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Gran Canaria

Gran Canaria

Titel: Gran Canaria
Autoren: Izabella Gawin
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1950
    Der Beginn des Flugtourismus bringt einen steilen Aufschwung
    1982
    Die Kanaren erhalten einen begrenzten Autonomiestatus und eine Regionalverfassung
    1986
    Spanien wird EU-Mitglied
    2010
    Die Kanaren sind stark von der Weltwirtschaftskrise betroffen, die Arbeitslosigkeit steigt auf knapp 30 Prozent

ALTKANARIER
    Viel weiß man nicht von den Ureinwohnern der Kanaren. Sie besiedelten den Archipel wohl erst ab dem 5. Jh. v. Chr. und entstammten hellhäutigen Berberstämmen aus Nordafrika oder, wie neuere Genforschung auch für möglich hält, dem Mittelmeerraum um Sizilien. Rasch verloren die Inseln den Kontakt untereinander. Bootsbau war unbekannt, gefischt wurde nur von Land aus. Die Altkanarier waren vor allem Bauern, die Ziegen und Schafe hielten und Gerste anbauten, aus der sie Gofio -Mehl , ihr Grundnahrungsmittel, gewannen. Auf Gran Canaria etablierten sich zwei Königreiche, eines im Nordwesten mit Gáldar als Sitz, eines im Nordosten um die Siedlung Telde. Beherrscht wurden sie von guanartemen (Königen). Das Volk lebte vor allem in Höhlen. Dort bestatteten sie auch die oft mit viel Geschick mumifizierten Toten. Als die Spanier 1478 an Land gingen, regierten auf Gran Canaria Tenesor Semidan in Gáldar und Doramas in Telde. Nach fünfjährigen Kämpfen besiegten die Eroberer die Einheimischen. Doramas fiel 1481 in der Schlacht. Tenesor Semidan geriet in Gefangenschaft und ließ sich taufen. Die stark dezimierten Altkanarier gingen in der Bevölkerung der Spanier auf.
BANANEN
    Gran Canaria bietet Bananenpflanzen ein ideales Klima. Deshalb gibt es schon seit gut 100 Jahren große Plantagen auf der Insel. Im Norden bei Arucas und im Süden bei Arguineguín bedecken viele Stauden das Land. Nach der Ernte schlagen Arbeiter die Stämme ab, während bereits junge Pflanzen aus dem Boden sprießen. Kanarische Bananen sind kleiner als ihre mittelamerikanischen Schwestern und wesentlich schmackhafter. Am besten kauft man sie auf dem Wochenmarkt in Las Palmas.
BAUSTOPP
    Was Gesetze nicht vermochten, „gelang” der Wirtschaftskrise. Dank ihr herrscht auf Gran Canaria faktisch ein Baustopp – und manch eine schöne Küstenschlucht bleibt (vorerst) intakt. So salopp spanische Banken einst Kredite vergaben, so restriktiv zeigen sie sich heute. Ohne Kredithilfe aber gibt es kaum Bauprojekte, denn die Sparquote der meisten Haushalte ist durch niedrige Löhne und die hohe Arbeitslosenquote eher gering. Längst spüren die Banken die Folgen ihrer einst lockeren Geldpolitik: Viele Kanarier, die ihren Kredit nicht mehr bedienen konnten, mussten den Banken ihre Wohnungen und Häuser übergeben, die diese nur mit starkem Abschlag loswerden.
CARNAVAL
    El carnaval hat nur wenig mit unserem Karneval gemein. Er ist eine Fiesta der Phantasie und Sinne, in der die Canarios die engen Normen des Alltags einmal im Jahr über Bord werfen. Monatelang laufen die Vorbereitungen für die Festwochen, die stets im Februar und März liegen. Es werden carrozas (Festwagen) gebaut und dekoriert, Kostüme geschneidert, Masken und Verkleidungen gebastelt. Jeder Ort hat seine murgas, verkleidete Spaßmachergruppen, die während der desfiles, der Umzüge, tanzend und lärmend durch die Straßen ziehen. Los geht’s meist erst abends, und gefeiert wird die ganze Nacht. Agüimes ist das Zentrum des ländlichen Karnevals. In Las Palmas sind die Umzüge aufwendiger. Die Wahl der reina del carnaval (Karnevalskönigin) wird live im Fernsehen gezeigt, die Kostüme der Aspirantinnen kosten oft so viel wie ein Mittelklassewagen. Jeder Karnevalstag endet mit dem mogollón, dem Abtanzen nach Latinorhythmen, das oft bis in den frühen Morgen dauert. Grandioser Abschluss des Carnaval ist der entierro de la sardina – das Begräbnis der Sardine. Warum ein Fisch zu Grabe getragen wird, weiß niemand. Noch einmal gibt es einen farbenprächtigen Umzug, bei dem eine gewaltige Pappsardine durch die Straßen gezogen wird. Zum Schluss explodiert sie in einem Feuerwerk aus Lichtbögen, Raketen und Knallkörpern.
DRACHENBAUM
    Auf einer kleinen Plaza unweit der Basilika von Teror steht ein Exemplar der geheimnisvollsten kanarischen Pflanze: Der Drachenbaum drago ist das Wahrzeichen der Insel. Den Altkanariern galt er als heilig. Sein „Drachenblut” – das Harz färbt sich an der Luft dunkelrot – wurde bei der Zubereitung von Heiltränken verwendet. Gran Canaria hat sogar eine eigene endemische Art, die es nur hier und nirgends sonst auf der Welt gibt, nicht einmal
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