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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition)
Autoren: Faye Kellerman
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Childress?«
    Oliver kam zurück und stellte sich hinter Marge. »Laut Wanda Bontemps nimmt Ivan Dresden gerade mit ein paar Freunden sein Abendessen im Sage zu sich.« Er blickte auf den Bildschirm und war plötzlich ganz aufgeregt. »George hat einen Treffer für die Fingerabdrücke?«
    »Ja.« Marge reichte ihm einen Ausdruck des Fotos. »Darf ich dich mit dem Besitzer bekannt machen? Ms. Patricia Childress.«
    Oliver zuckte zurück, als er das Bild sah. »Patricia Childress?«
    »Hast du sie schon mal gesehen?«, fragte Decker.
    »Ich habe sie schon mal getroffen. Da benutzte sie allerdings den Namen Marina Alfonse. Sie arbeitet als Stripperin im Leather and Lace – und ist Ivan Dresdens Freundin.«

45
     
    Oliver zeigte auf eine biegsame Blondine mit Nippelstickern und strassbesetztem Stringtanga, die sich an einem Kunden abarbeitete. »Das ist sie.«
    Marge nickte. »Dann mal los.«
    Die beiden gingen direkt auf Patricia Childress alias Marina Alfonse zu und zogen sie vom Schoß eines verschwitzten Glatzkopfes um die fünfzig. Er war stinksauer, aber nicht so außer sich vor Wut wie Patricia. »Was soll der Scheiß?«
    Marge zückte ihre Dienstmarke. »Polizei, Ms. Childress. Würden Sie uns bitte begleiten?«
    »Ich bin sauber!«, kreischte sie los. »Ich schwöre.«
    »Wir glauben Ihnen«, entgegnete Marge, »wir sind nicht von den Drogenfahndern.«
    »Mordkommission«, fügte Oliver hinzu.
    Der Besitzer des Clubs kam angerauscht und fragte, was los sei. Oliver zeigte ihm seine Marke: »Guten Tag, Mr. Michelli, schön, Sie zu sehen. Wir haben einen Haftbefehl gegen Marina Alfonse, deren richtiger Name Patricia Childress...«
    »Sie!« In den Augen der Tänzerin spiegelte sich das Wiedererkennen Olivers. Sie wurde aschfahl. »Ich hatte nichts damit zu tun, das Ganze war Ivans Idee.«
    »Können wir das Ganze an einem ruhigeren Ort klären?«, fragte Michelli. Er nahm den konfusen Blick des Kunden wahr. »Sir, Sie bekommen jeden Cent zurück.« Dann wandte er sich an die Polizisten: »Hier entlang, bitte.«
    Die Beamten nahmen die wütende Tänzerin zwischen sich und folgten Michelli, bis sie in den gemeinschaftlichen Schmink- und Ankleideraum traten. Der Clubbesitzer wartete, während Marge seine Angestellte über ihre Rechte aufklärte. Dann sagte er: »Du bist gefeuert, Marina. Pack deine Sachen zusammen, und hau ab.«
    »Aber ich schwöre Ihnen, Mr. Michelli, ich habe nichts getan!«, rief Patricia.
    Michelli starrte die Tänzerin wütend an: »Mach, dass du wegkommst!«
    Mittlerweile schluchzte Patricia vor sich hin. Ihr Make-up war verschmiert, und schwarze Mascarabäche liefen ihr über die Wangen. Sie bewegte sich wie in Zeitlupe, zog ihren Stringtanga aus und nahm die Nippelsticker ab, bis sie völlig nackt war. Mühsam quälte sie sich in ihre Straßenkleidung – ein tief ausgeschnittenes pinkfarbenes T-Shirt, Röhrenjeans, Sandaletten mit spitzen Absätzen und einen Kapuzensweater. Da sie immer noch mit billigen Strassketten und -armbändern behängt war, sah sie aus wie ein Straßenmädchen. Patricia hatte ihre Arbeitsbekleidung in eine riesige Handtasche gestopft, die sie sich über die Schulter hängte. Ihr liefen immer noch Tränen übers Gesicht. »Das Ganze war seine Idee.«
    »Das können Sie uns in aller Ruhe auf dem Revier erzählen.« Oliver hakte Patricia an dem einen Arm unter, Marge an dem anderen. Sie brachten sie durch den Hinterausgang auf den Parkplatz zu ihrem Zivilfahrzeug. Oliver ließ ihren Arm los, um die Handschellen hervorzuziehen. Gleichzeitig drehte Marge Patricia so, dass sie den Rücken der Tänzerin vor sich hatte, wobei sie den Arm nach hinten bog, für die Handschellen. In diesem Augenblick blinzelte sie etwas Metallisches an.
    Es könnten auch die falschen Juwelen gewesen sein, aber Marge verschwendete keine Sekunde, um das herauszufinden. Sie stieß die Frau zu Boden und stürzte sich über sie.
    Eine Smith & Wesson Kaliber.32 rutschte aus Patricias Hand, fiel zu Boden und entlud sich. Die Kugel durchschoss den hinteren Reifen auf der Beifahrerseite. Sofort verlor das Auto sein Gleichgewicht.
    Warum habe immer ich platte Reifen in wirklich unpassenden Momenten?, fragte sich Marge, die auf Patricias Rücken saß und deren Arme nach hinten wand, damit Oliver die Handschellen einschnappen ließ.
    »Schön blöd.« Er streckte sich und griff nach der Handtasche der Stripperin. »Was haben Sie noch alles da drin, Patricia?«
    »Ich heiße Marina, und ich habe da gar
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