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Gran Canaria

Gran Canaria

Titel: Gran Canaria
Autoren: Izabella Gawin
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auf den anderen Kanareninseln. Die Pflanze, die nur in schwer zugänglichen Schluchten des Südostens wächst, wurde nach dem prähispanischen Inselnamen Dracaena tamaranae getauft (Gran Canaria hieß bis 1483 „Tamarán”). Der „normale” Drachenbaum freilich ist verbreiteter, worauf die vielen Ortsnamen verweisen: El Dragonal, El Draguillo, Dragos … Einen wunderschönen Drachenbaumhain können Sie im Botanischen Garten Jardín Canario in der Nähe von Las Palmas sehen.
DROMEDARE
    Es sieht märchenhaft aus, wenn die Dromedare bei Maspalomas in einer langen Karawane durch die weite Dünenlandschaft ziehen. Die Tiere gehören zu den großen Touristenattraktionen. Wohl schon mit den ersten Europäern kamen die einhöckrigen Asketen nach Gran Canaria. Als ideale Arbeitstiere – sie kommen wochenlang ohne Wasser aus und schleppen klaglos schwere Lasten – wurden sie vielfältig eingesetzt. Obwohl ihre Karriere mit der Einführung von Maschinen beendet schien, erlebten die Dromedare durch den Tourismus eine Renaissance. Täglich setzen sich Hunderte in die grünen Sättel. Es gibt drei Dromedarstationen auf der Insel. Unterhalb Fatagas werden Dromedare auch gezüchtet und können mit ihren Jungtieren aus der Nähe besichtigt werden.
DÜNEN
    Die weißgolden flirrenden Dunas de Maspalomas bieten ein ganz besonderes Naturerlebnis. Bis zu 12 m hoch türmen sich die Sandwälle auf. 1,5 km weit stoßen sie an ihrer breitesten Stelle ins Landesinnere vor. Diese 418 ha Sand, durchsetzt mit einer eigenen Flora, sind seit 1987 als „Naturlandschaft von nationalem Interesse” unter Schutz gestellt. Sie bestehen nicht, wie viele vermuten, aus Flugsand der nur 200 km entfernt liegenden Sahara, sondern fast ausschließlich aus von der Brandung zerriebenem, angespültem Korallen- und Muschelkalk. Und sie wandern. Im Schneckentempo kriechen die Dünen 2 bis 5 m pro Jahr in Richtung Westen, immer wieder neu geformt und gezeichnet vom Passat. Erst mit größerer Entfernung zum Meer stoppen stärkerer Pflanzenwuchs und abflauender Wind diese Bewegung.
ESELSBAUCH
    „Panza del burro!” („Eselsbauch!”) rufen die Kanarier aus, wenn sich die vom Passat herangetragenen Wolken im Inselnorden zu dichten Bänken stauen. Kurios ist der Ursprung des Namens: Er stammt noch von den Großeltern, die als Bauern auf dem Land lebten. Damals hatte jeder einen Esel, der als Last- und Zugtier diente. In der Mittagshitze, wenn die Zeit reif für eine Siesta war, legte sich der Bauer unter den Esel, der ihm Schatten spendete. Blinzelte der Bauer nach oben, sah er nur einen weißgrauen Bauch: Dieser hatte nicht nur die gleiche Farbe wie die Passatwolken, sondern hing ebenso tief!
    In Artenara leben auch heute noch viele Menschen in Höhlenwohnungen
HÖHLEN
    Wie vor 1000 Jahren leben viele Bewohner in Artenara hoch in den Bergen immer noch in Höhlen. Und bei Bedarf meißeln sie sich ein neues Zimmer aus dem weichen Tuffstein. Nicht mehr wie zu Urgroßvaters Zeiten, als man mit Hacken und Messern dem Fels zu Leibe rückte. Doch im Prinzip hat sich wenig verändert. Strom und Wasser gibt’s natürlich. Aber bis heute darf man nicht zu tief in den Fels graben, weil sonst Feuchtigkeit austritt. Den großen Vorteil einer Höhle, dass sie im Winter warm und im Sommer kühl ist, wissen ihre Bewohner immer noch zu schätzen. Ein weiterer Pluspunkt: Wer sein Haus in den Fels gräbt, verschandelt nicht die Landschaft mit Neubauten. Schon die Altkanarier gruben sich mit Steinen Wohnhöhlen, bestatteten ihre Toten darin, nutzten sie als Speicher oder Kultplätze, wie es der Cenobio de Valerón eindrucksvoll zeigt. Viele Grab- und Wohnhöhlen gibt’s außerdem im Barranco de Guayadeque bei Agüimes.
LUCHA CANARIA
    Die Lucha Canaria, den kanarischen Ringkampf, gab es schon zur Zeit der Altkanarier. Sie wird nur auf den sieben Inseln des Archipels betrieben. In einem Kreis von ungefähr 15 m Durchmesser, der mit Sägespänen oder Sand ausgelegt ist, treten zwölf Kämpfer zweier Teams paarweise gegeneinander an. Mit verschiedenen Ringergriffen versuchen die luchadores, den Gegner im maximal drei Minuten dauernden Kampf auszuhebeln und zu Boden zu werfen. Neben dem Gewicht sind auch Technik und Schnelligkeit ausschlaggebend. Die Lucha Canaria hat zwar ihren Spitzenplatz im Sport an den Fußball verloren, dennoch ist das Interesse der Canarios noch immer groß. Wichtige Turniere werden ausführlich im Fernsehen übertragen. Terreros de la lucha canaria,
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