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Grusel auf Campbell Castle

Grusel auf Campbell Castle

Titel: Grusel auf Campbell Castle
Autoren: Marco Sonnleitner
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Seance wohl nicht alles so lief, wie Sie sich das vorgestellt hatten. Und dass Sie nun der Meinung sind, irgendetwas gehe in Ihrem Schloss nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Ah ja.« Campbell lächelte bemüht. Es wurde immer deutlicher, wie unangenehm ihm das alles war.
    »Und dass wir alle mitgekommen sind, liegt nicht etwa daran, dass wir neugierig wären, wie ich Ihnen versichern darf. Nein, es ist vielmehr so, dass wir einige Erfahrungen im Umgang mit«, Justus zögerte kurz, »mysteriösen Vorkommnissen haben und Ihnen womöglich Hilfe anbieten könnten.«
    Campbell sah auf. »Ihr habt Erfahrung mit so etwas?«
    Bob nickte. »Wir betreiben ein kleines Detektivunternehmen unten in Rocky Beach und hatten schon sehr oft mit scheinbar unerklärlichen Ereignissen zu tun.«
    »Stimmt«, erinnerte sich Campbell. »Als ich dich auf dem Handy anrief, hat sich jemand mit ›Die drei Detektive‹ oder so gemeldet.«
    »Das war ich«, bestätigte Justus. Dann holte er ein kleines Etui aus seiner Hosentasche, öffnete es und überreichte Campbell eine ihrer Visitenkarten.
    Neugierig nahm der sie entgegen und las:
     

     
    »Hm«, war jedoch zunächst alles, was Campbell dazu zu sagen hatte. Nachdenklich blickte er auf die Karte, auf den Tisch, auf den Boden. Dann sah er Bob an und fragte: »Hast du die Kassette dabei?«
    Der dritte Detektiv nickte und zog das Diktiergerät aus seiner Jackentasche. »Ja, hier ist sie.«
    »Würdest du sie mir bitte vorspielen?«
    »Natürlich.« Bob legte das Gerät auf den Tisch und drückte die Starttaste.
    Ein leises Rauschen war zu hören, dann Campbells Stimme: »Lasst uns die Hände auf den Tisch legen.« In den folgenden Minuten gab das Gerät alles wieder, was bei der gestrigen Seance zu hören gewesen war. Die Stimmen und Reaktionen der Anwesenden, die Worte des Geistes, sogar der Windzug und das Poltern des Tisches waren auf dem Band. Alles war so deutlich und lebensecht, dass ein guter Teil der gruseligen Stimmung vermittelt wurde, die gestern Abend geherrscht hatte. Als die Aufnahme zu Ende war, drückte Bob die Stopptaste.
    Campbell lehnte sich zurück und schloss die Augen. Dann, urplötzlich, beugte er sich nach vorne und schüttelte heftig den Kopf. »Ich versteh das einfach nicht, ich versteh’s nicht!«, stieß er hervor.
    Bob sah seine Freunde an. Dann fragte er unsicher: »Was verstehen Sie nicht, Mr Campbell? Sie meinten ja am Telefon, dass es bei Ihnen spuke, aber wir können ehrlich gesagt nichts Ungewöhnliches auf dem Band hören.«
    Die drei ??? hatten sich auf der Herfahrt das Band natürlich noch einmal angehört. Doch ihnen war nichts aufgefallen, was ihnen merkwürdig vorgekommen wäre.
    »Spuken.« Campbell lächelte bitter. »Ja, vielleicht spukt es, keine Ahnung. Ich weiß einfach nicht, wie ich mir das sonst alles erklären soll.«
    »Was denn?«, hakte Justus nach. »Was genau meinen Sie?«
    Campbell stieß einen tiefen Seufzer aus. »Edward Crockett, mein Butler, mein Gehilfe, mein Freund. Er sorgt hinter den Kulissen immer dafür, dass alles reibungslos abläuft. Lässt den Tisch poltern, den Windhauch durch die Zimmer ziehen, gibt den Geist.«
    »Ja? Und was ist mit ihm?«, fragte Peter, weil Campbell nicht weiterredete.
    Campbell blickte die drei Jungen an. Dann sagte er tonlos. »Edward war gestern den ganzen Abend nicht hier.«

Bombeneinschlag
    Die drei Jungen sahen sich verwirrt an. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihnen die Bedeutung dieser Nachricht klar wurde.
    »Wollen Sie damit andeuten«, fand Justus als Erster Worte, »dass Sie nicht wissen, wer da gestern Abend bei der spiritistischen Sitzung den Geist spielte?«
    Campbell schüttelte den Kopf. »Mehr noch. Bei unseren Seancen ist es immer einer der Gäste, der von einem Geist angesprochen wird. Edward und ich holen dazu vorher eigens Erkundigungen ein, recherchieren, stöbern bisweilen sogar in Akten und Archiven herum. Wir geben uns wirklich sehr viel Mühe. Gestern nun wollten wir einen Urahn der Familie Wever auferstehen lassen. Aber dann …« Campbell verstummte und sah ausdruckslos zu Boden. Ein nervöses Zucken spielte um sein rechtes Augenlid.
    »… dann meldete sich Ihr Vater aus dem Jenseits«, vervollständigte Peter den Satz. Den Zweiten Detektiv fröstelte. Ihm war, als verbreitete das Schloss auf einmal eine beunruhigende Atmosphäre.
    »Das sicher nicht«, widersprach ihm allerdings Justus sofort. »Was immer sich gestern Abend abgespielt hat: ein Geist war dafür nicht
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