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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz
Autoren: Unbekannter Autor
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möglich. Etwas über Alexandras Mann.«
    »Ralph Herrick. Sie kannten ihn.«
    »Flüchtig. Er war ja kaum zu Hause.«
    Als sie schwieg, meinte Jury: »Würden Sie das näher ausführen?« Er wunderte sich, dass Kitty nicht schon längst nach einem Anwalt verlangt hatte.
    »Kann ich nicht. Einmal hörte ich Simon mit Oliver sprechen, es hatte irgendetwas mit Ralph und diesem Buch zu tun, an dem Simon schrieb.«
    »Es hätte also alles Mögliche sein können?«, sagte Mickey und stand auf, um im Raum umherzustreifen.
    »Hat Alexandra Ihnen gegenüber je ihr anderes Kind erwähnt?«, fragte Jury.
    Mickey blieb abrupt stehen und sah Jury überrascht an.
    Kitty schien ebenfalls überrascht. »Ja. Das Baby wurde adoptiert.«
    »Was sagte sie sonst noch darüber?«
    »Sie sagte, es war eine einzige Katastrophe. Das Allerschlimmste, was ihr je widerfahren ist.«
    »Sagte sie auch, warum?«
    Mickey schaltete sich ein: »Vielleicht, weil ein uneheliches Kind damals weniger akzeptiert worden wäre als heute.«
    »Ja«, sagte Jury. »Aber >das Allerschlimmste    »Ich weiß bloß, dass sie sagte, sie sei ein paar Monate weggefahren und habe Oliver gesagt, sie wolle mit einer Freundin durch Frankreich reisen. Das Baby wurde am Guy-Fawkes-Tag geboren, also Anfang November. Sie tat immer so, als würde das ganze Feuerwerk ihretwegen veranstaltet. Ich hatte das Gefühl, dass es ihr sehr schwer gefallen ist, das Baby herzugeben.«
    Eine Zeitlang schwiegen sie, bis Mickey sagte: »Sie haben Tynedale nie von diesem Baby erzählt. Warum nicht?«
    »Wieso sollte ich? Es wäre doch kaum in meinem Interesse, oder in Erins.«
    Jury vermutete, dass sie alles nach diesem Kriterium bemaß.
    »Also, habe ich Ihnen eigentlich nicht schon genug geholfen?« Sie blickte zwischen Mickey und Jury hin und her. »Vor allem, wenn man bedenkt, weshalb ich eigentlich hier bin.«
    Mickey ging zur Tür hinüber und sah auf den Flur hinaus.
    Jury sagte: »Eine Frage noch. Wusste sonst noch jemand darüber Bescheid? Francis Croft zum Beispiel?« Emily Croft wusste es, aber das erwähnte er nicht.
    »Keine Ahnung. Das bezweifle ich.«
    Jury stellte immer noch Fragen, als eine Wachtmeisterin hereinkam, um Kitty wegzubringen. »Wie ging die Adoption vonstatten?«
    Sie antwortete nicht mehr, sondern wurde von der Wachtmeisterin abgeführt.
    Während sie mit Kitty Riordin gesprochen hatten, war es bereits hell geworden. Jury sagte: »Vom Vater des unehelichen Kindes war nicht die Rede. Ist Ihnen je der Gedanke gekommen, es könnte ja Francis Croft sein?«
    Überrascht drehte sich Mickey von der Tür her, durch die Kitty Riordin hinausgegangen war. »Was? Ach, jetzt hören Sie aber auf, Rieh!«
    »Es leuchtet doch ein, nicht? Wieso sollte sie diese Schwangerschaft verheimlichen? Der einzige Grund, den ich mir denken kann, ist der, dass Crofts Vaterschaft für Oliver Tynedale ein solcher Schock gewesen wäre, so total inakzeptabel, dass Alexandra es ihm einfach nicht sagen konnte.« Mickey rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Er sah erschöpft aus. »Irgendwie leuchtet es schon ein.« Er lächelte schwach. »Ach, es ist Weihnachten und wir sind jetzt schon fast die ganze Nacht auf.« Er seufzte. »Verdammt, sieht so aus, als könnten wir bei Simon Croft wieder ganz von vorn anfangen. Außer wir glauben ihr nicht.«
    »Doch, ich glaube ihr. Wir müssen nicht von vorn anfangen. Und Sie haben noch nicht mit Erin Riordin gesprochen.« Jury musterte Mickey besorgt. »Sie haben herausgefunden, was Sie wissen wollten. Sie hatten Recht.«
    »Ich habe verdammt viel mehr herausgefunden, als ich wissen wollte.« Mickey kicherte.
    »Wie Sie sagten, es ist Weihnachten. Also, gehen Sie jetzt nach Hause zu Liza und den Kindern. Gehen Sie nur. Ich kann hier weitermachen.«
    »In Ordnung. Was machen Sie denn jetzt?«
    »Herauskriegen, wohin das Neugeborene gebracht wurde. Ich glaube einfach nicht, dass es in ein ganz gewöhnliches Waisenhaus kam. Alexandra hatte Geld, sie hätte bestimmt etwas Besseres ausgesucht.«
    »Geld, ja. Aber den Kopf dafür, solche Informationen zu ordnen? Ich meine, ohne dass ihr jemand dabei hilft -?«
    »Oh, ich glaube, sie hatte Hilfe. Sie hatte Francis Croft.«
    Weil die City Police die Kinder nicht länger dabehalten
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