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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist
Autoren: F. Paul Wilson
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wie die Kugeln in Barlowes Körper einschlugen.
    »O mein Gott!« brüllte Kenny entsetzt, während die Schüsse aufhörten. »Barlowe, was …?«
    Jack konnte Kenny nicht sehen, aber er konnte sich seinen Gesichtsausdruck ausmalen. Jacks suchender Finger fand den Abzug von Barlowes Tee, und er betätigte ihn. Er hatte keine Ahnung, worauf er zielte, sondern er feuerte blindlings los und hoffte, daß das Magazin nicht sofort leer wäre.
    Er schaffte es, einen Blick über Barlowes Schulter zu werfen, und sah Kenny rückwärts stolpern, die Arme ausgebreitet und die Augen weit aufgerissen, die Brust eine blutige Masse.
    Jack ließ Barlowe und die Tec los, so daß der Söldner nach vorne sank. Beide Söldner prallten gleichzeitig auf den Boden.
    Und dann mußte sich Jack gegen den Baum lehnen, wobei er seinen blutenden Oberschenkel umklammerte. Es verursachte ihm Höllenschmerzen, wenn er das Bein bewegte.
    Genau das habe ich jetzt gebraucht, dachte er.
    Aber er war wenigstens nicht mehr der einzige unbewaffnete Mann auf dem Hügel.

9

    Das Schießen hatte aufgehört.
    »Nun«, sagte Baker, »das war’s dann wohl für Ihren Freund.«
    Er lehnte sich gegen den Tisch und hatte immer noch die Pistole in der Hand.
    »Das wissen Sie doch gar nicht«, widersprach Alicia.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Jack tot war. Er erschien viel zu stark, zu erfahren, um tot zu sein. Aber andererseits hatte sie ihn nur dabei erlebt, wie er seine Tricks angewendet hatte. Sie hatte ihn nie in einem richtigen Gefecht gesehen.
    Und ganz gleich, wie gut er war, wie sollte er zwei Männer überwältigen, die über automatische Waffen verfügten?
    »Ich weiß es aber«, sagte Baker. »Die Schießerei kann nur eine einzige Ursache haben: sie haben ihn in die Enge getrieben und sich ein wenig mit ihm vergnügt. Wahrscheinlich haben sie zuerst auf seine Beine geschossen und sich dann mit seinem restlichen Körper befaßt. Als sie damit fertig waren, hat er sie wahrscheinlich angefleht, sie sollten ihn doch endlich töten.«
    Aus Furcht, sie müßte sich übergeben, wandte sich Alicia ab. Jack – nur Jack – war tot. Ein weiteres Todesopfer nur wegen ihr. Sie hatte ihn in diese Angelegenheit hineingezogen. Er hatte sich bereitwillig engagieren lassen, aber dennoch, wenn sie alles auf sich hätte beruhen lassen, wenn sie Thomas das verdammte Haus überlassen hätte, dann wären alle noch am Leben, und sie würde von diesen Brutalos nicht in diesem Wald festgehalten.
    Sie hörte einen lauten Freudenruf irgendwo draußen vor der Hütte.
    Baker straffte sich und durchquerte grinsend den Raum.
    »Das ist Kenny. Der muß immer einen solchen Lärm veranstalten.«
    Ein weiterer Siegesschrei.
    Baker trat aus der Hütte, stemmte die Hände in die Hüften und blickte erwartungsvoll zum Wald hinüber.

10

    Jack richtete Barlowes Tec-9 auf die Hüttentür und stieß einen Jubelruf aus in der Hoffnung, daß er so wie Kenny klang, um Baker herauszulocken.
    Er lehnte sich an einen Baumstamm, um sein linkes Bein zu entlasten. Die Bäume waren hier viel kleiner und boten nicht viel Deckung. Hoffentlich brauchte er sie auch nicht.
    Rechts von ihm war Yoshitos Körper lediglich ein heller Fleck im Unterholz.
    In seinem linken Bein pochte ein brennender Schmerz. Er hatte den Schultergurt der Tee oberhalb der Wunde um sein Bein geschlungen und zugezogen, so daß die Blutung weitgehend gestoppt wurde, aber gegen den Schmerz hatte er nichts Wirksames gefunden.
    Er stieß einen zweiten Ruf aus.
    Komm schon, Baker. Zeig deine häßliche Visage.
    Wenn er eine Pistole gehabt hätte, dann hätte er sich längst zur Hütte schleichen können. Aber nur mit der Tec bewaffnet konnte er es auf keinen Fall riskieren, in die Hütte zu stürmen und um sich zu schießen. Nicht, wenn Alicia noch dort ausharrte. Diese verdammten Maschinenpistolen waren viel zu ungenau. Es ließ sich kaum voraussehen, wen oder was er treffen würde, sobald er den Abzug betätigte.
    Und wenn er sich die Zeit genommen hätte, zum Wagen zu humpeln, um die 9 mm zu holen, die er dort versteckt hatte, wäre Baker womöglich noch auf die Idee gekommen, daß irgend etwas nicht stimmte, und hätte ihm eine Falle gestellt.
    Also mußte er es auf diese Art und Weise versuchen. Er wünschte sich nur, näher bei der Hütte zu sein. Treffsicherheit war noch nie seine starke Seite gewesen, und mit einer Tec-9 mußte er sich bei dieser Entfernung mehr auf sein Glück als auf sein Können verlassen.
    In diesem
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