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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle
Autoren: Marco Sonnleitner
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Carpinteria nahm Bob eine Schotterstraße und bog vom Ventura Freeway nach links zum Meer hin ab. Als sie zwischen mächtigen Klippen hindurch um eine Kurve gefahren waren, lag Schloss Campbell direkt vor ihnen.
    »Boah!«, staunte Peter. »Ist ja unglaublich!«
    Mit seinen gewaltigen Mauern, den Türmen, Wehrgängen, Zinnen und schindelbedeckten, steilen Dächern ragte es wie ein Trugbild aus dem Mittelalter vor ihnen auf. Die Abendsonne spiegelte sich in seinen unzähligen Fenstern, und dahinter glitzerte der Pazifik wie ein Meer von Perlen.
    »Ja«, bestätigte Bob, »sieht von Weitem faszinierend aus. Aber wenn man näher rangeht, bröckelt das alte Gemäuer an allen Ecken und Enden. Ihr werdet es sehen.«
    Der dritte Detektiv lenkte seinen Wagen durch das Eingangstor und ließ ihn am Ziehbrunnen und dem Haus des Gärtners vorbei bis vor das große Portal rollen. Dahinter begannen die ehemaligen Pferdeställe, die aber mittlerweile zu Wohngebäuden umgewandelt worden waren. Hier quartierte Campbell unter anderem seine Gäste ein, wenn sie über Nacht blieben.
    Die drei Jungen stiegen aus und liefen die drei Stufen hinauf zum Eingang. Doppelt so groß wie sie selbst, machten die beiden hölzernen Türflügel einen Ehrfurcht gebietenden Eindruck. Das Wappen darüber zeigte einen Greif auf silbernem Grund.
    Peter drückte den Klingelknopf aus Messing neben dem rechten Türflügel. Aber nichts tat sich.
    »Kaputt«, beschied Bob knapp und ergriff den mächtigen Türklopfer. Dreimal ließ er ihn auf das Holz sausen. Wenig später öffnete sich die linke Tür, und Adam Campbell trat heraus.
    »Hallo Bob!«, begrüßte er den dritten Detektiv. »Schön, dass du so schnell kommen konntest.« Ein wenig unsicher lächelte er Justus und Peter an. »Hast du Freunde mitgebracht?«
    Erst jetzt wurde Bob bewusst, dass er Campbell vorher hätte fragen sollen, ob er Justus und Peter mitbringen darf. Denn die Angelegenheit war doch sehr heikel, und Campbell wollte sicher nicht, dass allzu viel Leute davon erfuhren. »Das ist Justus und das Peter«, stellte er die beiden vor und fügte ein wenig schuldbewusst hinzu: »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Nnn…ein, nein, nicht im Geringsten.« Die Antwort kam mit Verzögerung und hörte sich auch nicht wirklich überzeugend an. Dennoch schüttelte er allen die Hand und bat sie einzutreten. »Kommt rein.« Er hielt den Türflügel auf und ließ die drei ??? ins Schloss gehen.
    Drinnen umfing die Jungen ein düstere Kühle. Wie das Innere einer Kirche tat sich die mächtige Eingangshalle vor ihnen auf. Nur wenig Tageslicht fiel durch die matten Fenster und versickerte in zahllosen Nischen und Ecken. Überall hingen Gemälde und Wandteppiche, Wappenschilde und Waffen, und in den vier äußersten Ecken standen bedrohliche Rüstungen Wache. Doch so beeindruckend auch Justus und Peter die Szenerie fanden, so schnell erkannten sie, dass Bob recht gehabt hatte. Die Rüstungen waren zerbeult und glanzlos, die Teppiche zerschlissen, manche Fenster hatten einen Sprung oder sogar ein Loch. Alles sah etwas heruntergekommen und fast ein wenig traurig aus.
    »Lasst uns in mein Arbeitszimmer gehen«, sagte Campbell und lief voraus. Seine Schritte klangen hohl von dem nackten Steinboden wider.
    Auf der anderen Seite der Eingangshalle führte ein gewölbter Gang in den landeinwärts gerichteten Teil des Schlosses. Dort hinein führte Campbell die drei Jungen und betrat gleich das zweite Zimmer auf der linken Seite. Wieder ließ er den Jungen den Vortritt und folgte ihnen dann.
    Sie betraten ein holzgetäfeltes Zimmer, das deutlich nach einem Büro aussah. Ein großer Schreibtisch war übersät mit Papieren, aus denen ein alter Monitor herausragte. Rechts standen Regale mit zahlreichen Ordnern und links eine Kommode mit Hängeregister.
    »Setzt euch.« Campbell wies auf eine kleine Sitzgruppe aus abgewetztem, grünem Leder. Auf dem Tisch davor standen eine Karaffe mit Limonade und ein Teller mit Keksen. »Und greift zu.«
    Die drei Jungen ließen sich nebeneinander auf der Couch nieder. Sie fühlten sich ziemlich unbehaglich, weil offenkundig war, dass sie Campbell mit ihrem Besuch zu dritt überrumpelt hatten. Zudem wirkte der Mann angespannt, und ein müder Schatten lag um seine Augen. Für einen Moment herrschte ein peinliches Schweigen.
    Schließlich entschied sich Justus für den direkten Weg. »Mr Campbell«, begann er, »Bob hat Peter und mich darüber unterrichtet, dass gestern bei der
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