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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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angerufen?
    »Das bin ich, ihr Arschlöcher.« Dann drehte er die Kamera um, während er rückwärts auf Heizofen und Wasserboiler zuging. »Und das ist sie. Hast du gesehen, wie ich Joshua Sterling umgebracht habe?«, fragte er.
    Sie starrte bloß auf die Kamera.
    »Hast du’s gesehen?«
    »Nein.«
    »Du dummes Miststück!« Er schwenkte wieder die Kamera. »Dann stirb trotzdem.« Er drehte das Telefon wieder zu seinem Gesicht. »Das ist die Pistole, die ich gleich benutze. Seht her.«
    Er hob die Waffe, sie duckte sich, und der Schuss prallte am Boden ab, um mit einem lauten Scheppern auf den metallenen Ofen zu treffen. Er zog sich weiter in den Schatten zurück und stand direkt unter dem Benzinbehälter, den er daraufgestellt hatte.
    »Ist mir egal, ob das aufgenommen wird oder nicht.« Er hielt wieder die Pistole hoch und zielte direkt auf sie. »Sie wissen ja, dass ich – «
    »Billy!«, kreischte sie, und Larry wirbelte herum, als Billy sich reckte und dem Wahnsinnigen den Eimer genau auf den Kopf kippte. Ein Benzinschwall ergoss sich über Larry.
    Er schrie, und Sam stürzte sich auf ihn und riss ihm die Pistole aus den Händen, während er sich vor Schmerz wand und seine Augen zu schützen versuchte.
    »Lauf, Sam«, ächzte Billy. »Lauf.«
    Larry schlug um sich, wedelte mit der Hand und zielte auf Sam, ohne etwas sehen zu können. Sie tat einen Schritt rückwärts und stieß gegen Vivi, dann hob sie die Pistole und zielte genau auf das Herz des Schweins. Sie schoss einmal, und der Rückstoß hätte sie beinahe umgeworfen. Er brüllte vor Wut und wollte gerade wieder angreifen, als sie noch einen Schuss abfeuerte und ihr ganzer Körper von dem Ruck der Explosion zurückgeworfen wurde.
    Er stolperte, brach zusammen und landete mit dem Gesicht nach unten in einer Benzinlache, die auf die Zündflamme zufloss.
    »Raus hier!«, sagte Billy.
    Vivi stöhnte leise.
    »Ich kann nicht.« Sam sank auf die Knie und ließ die Waffe fallen. »Ich kann euch beide nicht zurücklassen.« Sie blickte auf die Flüssigkeit, die sich abwärts auf die Flamme zuschlängelte, welche das Benzin entzünden und den Ofen und damit wahrscheinlich das ganze Haus in die Luft jagen würde.
    Ihr blieben Minuten, vielleicht weniger. Und hier waren zwei halbtote Menschen, die sie sehr liebte.
    »Sam … « Vivis Stimme klang schwach und brüchig.
    »Sam … « Billys klang genauso. »Rette sie. Sie ist jung. Bitte.«
    Sie schob die Arme unter Vivi und versuchte den schlaffen Körper hochzuheben, wobei Schmerz in ihrem verwundeten Fuß wie von einem Brandeisen tobte. Sie schaffte es kaum, Vivi hochzuhieven, stolperte auf die Treppe zu, stöhnte vor Anstrengung und kam auf dem vom Blut glitschigen Boden ins Rutschen.
    »Komm schon, Vivi, du schaffst das. Du kannst es.«
    Aber Vivi hing wie leblos in ihren Armen. Niemals würde Sam sie die Treppe hinauftragen können. Stattdessen griff sie unter Vivis Arme und zog sie. Unten an der Treppe drehte sie sich um und warf einen letzten Blick zu Billy zurück.
    »Geh«, stöhnte er aus seiner Falle. »Beeil dich, Sam.«
    »Ach Billy, es tut mir so leid. Es tut mir alles so leid.«
    »Sam, geh.«
    Mit aller Kraft hievte sie Vivis Körper eine Stufe hinauf, dann die nächste, und die nächste. Vielleicht konnte sie das schaffen. Vielleicht konnte sie Vivi da raufkriegen und dann zurückkehren …
    Auf halbem Weg nach oben warf sie noch einen Blick auf das Benzin. Das Rinnsal war weniger als dreißig Zentimeter von der Zündflamme entfernt. Ihr blieb eine Minute. Wenn überhaupt.
    Vor Anstrengung laut ächzend und beflügelt vom Adrenalin erreichte sie die oberste Stufe in genau dem Moment, als ein lauter Knall das Haus erschütterte.
    Einen schrecklichen Augenblick lang dachte sie, der Ofen sei explodiert.
    Aber da war kein Licht, kein Feuer und nicht annähernd genug Lärm. Was war das also für ein Geräusch gewesen? Ein Schuss? Im Haus?
    »Sammi!«
    Vor Erleichterung wurde ihr ganz schwindelig. »Zach! Im Keller!« Sie fiel gegen die Tür, als diese aufflog, und ihm direkt in die Arme.
    »Sie wurde angeschossen«, sagte sie und versuchte, Vivi ihrem Bruder weiterzugeben. »Bring sie raus! Bring sie raus!«
    »Großer Gott.« Mühelos hob er seine Schwester hoch und drehte sich um, um sie in den Flur zu bringen.
    »Nein, nach draußen! Das Haus fliegt jeden Moment in die Luft!«
    »Dann lauf!« Er griff nach Sams Ärmel und versuchte, sie alle drei hinauszubefördern, doch sie schüttelte den
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