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Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Titel: Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
Autoren: Edmond Hamilton
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wankte ein wenig vor Erschöpfung, als er sich mit der Hand müde über die blutunterlaufenen Augen fuhr.
    Zwei schreckliche Tage und Nächte lang hatte Captain Future die Überlebenden zu dieser letzten, scheinbar hoffnungslosen Anstrengung angetrieben. Er war es, der der allgemeinen Verzweiflung Einhalt geboten hatte, nachdem die Phoenix durch den gescheiterten Startversuch von Moremos und den anderen beschädigt worden war.
    »Wenn wir uns beeilen«, hatte er gesagt, »können wir die Zyks und die Hülle noch rechtzeitig reparieren. Und es besteht immer noch die Möglichkeit, daß Simon Kalzium findet. Es ist unsere einzige Überlebenschance. Wollt ihr sie wahrnehmen oder nicht?«
    Erschöpft, entmutigt und hoffnungslos hatten die meisten ihn angestarrt.
    »Das Gehirn hat jetzt wochenlang nach Kalzium gesucht – ohne Erfolg!« hatte einer der Meuterer eingewandt. »Wieso sollte dann jetzt innerhalb von ein paar Tagen etwas auftauchen?«
    »Vielleicht findet Simon es trotzdem noch rechtzeitig«, hatte Curt erwidert. Seine Gesichtszüge hatten sich verspannt. »Und wenn nicht, werden wir dennoch von hier fortkommen. Denn ich verspreche euch, daß ich dann das Kalzium beschaffen werde.«
    Sie hatten ihn fassungslos angesehen.
    »Curt, das meinst du doch wohl nicht ernst«, hatte Joan protestiert. »Wenn das Gehirn schon kein Kalzium auf diesem Planetoiden gefunden hat, wie willst du es denn dann so plötzlich auftreiben?«
    »Ich werde es beschaffen«, hatte Captain Future grimmig erwidert. »Ich verspreche es euch feierlich. Und ich habe noch nie in meinem Leben ein Versprechen gebrochen.«
    Das Vertrauen in sein Versprechen hatte ihnen neuen Mut eingeflößt. Es war ein Strohhalm, an den sie sich klammern konnten.
    Die entsetzlichen Erdstöße hatten nicht nachgelassen, sondern wurden sogar noch schlimmer, während der Lavastrom sich krachend, zischend und knisternd aus Osten auf ihre Kuppe zuwälzte. Schon bald war die Kuppe völlig von Lava eingefaßt, und sie saßen endgültig in der Falle. Nur das Schiff konnte sie noch retten.
     
    *
     
    Das Gehirn konnte sich als einziger auf seinen Gleitstrahlen frei umherbewegen.
    »Jetzt habe ich fast den gesamten Planetoiden abgesucht«, meldete Simon am Abend. »Es ist immer dasselbe – kein Kalzium weit und breit!«
    »Versuch’s weiterhin, Simon«, sagte Curt schweißüberströmt. »Denk dran, wir brauchen gar nicht viel. Ein paar Kilo würden schon genügen. Selbst wenn wir nur ein halbes Kilo besäßen, könnten wir es immerhin in eines der Zyklotrone einfüllen und das Schiff wenigstens von Starfall fortbringen.«
    Das Gehirn musterte ihn eindringlich. »Hast du wirklich einen Plan, Kalzium zu beschaffen, wenn ich doch keins aufspüre? Oder diente dein Versprechen nur der Beruhigung der anderen?«
    »Ich weiß, wie ich ein wenig Kalzium beschaffen kann, damit das Schiff startfähig wird«, erwiderte Captain Future. »Aber diesen Weg will ich nur dann gehen, wenn alles andere versagt.«
    Das Gehirn wirkte erschrocken, doch Curt gab keine weiteren Erklärungen ab, sondern machte sich bereits wieder an die Arbeit.
    Kurz vor Mitternacht raste ein schrecklicher elektrischer Sturm über die Oberfläche des unterganggeweihten Planetoiden. Ununterbrochen zuckten blaue Blitze über den Himmel, und das Donnern übertönte sogar noch das Rumpeln der Erdstöße. Heißer, zischender Regen prasselte auf die vom zuckenden Licht geblendeten Männer herab.
     
    *
     
    Während des nächsten Tages kroch die Lava um ihre Kuppe immer weiter empor, doch Curt und die arbeitenden Schiffbrüchigen waren inzwischen so abgestumpft, daß sie diese Gefahr nicht weiter beachteten.
    Am späten Nachmittag erschütterten zwei heftige Erdstöße den Boden, und die Phoenix wankte gefährlich auf ihrer Rampe. Die großen Atomschmelzen stürzten um, und beinahe hätte das geschmolzene Metall Curt und Grag, die daneben standen, eingeschlossen.
    »Die Schmelzen wieder aufrichten!« schrie Captain Future. »Schafft sie in die kleine Grube neben den Kakteen, da stehen sie stabiler.«
    »D-das ist ja ein A-alptraum«, stammelte Georg McClinton, während er ihnen angestrengt half. »W-wir w-werden n-noch m-mitten im Vulkan aufwachen!«
    Das Getöse wurde von John Rollingers ununterbrochenem Toben übertönt. »Meister, verschont uns! Vernichtet uns nicht!«
    »Er scheint zu glauben, daß die Bewohner das alles bewirken«, meinte Ezra Gurney. »Er betet schon den ganzen Tag zu ihnen.«
    Sie stellten die
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