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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
Autoren: F. Paul Wilson
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nannte.«
    »Mel?«
    »Melanie.«
    »Okay, aber wenn Melanie Sie anrufen kann, warum kann sie Ihnen dann nicht auch verraten, wo sie ist?«
    »Es ist sehr kompliziert – viel zu kompliziert, um am Telefon darüber zu reden. Können wir uns nicht treffen? Es wäre viel einfacher, alles unter vier Augen zu besprechen.«
    Jack überlegte. Er schaute zum Museum für Naturgeschichte ein paar Blocks entfernt, und auf die Schlange gelber Schulbusse, die auf den Parkplatz einbogen. Dieser Auftrag klang ziemlich verrückt. Verdammt – und
wie
verrückt das Ganze klang! Eine vermisste Ehefrau, die ihren Mann anruft und ihn bittet: Geh nicht zur Polizei, ruf stattdessen Handyman Jack an. Wurde sie etwa gekidnapped? Aber in diesem Fall…
    »Gibt es keine Lösegeldforderung?«
    »Nein. Ich bezweifle, dass wer immer hinter Mels Verschwinden steckt, an Geld interessiert ist.«
    »Jeder interessiert sich für Geld.«
    »Nicht in diesem Fall. Wenn wir uns doch nur treffen könnten…«
    Das wurde immer verrückter, aber Jack hatte für den Rest des Tages nichts vor… und Ehlers hatte gesagt, die Polizei dürfte auf keinen Fall informiert werden.
    »Okay. Treffen wir uns.«
    Die Erleichterung Ehlers war beinahe greifbar, als seine Stimme wieder erklang: »Oh, danke, vielen, vielen Dank – «
    »Aber ich komme nicht nach Brooklyn.«
    »Wo Sie wollen, solange es nur möglichst bald stattfindet.«
    Julio’s lag in der Nähe. Jack nannte Ehler die Adresse und meinte, er solle in einer Stunde dort sein. Nachdem Ehler aufgelegt hatte, drückte Jack auf die Rautetaste, und eine elektronische Stimme teilte ihm mit, wie viel Guthaben er noch auf seiner Telefonkarte hatte.
    Mein Gott, wie er diese Technik liebte.
    Er hängte ein und entfernte sich vom Park. Dabei ging ihm durch den Kopf, was Ehlers Frau gesagt hatte.
    Handyman Jack ist der Einzige, der alles versteht…
    Also wirklich.
     
     
     

3
     
    Jack saß an seinem Tisch in der Nähe des Hinterausgangs von Julio’s. Er hatte seinen zweiten Rolling Rock zur Hälfte geleert, als Lewis Ehler erschien. Jack identifizierte ihn, sobald er die schlaksige Gestalt im braunen Anzug durch die Tür hereinkommen sah. Die Gäste bei Julio’s trugen gewöhnlich keine Anzüge, abgesehen von gelegentlich hereinschneienden abenteuerlustigen Yuppies, die mal was anderes sehen wollten, und außerdem waren Yuppieanzüge niemals so verknittert wie die Sachen dieses Kerls.
    Julio entdeckte ihn ebenfalls und tauchte hinter der Bar auf. Er wechselte mit dem neuen Gast ein paar Worte, begegnete ihm ausgesprochen freundlich, stand dicht neben ihm und klopfte ihm zur Begrüßung auf den Rücken. Nachdem er sich unauffällig vergewissert hatte, dass der Fremde keine Waffe bei sich hatte, deutete Julio in Jacks Richtung.
    Jack verfolgte, wie Ehler auf ihn zustolperte – sich an das Halbdunkel im hinteren Teil hier zu gewöhnen, nachdem man aus dem hellen Tag hereingekommen war, dauerte einige Zeit –, doch er schien auch körperliche Probleme zu haben, denn er humpelte offensichtlich.
    Jack winkte. »Hier drüben.«
    Ehler änderte die Richtung, blieb jedoch stehen, als er den Tisch erreichte. Dem Anschein nach war er Anfang vierzig und mager wie ein Hungerkünstler. Er hatte eine ausgeprägte auffällige Nase und eine hängende Unterlippe. Aus der Nähe erkannte Jack, dass der braune Anzug glänzte und sowohl abgetragen als auch ziemlich zerknittert wirkte. Weiter fiel ihm auf, dass die Sohle des rechten Schuhs etwa fünf Zentimeter dicker war als die des linken. Das erklärte das Humpeln.
    »Sind Sie es?«, fragte Ehler mit der gleichen hohen Stimme wie am Telefon. Sein Adamsapfel hüpfte bei jedem Wort. »Handyman Jack?«
    »Jack reicht völlig«, erwiderte der Gefragte und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Lew.« Sein Händedruck war schlaff und feucht. »Sie sehen überhaupt nicht aus, wie ich Sie mir vorgestellt habe.«
    Jack reagierte darauf gewöhnlich mit der nächstliegenden Gegenfrage – die, die automatisch auf der Hand lag –, hatte damit jedoch schon vor längerer Zeit aufgehört, nachdem er jedes Mal die gleiche Antwort zu hören bekam. Sie erwarteten stets einen gefährlich dreinblickenden Charles-Bronson-Typ, jemanden, der größer, bösartiger und härter aussah als dieser Durchschnittstyp, der, wenn er vorne zur Bar ginge, sofort zwischen den Stammgästen dort untertauchen und sich unsichtbar machen könnte.
    Jack nahm die Feststellung, nicht so auszusehen, wie man es von ihm
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