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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle
Autoren: Marco Sonnleitner
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gelangen zu können. Hier drin hatten sich die drei Jungen über lange Jahre die Zentrale ihres Detektivunternehmens eingerichtet, und es fand sich dort auch alles, was man für so ein Unternehmen benötigte: ein Computer mit Internetanschluss und Drucker, ein Telefon mit Anrufbeantworter und Faxgerät, ein Kopierer, diverse Möbel, denen ihr Alter schon deutlich anzusehen war, und im hinteren Teil des Anhängers sogar eine Dunkelkammer und ein kleines Labor. Von hier aus starteten sie ihre Untersuchungen, hier liefen alle Fäden zusammen.
    Nur im Moment eben nicht. Es gab keinen Fall. Und Justus bekam auch mehr und mehr den Eindruck, als würde das so bleiben. Während Bob an seinem Artikel weiterschrieb und Peter die neuesten Sportgeräte bewunderte, klickte sich Justus durch sämtliche Lokalseiten des Internets. Doch in Rocky Beach und Umgebung ging alles seinen gewohnten Gang. Es herrschte ein beinahe schon aufreizender Frieden in der Stadt. Nicht einmal eine Katze wurde vermisst.
    »Juuuuustus! Peeeeter! Boooob!«, gellte auf einmal ein Schrei über den Schrottplatz.
    Unwillkürlich zogen die drei Jungen die Köpfe ein. Tante Mathilda! Der Schrei hatte nach Arbeit geklungen! Nach viel Arbeit!
    »Essen ist fertig!«
    Die Köpfe wurden wieder ausgefahren. Drei Steine plumpsten von drei Herzen.
    »Oh Mann, hab ich Kohldampf«, sagte Peter und stand aus seinem Sessel auf. Meistens durften er und Bob bei der Familie Jonas mitessen, und da Tante Mathilda eine hervorragende Köchin war, schmeckte das Essen auch immer vorzüglich.
    »Hm, ich rieche Burger!« Bob hob die Nase in die Luft und witterte. »Mit extra viel Fleisch, Majo und Ketchup!«
    »Da riechst du falsch«, sagte Justus lapidar und fuhr den Computer herunter. »Meines Wissens gibt es heute Abend Ratatouille.«
    »Ratawas?«, fragte Peter verdutzt.
    »Ein französisches Gericht mit ziemlich viel Gemüse. Kein Fleisch, keine Majo, kein Ketchup. Tante Mathilda hat mal wieder ihre Neue-Rezepte-Versuchsphase.«
    Sich einander skeptisch ansehend verließen Peter und Bob die Zentrale, und Justus folgte ihnen. Durch den kunstvoll angelegten Tunnel gelangten sie zum ›Kalten Tor‹, einer riesigen Kühlschranktür, die sie hinaus auf den Schrottplatz führte. Dort liefen sie zwischen Stapeln alter Reifen, diversen Elektrogeräten, Metallschrott, Holzresten, Möbeln, Bildern, Kleiderpuppen, zwei alten Riesenradgondeln, Kisten voller Ramsch und was Titus Jonas sonst noch so alles herangeschafft hatte vorbei Richtung Wohnhaus.
    Und Justus sollte recht behalten. Als die drei ??? in die Jonas’sche Küche traten, stellte Tante Mathilda gerade eine riesige Auflaufform auf den Tisch, in der ein buntes Allerlei von Gemüse dampfte.
    »So Jungs, dann setzt euch!«, sagte sie gut gelaunt. Mit einem großen Schöpflöffel füllte sie die Teller. Matschiges Gemüse ertrank in einer rötlichen Soße. »Heute gibt’s mal was Gesundes! Mit vielen Vitaminen!«
    »Ja, sieht richtig … lecker aus«, erwiderte Peter, der misstrauisch auf die Teller starrte.
    »Hm. Schmeckt sicher gut«, meinte Bob halbherzig.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Tante Mathilda, die den zweifelnden Unterton der beiden nicht bemerkt zu haben schien.
    »Da gibt’s doch auch Brot dazu, oder?«, meldete sich Onkel Titus zu Wort, der bereits an seinem angestammten Platz saß.
    »Oui. Baguette! Voilà!« Tante Mathilda nahm ein überlanges Weißbrot von der Anrichte und hielt es wie ein Schwert vor sich. »Ebenfalls französisch!«
    »Na, da bin ich ja mal gespannt.« Auch Onkel Titus klang nicht so, als würde er sich sonderlich auf das Essen freuen.
    Doch zur Überraschung aller schmeckte das Gericht wirklich gut. Die drei Jungen hatten sich zwar erst behutsam mit ihren Gabeln an das Gemüse herangetastet, aber nach den ersten Bissen stellten sie fest, dass das Essen viel schlimmer aussah, als es schmeckte. Als sich Justus jedoch gerade den zweiten Teller auftun wollte, klingelte ein Handy.
    »Justus, hast du dieses nervtötende Monstrum etwa zum Essen mitgebracht?« Tante Mathilda sah ihn tadelnd an.
    »Tut mir leid.« Justus setzte eine schuldbewusste Miene auf. Aber wenn sie nicht erreichbar waren, würden sie nie einen neuen Fall an Land ziehen. Deswegen trug er das Handy der drei ??? im Augenblick immer bei sich.
    »Erst wird fertig gegessen. Wenn es wichtig ist, ruft derjenige sicher noch mal an.« Tante Mathilda deutete unmissverständlich auf Justus’ Teller.
    »Ich mach’s ganz kurz,
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