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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
Autoren: F. Paul Wilson
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Stoßstange löste.
    Aber ein lauteres, dumpferes Knirschen unter und hinter ihm lenkte Jacks Aufmerksamkeit ab. Er drehte sich um und sah, wie die riesige Eiche sich ihm entgegenneigte wie ein umkippender Wolkenkratzer. Er tauchte nach rechts weg und rollte sich aus dem Weg, während der Untergrund unter ihm nachgab. Der Stamm verfehlte ihn nur um Haaresbreite, als er endgültig fiel. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen, das Jack regelrecht vom Boden hochfedern ließ, legte er sich quer über das Loch und überspannte es wie ein Brücke.
    Als Jack wieder auf die Füße kam, war der Van verschwunden und seine beiden Todesengel mit ihm.
     
     

8
     
    Der Eine schaute in andächtiger Faszination zu und bemerkte den Kampf zwischen dem Fremden und den Zwillingen nur am Rande. Das war es. Das Erste von vielen. Dieses Tor würde andere hervorbringen, hunderte davon auf der ganzen Erde, alles Portale für die Andersheit, die ihr gestatteten, auf diese Ebene zu gelangen, sie zu verändern, sie für sich zu beanspruchen. Ihm wäre es lieber gewesen, dieses erste Tor hätte sich im Herzen von Manhattan geöffnet, aber auch so war es gut.
    Er trat mit Mauricio zurück, als die große Eiche sich neigte, und lachte, als er verfolgte, wie die Zwillinge in die Tiefe stürzten.
    Dahin! Die letzten Vertreter des Feindes waren aus dieser Ebene getilgt! Jetzt stand ihm niemand mehr im Weg!
    Aber ein entsetzter Schrei Mauricios signalisierte ihm, dass er es anders sah.
    »Neeeiiin!«
    »Was ist los?«
    Mauricio sprang von seiner Schulter und trabte zum Tor. Dabei schrie er: »Sie dürfen es nicht! Sie dürfen es nicht!«
     
     

9
     
    Jack kroch zum Rand des Lochs. Er war sich fast sicher, dass die beiden Kerle in Schwarz verschwunden waren, aber
fast
reichte ihm nicht. Er musste
ganz
sicher sein. Indem er sich gegen den Sog wappnete, blickte er in die wirbelnde, blitzende Tiefe.
    Sie waren weg.
    Nein – eine Bewegung an der Innenwand, dicht unter ihm…
    Dort hingen sie und klammerten sich an die Wurzelstränge der Eiche. Genauer, einer von ihnen tat es. Nummer eins – den Schraubenzieher immer noch im Hals – hatte eine Hand um einen dicken Wurzelstrang geschlossen, während die andere Hand Nummer zwei festhielt, dessen rechter Arm nutzlos an seiner Seite hing. Nummer eins hatte bei dem Sturz seine Brille verloren. Er starrte mit großen ausdruckslosen Augen zu Jack hoch.
    »Hab dich«, sagte Jack.
    Mit nur einem heilen Arm war Nummer zwei hilflos. Und Nummer Eins konnte nicht nach oben klettern, ohne seinen Kameraden loszulassen. Seltsam, er schien nicht die Absicht zu haben, das zu tun.
    Jack vermutete dort eine tief gehende Loyalität, die um so erstaunlicher war, als sie völlig selbstverständlich erschien. Trotz allem, was geschehen war, reagierte Jack darauf.
    Die Zeit wurde knapp. Da das Loch sich noch immer ausdehnte, würden der Baum und sein Wurzelwerk in höchstens einer Minute auf den Andersheit-Express aufspringen. Jede Zelle in seinem Körper drängte ihn, schnellstens von diesem Höllenort zu verschwinden, doch er brauchte Antworten, verdammt noch mal.
    »Ich schlage euch ein Geschäft vor!«, versuchte Jack das Getöse zu übertönen. »Wir schließen einen Waffenstillstand, und ihr verratet mir, wer euch geschickt hat und warum ihr hinter mir her seid. Wenn ich das weiß, ziehe ich euch hoch…«
    Ein Schrei ließ ihn zusammenzucken, als Romas Affe auf den Baumstamm sprang und darauf herumhüpfte.
    Und dann rief er ihm etwas zu – auf Englisch.
    »Rette sie! Lass sie nicht abstürzen!«
    Verblüfft starrte Jack den Affen an, dann warf er einen Blick über die Schulter. Roma stand ein Stück entfernt und beobachtete sie.
    »Schnell!«, kreischte der Affe, während er auf dem Baumstamm einen wilden Tanz vollführte. »Hilf ihnen herauf! Lass die Zwillinge nicht abstürzen! Das Tor ist noch nicht groß genug! Sie werden alles verderben!«
    Jack sah sich um – ja, richtig – dann schaute er wieder in den Schlund.
    »Verdammt!«, sagte eine andere, tiefere, heisere Stimme.
    Jack schaute gerade rechtzeitig hoch, um zu erleben, wie Romas Drehorgeläffchen sich zu dem rotäugigen Hunde-Affen aufblähte, der ihn im Keller des Hotels angegriffen hatte.
    »Heiliger…«
    Er rollte sich weg, als das Ding sich mit lautem Gebrüll auf ihn stürzte.
    Doch es war gar nicht hinter ihm her. Es kauerte an der Stelle, die Jack soeben verlassen hatte, und lehnte sich über die Kante des Lochs und streckte eine Hand nach den
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