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Gran Canaria

Gran Canaria

Titel: Gran Canaria
Autoren: Izabella Gawin
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m hohen Pico de las Nieves überragt, dem höchsten Punkt der cumbre, der zentralen Gebirgsregion. Von hier aus führen Erosionstäler sternförmig zu den Küsten. Calderas – kesselförmige Krater – erinnern an die vulkanaktive Zeit. Keine andere Kanareninsel ist so zerklüftet wie Gran Canaria und von barrancos – so heißen die tiefen Schluchten auf dem Archipel – zerfurcht. Je nachdem, ob sich diese im Norden oder Süden befinden, sind sie von der Sonne ausgebrannt, wirken mit ihrem nackten ockerfarbenen Fels asketisch, fast abweisend. Nur im Frühjahr, während der Ginster blüht, sind sie in leuchtendes Gelb getaucht. Im Norden dagegen präsentieren sich die Schluchten oft als subtropischer Paradiesgarten mit wuchernden Pflanzen, die um die Wette leuchten. Hier wachsen Orangen, Zitronen und Bananen; auf Terrassenfeldern gedeihen Wildkresse, Kürbis und Kohl.
    Einst waren weite Teile der Insel mit Kanarischer Kiefer bedeckt. Lorbeerwälder entzogen den Passatwolken Feuchtigkeit, die zu Boden tropfte und die Insel fruchtbar machte. Es gab eine einzigartige Vegetation. Erst der Kahlschlag der Spanier, die Holz für den Schiffbau brauchten, und später die Monokulturen der Pflanzer schädigten das fragile Ökosystem schwer. Schon in den 1990er-Jahren haben die Kanarier damit begonnen, Naturschutzgebiete auszuweisen. Geplant war auch, im Inselinnern einen großen Nationalpark einzurichten. Doch die Bergbauern und Hirten fürchteten um ihre ohnehin kargen Einkünfte. Also einigte man sich auf einen Kompromiss: Seit 2005 ist das Gebiet als UNESCO-Biosphärenreservat geschützt.
    Wer sich auf sie einlässt, kann die Vielfalt der Insel in vollen Zügen genießen. Gran Canaria begeistert mit Traumstränden, atemberaubenden Dünen und einer wilden Bergwelt. Beispielsweise auf dem Dach Gran Canarias, dem Pico de las Nieves. Bei Los Pechos liegen die tollsten Aussichtspunkte. Weite Wälder überziehen die tiefer gelegenen Berghänge im Norden. Teneriffas Teide, Spaniens höchster Berg, scheint zum Greifen nah. Einheimische Tiere gibt es nur wenige. Eidechsen rascheln durchs Gestrüpp, Tauben und einige Raubvögel bevölkern die Lüfte. Der Kanarienvogel fliegt in seiner Urform als unscheinbarer gelbgrüner Girlitz durch die Wälder. Artenreicher ist das Meer. Beim Schnorcheln können Sie viele Fische, z. B. Mantarochen, entdecken; in den bis zu 4000 m tiefen Gräben zwischen den Inseln tummeln sich außerdem Haie, Delphine und Grindwale.
    Eindrucksvoller Basaltmonolith: Der Roque Bentaiga war den Altkanarierern heilig
Die Sonne scheint das ganze Jahr
    Die Canarios haben sich anfangs schwergetan mit Europa, ja sogar mit Spanien. Noch in den 1970er-Jahren gab es separatistische Bewegungen. Doch das ist Geschichte. Gelder aus Brüssel haben die Infrastruktur in Dörfern und Städten wesentlich verbessert. Neben Großstadtflair in der Inselhauptstadt Las Palmas finden Sie Beschaulichkeit in hübschen Dörfern und Kleinstädten. Artenara ist ein erstklassig erhaltener Höhlenort, größte Augenweide ist jedoch Teror. Das Ensemble aus antiker Basilika, natursteingepflasterten Straßen und Hausfassaden mit herrlichen Holzbalkonen ist vollständig erhalten und gilt als bestes Beispiel kanarischer Baukunst. Entdecken Sie Museen und Kirchen auf der drittgrößten kanarischen Insel, erleben Sie eine Wallfahrt oder den prächtigen Karneval, genießen Sie die traditionelle Küche und den süffigen Wein. Tauchen, wandern, windsurfen, die Nacht zum Tag machen oder einfach entspannen: Auf Gran Canaria herrscht nie Langeweile. Und die Sonne scheint dazu, das ganze Jahr.
    1. Jh. n. Chr.
    Plinius d.Ä. (23–79 n. Chr.) schildert in seiner „Historia Naturalis” die Expedition zu einer Inselgruppe, die er „Canaria” nennt
    1478
    Der spanische Eroberer Juan Rejón geht am 24. Juni 1478 an Land und gründet die Siedlung Las Palmas
    1479
    Im Vertrag von Alcáçovas werden die Kanaren der kastilischen Krone zugesprochen
    1483
    Nach langen Kämpfen unterwirft Rejón die beiden Reiche der auf der Insel herrschenden guanartemen (Könige)
    1492
    Während seiner ersten Entdeckungsfahrt nach Amerika macht Kolumbus auf Gran Canaria Station
    1537
    Verbot des Sklavenhandels, der die Altkanarier seit der Eroberung dezimierte
    1820
    Las Palmas wird offiziell Hauptstadt Gran Canarias
    1884
    Eröffnung des ersten Hotels in Las Palmas
    1927
    Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura werden zur Provinz Las Palmas de Gran Canaria zusammengefasst
    Seit
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