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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst?
Autoren: Maya Banks
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geschafft hast, Laura davon abzubringen, dir den Kopf abzureißen und sich stattdessen auf deine Seite zu schlagen.“
    Bryony hatte sich in ihrem Cottage eingeigelt. Zwar ging Laura täglich zu ihr, um nach ihr zu sehen, doch Bryony war bisher nur herausgekommen, wenn sie einen Spaziergang am Strand machen wollte. Das eine Mal, als Rafael versucht hatte, am Strand mit ihr zu reden, war sie sofort wieder nach drinnen geflüchtet. Seitdem hatte er sie nicht mehr belästigt, weil er ihr die Zeit draußen gönnen wollte, ohne dass sie Angst haben musste, ihn zu treffen.
    „Ich gehe nicht“, meinte Rafael. „Es ist mir egal, wie lange es dauert. Ich liebe sie. Ich glaube, sie liebt mich auch noch, aber sie ist verletzt. Das kann ich ihr nicht einmal verübeln. Ich war ein absoluter Bastard. Ich verdiene sie gar nicht, aber sie war diejenige, die mir immer gesagt hat, ich bräuchte nicht länger derselbe Mann zu sein. Also, verdammt noch mal, ich habe mich entschieden, mich zu ändern. Ich möchte, dass sie das sieht.“
    Silas legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich denke, du solltest dir etwas Großes einfallen lassen. Etwas richtig Großes.“
    Rafael sah den anderen Mann fragend an. „Was schwebt dir vor?“
    „Es ist nicht wichtig, was mir vorschwebt. Du solltest dir etwas überlegen. Du hast mir und Laura bereits versprochen, dass du nicht mehr die Absicht hast, das Grundstück zu bebauen, aber weiß Bryony das? Weiß der Rest der Insel das? Da bietet sich dir doch eine richtig gute Gelegenheit, mit einer großen Geste zu beweisen, dass du dich verändert hast.“
    „Okay, ich verstehe“, sagte Rafael langsam.
    „Nein, ich glaube nicht. Beruf eine Versammlung ein. Ich werde durchsickern lassen, dass du eine Ankündigung bezüglich des Resorts machen willst. Die Leute werden kommen, weil sie all ihre Einwände geltend machen wollen. Glaub mir, nach zwanzig Jahren als Sheriff weiß ich, wovon ich rede.“
    „Das hilft mir alles nichts, wenn Bryony sich weigert, ihr Haus zu verlassen.“
    „Oh, Laura und ich werden dafür sorgen, dass sie kommt. Du kümmere dich mal nur darum, wie du vor allen zu Kreuze kriechst“, meinte Silas grinsend.
    Rafael seufzte. Er hatte das dumme Gefühl, dass das nicht eine seiner Sternstunden werden würde. Er war vielleicht nicht mehr der gefühllose Bastard von früher, allerdings hieß das nicht, dass er sein Privatleben vor ein paar Hundert Leuten ausbreiten wollte.
    Aber wenn er auf diese Weise Bryony erreichen konnte, dann würde er seinen Stolz hinunterschlucken und es tun.
    „Bist du verrückt“, schimpfte Bryony. „Warum sollte ich mir anhören, was er zu seinem dämlichen Resort zu sagen hat?“
    „Komm schon, Bryony, ich hätte dich nie für einen Feigling gehalten“, erwiderte Silas. „Inzwischen weiß sowieso jeder, was passiert ist. Sie machen dir keine Vorwürfe.“
    „Es ist mir egal, was die anderen denken“, sagte Bryony leise. „Ich war bereit, mir ihren Zorn zuzuziehen, als ich nach New York gefahren bin, um Rafael zu sagen, er könne das Resort bauen.“
    „Wo liegt dann dein Problem?“, wollte Mamaw wissen.
    „Ich will ihn nicht sehen. Warum könnt ihr das nicht verstehen? Wisst ihr überhaupt, wie weh es tut, ihn auch nur anzuschauen?“
    „Das Beste, was du tun kannst, ist, dort mit erhobenem Haupt aufzutauchen. Je eher du es hinter dich bringst, desto schneller kannst du wieder aus deinem Haus rauskommen. Es ist wie bei einem Pflaster: Man sollte es mit einem Ruck abziehen, dann hat man es hinter sich, statt das Ganze hinauszuzögern.“
    Bryony seufzte. „Okay, ich komme mit. Aber danach möchte ich, dass ihr mich in Ruhe lasst, damit ich auf meine Weise damit umgehen kann, okay?“
    Mamaw umarmte sie. „Ich denke, wenn du das heute überstanden hast, wird alles besser. Du wirst schon sehen.“
    Bryony war nicht überzeugt, doch sie ließ sich von Silas und Mamaw mit ins Rathaus schleppen, wo die Versammlung stattfinden sollte. Es kostete sie allergrößte Überwindung, sich nicht umzudrehen und davonzulaufen, als Silas sie in die erste Reihe führte.
    Das grenzt ja schon an Masochismus, dachte Bryony, als sie seufzend auf einen der Klappstühle sank. Sie würde in der ersten Reihe sitzen und dem Mann zuhören müssen, der aufgrund ihrer Dummheit die Insel mit einem Resort verschandeln wollte.
    Mamaw und Silas setzten sich rechts und links neben sie und wechselten ein paar Worte mit ihren Nachbarn, während man Bryony mit mitleidigen
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