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Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet

Titel: Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
Autoren: Paul F. Wilson
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Das ist er.«
    Jack sah einen schlanken, sehr ernsthaft dreinblikkenden dunkelhaarigen Mann. Die dunklen Augen und die leicht knollenförmige Nase bewiesen eine starke Ähnlichkeit zu Maria. Er schien ungefähr in Jacks Alter zu sein.
    »Ich war erst neunzehn, als ich ihn zur Welt brachte. Vielleicht standen wir uns viel zu nah, während er aufwuchs. Vielleicht habe ich ihn auch zu sehr verhätschelt. Aber nach Georges Tod war er alles, was ich hatte. Wir waren unzertrennlich, bis er mich verließ und aufs College ging. Das brach mir fast das Herz. Aber ich wusste, dass er das Nest verlassen und sich sein eigenes Leben aufbauen musste. Ich hatte nur niemals erwartet, ihn an irgendeine spinnerte Sekte zu verlieren.« Sie spuckte das Wort regelrecht aus.
    »Daraus schließe ich, dass er weder eine Frau noch Kinder hat.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Er sagte, er warte auf die richtige Frau. Ich nehme an, er hat sie bis heute nicht gefunden.«
    Vielleicht war sein Verhältnis zu Mami aber auch nur viel zu eng gewesen.
    Maria musterte ihn über den Rand ihrer Teetasse hinweg. »Aber ich will, dass er gefunden wird, Mr.
    …. Ich habe Ihren Nachnamen nicht behalten.«
    »Einfach Jack, das reicht völlig.« Er seufzte. Wie sollte er es ihr sagen? »Ich weiß nicht, Maria. Es scheint, als könnten Sie für Ihr Geld viel mehr bekommen, wenn Sie jemanden anders zu Rate ziehen würden.«
    »Wen? Sagen Sie es mir. Das können Sie nicht, oder? Sie brauchen nichts anderes zu tun, als irgendwie in den Tempel der Dormentalisten hineinzukommen und Johnny zu suchen. Was kann daran so schwierig sein? Es ist nur ein einziges Gebäude.«
    »Ja, aber es ist eine weltweite Organisation. Möglich, dass er gar nicht dort ist. Er könnte zum Beispiel in die Filiale in Sambia oder wer weiß wohin geschickt worden sein.«
    »Nein. Er ist in New York, ich weiß es genau.«
    Jack trank von seinem bitteren Tee und fragte sich, wie sie ihrer Sache so sicher sein konnte.
    »Warum rufen wir nicht einfach im New Yorker Tempel an und erkundigen uns, ob er noch dort ist?«
    »Das habe ich längst versucht. Sie erklärten mir, sie gäben keinerlei Informationen über die Mitglieder der Religionsgemeinschaft heraus – sie wollten noch nicht einmal bestätigen, dass Johnny ein Mitglied ist.
    Ich brauche jemanden, der sich dort hineinschleicht und ihn sucht.« Sie fixierte Jack mit ihren dunklen Augen. »Ich zahle Ihnen fünfundzwanzigtausend Dollar im Voraus, damit Sie das tun.«
    Jack blinzelte. Fünfundzwanzig Riesen …
    »Das … das ist um einiges mehr, als ich normalerweise berechne, Maria. Sie brauchen nicht …«
    »Das Geld bedeutet mir nichts. Den Betrag zahle ich sozusagen aus der Portokasse. Ich verdopple ihn, zahle auch das Dreifache, wenn …«
    Jack hob die Hand. »Neinnein. Es reicht schon.«
    »Sie werden Unkosten haben, und vielleicht können Sie den Rest benutzen, um jemandem, der sich Ihre Dienste nicht leisten kann, das Honorar zu erlassen. Das Geld interessiert mich wirklich nicht, nur suchen … Sie … meinen … Sohn!«
    Sie unterstrich die letzten vier Worte, indem sie die Spitze ihres Krückstocks auf den Fußboden stieß.
    Benno, der sich neben ihrem Sessel ausgestreckt hatte, sprang von seinem Nickerchen auf und sah sich angriffslustig um.
    »Okay.« Jack reagierte auf ihre schmerzerfüllte Miene, auf die Not, die in ihren Augen lag. »Angenommen, ich finde auch einen Weg in den Tempel, und weiter angenommen, ich finde Ihren Sohn. Was dann?«
    »Bestellen Sie ihm, er soll sich bei seiner Mutter melden. Und danach berichten Sie mir, dass Sie ihn gefunden haben und wie es ihm geht.«
    »Und das soll alles sein? Mehr nicht?«
    Sie nickte. »Das ist alles. Ich will nur wissen, ob er lebt und wohlauf ist. Wenn er mich nicht anrufen will, dann wird es mir zwar sicher das Herz brechen, aber wenigstens werde ich die Nächte dann wieder durchschlafen können.«
    Jack leerte seine Tasse Tee in einem Zug. »Na gut, das beruhigt mich.«
    »Warum? Was haben Sie denn angenommen, was ich sonst tun möchte?«
    »Ihn vielleicht entführen, um ihn deprogrammieren zu lassen.«
    Sie biss sich auf die Oberlippe. »Und wenn ich tatsächlich etwas Derartiges vorhätte?«
    »Nichts zu machen. Wenn er nicht gegen seinen Willen festgehalten wird, werde ich ihn ganz bestimmt nicht mit Gewalt rausholen. Ich glaube an das unveräußerliche Recht eines jeden, dämlich zu sein.«
    »Und wenn er gezwungen wird, dort zu bleiben?«
    »Dann werde ich
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