sagte Rafe und blickte grinsend hoch. »Ich hab ‘ne geile Idee.«
     
    Jack stürmte durch den Korridor im ersten Stockwerk. Er nahm die Treppen zur Lobby hinunter mit jeweils zwei Stufen gleichzeitig und sprintete über die Teppichfliesen, auf denen in leuchtendem Gelb auf tiefblauem Grund der Name des Hotels eingewebt war, und stieß die verschmutzte Glastür des Eingangs auf.
    Er sprang die drei Treppenstufen vor der Tür hinunter und rannte bereits, als er auf dem Asphalt auftraf. Ein halber Block nach links, dann noch einer links eine Seitenstraße entlang. Er sprang über Pfützen und beschrieb einen Slalom zwischen Mülltonnen entlang, bis er zur Rückseite des Highwater Diner kam. Er hatte den Schlüssel bereits gezückt und schob ihn in den Zylinder des Lieferanteneingangs. Dann hielt er lange genug inne, um seine.45 er Automatik zu zücken, einen Colt Mark IV, und sich die Wollmütze über das Gesicht zu ziehen. Damit trug er jetzt eine Skimaske mit Halloween-Motiv und er blickte durch die Augenhöhlen eines aufgedruckten, orange leuchtenden Kürbisses. Er zog die Tür auf und glitt in den Lagerraum hinter der Küche.
    Vor sich hörte er den Lärm eines Handgemenges und Georges panikerfüllte Stimme, die rief: »Nein, bitte nicht! Das könnt Ihr nicht machen!«
    Er kam um die Ecke des Kühlraums und fand Tony und Rafe – diese Stachelfrisuren waren unverkennbar – aus Reillys Gang, die sich anschickten, Georges Hand in den Fleischwolf zu bugsieren, und George, der sich mit allen Kräften dagegen wehrte. Aber er verlor an Boden. Seine Finger würden in Kürze Hackfleisch sein.
    Jack griff gerade nach dem Sicherungsbügel seiner Automatik, als er einen Fleischklopfer auf einem naheliegenden Tisch entdeckte. Er hob ihn auf und wog ihn in der Hand. Schwer – bestimmt drei Pfund, das meiste
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