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Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)

Titel: Guardian Angelinos: Die zweite Chance (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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bei dem Liebespaar in der Ecke stehen, um ihren Cakebread Chardonnay zu entkorken, und versuchte dabei die ganze Zeit herauszufinden, wen genau Joshua Sterling heute Abend bewirtete.
    Neben ihm saß seine wunderschöne Ehefrau, eine atemberaubende junge Dame namens Devyn, mit ausgeprägten Wangenknochen und goldenem Haar, das ihr in Wellen bis auf die vom Training gestrafften Schultern fiel. Zwei weitere Paare vervollständigten die strahlende Sechsergruppe, und eine der Frauen erzählte gerade lebhaft eine Geschichte zu Ende, während sie sich auf ihren Plätzen niederließen. Bei der Pointe zeigte sie mit dem Finger auf Joshua, wofür sie von den Übrigen schallendes Gelächter erntete. Außer von Devyn, die sich mit ausdrucksloser Miene zurücklehnte, während ihr eine Speisekarte hingelegt wurde.
    Joshua legte seiner Frau locker eine Hand auf den Rücken und winkte beiläufig quer durch den Gastraum jemandem zu. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann strahlte er Sam an, die sich dem Tisch näherte.
    »Hallo, Samantha.« Natürlich erinnerte er sich an sie. Das war seine besondere Gabe, machte seinen Charme aus. »Bereit zum Sturm auf Hahvahd ?« Er zog das Wort in die Länge und verlieh ihm den Klang eines übertriebenen Boston-Akzents.
    »Die Vorlesungen fangen in zwei Monaten an«, sagte sie und reichte ihm die Weinkarte, die sie bei der teuersten Auswahl aufgeschlagen hatte. »Also, bereit bin ich schon, aber auch nervös.«
    »Nach allem, was Sie mir über ihre ehrenamtliche Arbeit erzählt haben, glaube ich, dass Sie mehr juristisches Wissen und Erfahrung haben als die Hälfte der Erstsemester. Sie werden’s denen da drüben schon zeigen.« Er fügte seinem laserblauen Blick das Lächeln des Fernsehsprechers für liberale Belange hinzu, dem auf den Nachrichtenkanälen immer mehr Sendezeit gewidmet wurde.
    Niemand bezweifelte, dass Joshua Sterling in New York ganz groß rauskommen würde.
    »Hoffentlich haben Sie Recht«, sagte sie und machte dem Junior-Oberkellner Platz, damit er Devyn Sterling eine schwarze Serviette auf die dunklen Hosen legen konnte. »Wenn nicht, werfe ich alles hin und gehe wieder zurück in die Werbung.«
    »Zweifeln Sie nicht an sich«, warnte Joshua sie mit einem eindringlichen Blick. »Sie haben zu viel Köpfchen, um bloß Computer und Burger zu puschen. Sie müssen unschuldige Opfer vor dem verkorksten System retten.«
    Sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln und wünschte sich, sie wäre sich selbst ihrer Talente so sicher. Eine seiner Gaben war es natürlich auch, den Leuten Blödsinn zu erzählen. »Was ist denn der Anlass?«, fragte sie in der Absicht, die Unterhaltung weg von sich selbst und hin zu einer fetten Getränkebestellung zu lenken.
    Joshua zeigte mit der Hand auf die Braunhaarige, welche die Geschichte erzählt hatte. »Wir feiern Merediths Geburtstag.«
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Sam nickte Meredith zu. »Wir haben noch zwei Flaschen von dem ’94er Tattinger da.«
    »Ja, Champagner wäre eigentlich angemessen«, sagte er, »aber ich glaube, das hier ist eine Weingesellschaft. Du trinkst gern Bordeaux, stimmt’s, Meredith?«
    Die Frau beugte sich vor, stützte sich auf den Ellenbogen und lächelte träge, während sie ihn ansah. »Etwas Komplexes und Elegantes.«
    Sam wartete einen Augenblick, während der Blick der Frau fest auf ihren Gastgeber gerichtet blieb. Devyn rutschte auf ihrem Stuhl hin und her, und Sam konnte die knisternde Spannung in der Luft förmlich spüren.
    »Dann gehe ich mal den Sommelier holen«, schlug Sam rasch vor. »Ich wette, er hat den perfekten Bordeaux für Sie.«
    »Ich weiß, dass er ihn hat.« Joshua gab Sam die Weinkarte zurück, ohne überhaupt einen Blick hineinzuwerfen. »Sagen Sie René, dass wir gern zwei Flaschen von dem 1982er Château Haut-Brion hätten.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl.« Das war es tatsächlich. »Während ich Ihnen den besorge – können wir Ihnen eine Flasche Wasser anbieten, mit oder ohne Kohlensäure?«
    Sie trafen ihre Wahl, und Sam flüsterte sie einem Hilfskellner zu. Dann düste sie den schmalen Gang zwischen Gästebereich und Küche entlang, ihre Schuhe federten auf dem Gummifußboden, und die gedämpften Gespräche und die Musik des Speiseraums verwandelten sich in das Geklapper und Gebrutzel der Küche.
    »Wo ist René?«, fragte sie, während ein Duft nach Butter, Knoblauch und sautiertem Fleisch sie einhüllte.
    »Bin schon da.« Die Tür zum Keller flog auf, und der massige
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