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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten
Autoren: Clark Darlton
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er will.«
    Smith sah Carter an, dann schüttelte er den Kopf.
    »Sie sind ein unverbesserlicher Optimist, und bald haben Sie mich soweit, daß ich an Ihren Idealismus zu glauben beginne. Aber das kann meine Auffassung von den Dingen nicht ändern. Ich bin hierhergekommen, um die Vormachtstellung der Erde wiederherzustellen. Davon können auch Sie mich nicht abhalten. Nur – was mache ich mit Ihnen? Wären wir auf der Erde, würde man Sie nach Hades verbannen. Da sind wir aber schon.«
    »Verbannen Sie mich nur nicht zur Erde«, sagte Carter und mußte grinsen. »Das können Sie mir nicht antun.«
    Smith lehnte sich zurück. Er betrachtete Carter nachdenklich und voller Ungewißheit. Er schien sich seiner Sache nicht mehr so sicher zu sein wie anfangs.
    »Es wäre Verrat«, sagte er schließlich und bückte sich, um die Tasche aufzuheben. Er stellte sie vor sich auf den Tisch. »Glatter Verrat – und das kann ich nicht. Ich kann es einfach nicht, und wenn Sie tausendmal recht haben, Carter.« Er sah an ihm vorbei. »Ich muß Sie töten, Carter – ich habe keine andere Wahl.«
    Carter erschrak. Er hatte schon gehofft, Smith wäre vernünftig geworden und gäbe seine Pläne auf. Er hatte sich geirrt. Smith würde ihn für den Verrat bestrafen, und nichts konnte ihn davon abhalten. Er würde für den Mord seine Strafe erhalten – die Deportation zur Erde.
    »Sie werden mich jetzt aus dem Hotel begleiten, Carter«, fuhr Smith fort. »Wir fahren zu mir. Und dann …«
    Es klopfte an der Tür. Das mußte Kim sein; sie klopfte immer.
    »Es ist nur meine Frau«, sagte Carter. Er stand auf. »Sie werden sich freuen, sie kennenzulernen.«
    »Ich sah sie schon auf der Straße. Sie haben einen guten Geschmack.«
    »Eigentlich habe ich es Ihnen zu verdanken, daß ich sie kennenlernte, Smith.« Er ging zur Tür und ließ Kim herein. »Darf ich dir einen guten alten Bekannten vorstellen – Mr. Smith. Oder auch Nummer Eins des irdischen Geheimdienstes.«
    Kim gab ihm die Hand, zögernd und mit Widerwillen.
    »Geheimdienst? Was will er von dir, Rog? Was hat er überhaupt auf Hades zu suchen?«
    »Er suchte mich, Kim. Und er will mich für meinen Verrat bestrafen. Er will mich umbringen.« Kim starrte Smith an, der vorwurfsvoll den Kopf schüttelte.
    »Sie haben einen großen Fehler begangen, Carter. Wenn Ihre Frau ahnungslos geblieben wäre, hätten Sie kein neues Problem geschaffen. Ich kann keinen Mitwisser gebrauchen.«
    »Dann bringen Sie doch Kim auch gleich um«, sagte Carter, der an den Tisch getreten war. Er nahm die schwere Wasserkaraffe und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Dann, ehe Smith seine Absicht erkannte, schleuderte er ihm die volle Flasche mit aller Wucht mitten ins Gesicht.
    Smith prallte zurück und sackte im Sessel zusammen. Carter stürzte sich auf ihn und durchsuchte ihn nach Waffen, aber Smith hatte keine Waffe bei sich. Nur die schwarze Aktentasche mit dem Sender.
    Carter nahm die Tasche. Er stellte sie auf den Tisch und öffnete sie. Er fand in der Tat einen kleinen Metallkasten mit zwei weißen Knöpfen. Es konnte sich gut um einen Sender handeln.
    Smith kam langsam wieder zu sich.
    »Für Nummer Eins sind Sie zu langsam, Smith«, sagte Carter. »Ich habe eine Menge auf der Erde gelernt, aber ich bin außer Übung. Trotzdem habe ich Sie. Wir fahren nach Hades-City, dort können Sie Barker Ihre abenteuerliche Geschichte erzählen!«
    »Sie Narr! Glauben Sie, ich hätte geblufft? Dann warten Sie nur ab, bis die Station da oben detoniert. Wenn Hades auch nicht vernichtet wird, so fehlt euch dann doch die schöne Bombe, mit der ihr die Erde in Schach halten konntet. Was dann passiert, kann sich ja wohl jeder denken. General Alvarez wartet schon lange auf eine Gelegenheit, sich zu bewähren. Seine Flotte steht bereit.«
    »Bevor die Bombe detonieren kann, Smith, ist sie bereits unterwegs zur Erde.«
    Smith gab keine Antwort, aber sein Gesicht verriet seine Bestürzung. Somit war klar, daß er von der automatischen Einstellung der Fernzündung abhängig war und keinen Einfluß auf sie hatte. Oder es gab überhaupt keine Fernzündung. Das würde sich herausstellen.
    Carter ging zum Visiphon und bat den Portier in der Hotelvermittlung, eine Fernverbindung nach Hades-City herzustellen. Er gab ihm die Nummer von Ron Barker.
    Fünf Minuten später hatte er Barker alles berichtet und ihn um Rat gebeten. Barker überlegte, sah Smith forschend an und sagte:
    »Sie kennen Jon Block, Mr. Smith? Was halten Sie von
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