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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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genau, wir müssen unsere Umweltverschmutzer als Gäste behandeln. Wir dürfen keinen Streich machen.“
    „Kinderchen, Kinderchen!“ klagte Mücke todernst.
    Ebenso sah Ottokar die beiden an. „Es sei denn, uns fällt einer ein, der eigentlich keiner ist, wa?“
     
     
     

Filmstar In der Folterkammer
     
    „Gestorben“ rief Wa am Nachmittag nach der siebenundzwanzigsten Wiederholung. Das hieß soviel wie: die Reitszene ist im Kasten. Scheinwerfer wurden abgeschaltet, die Pferde weggeführt, die Schauspieler zogen sich in ihre Campinganhänger zurück.
    „Ich danke euch für eure Ruhigkeit!“ rief Känguruh zu den offenen Fenstern hinauf. „Ihr könnt jetzt wieder frei sein.“
    „Dankeheit!“ antwortete Klaus, der Witzbold.
    Die Ritter eilten hinunter; Andi stolperte über die Latte auf dem Pflaster, tat sich aber nicht weh. Känguruh redete mit der Regie-Assistentin und dem Scriptgirl. Sie hatten es sehr wichtig, schauten ins Drehbuch, machten sich Notizen und deuteten in alle möglichen Richtungen. Der Rex trat zu ihnen und deutete mit, als sei er ein alter Filmhase. Hinter ihnen machten zwei Männer den Durchgang zum Sportplatz wieder auf.
    Ottokar winkte den kleinen Kuno und den kleinen Egon zu sich: „Ihr könnt schon anfangen, Kippen einzusammeln.“
    „Wir doch nicht!“ plusterte sich Kuno auf. „Wir müssen uns auf unsere Rollen vorbereiten.“
    „Früh bückt sich, was ein Filmschauspieler werden will“, flachste Ottokar. „Also macht schon!“
    Mini-Ritter Eberhard und der kleine Herbert kamen dazu. Sie weigerten sich schlichtweg.
    „Wie sieht denn das aus vor unseren Gästen? Die denken ja, wir wollen sie beleidigen.“
    Und der kleine Egon meinte: „An sich müßtet ihr auch unsere Kippen einsammeln, wo wir jetzt beim Film sind. Ihr habt Glück, daß wir nicht rauchen.“
    „Ob ihr Glück habt mit dem Standpunkt, weiß ich noch nicht.“ Ottokar war sehr sauer.
    Dampfwalze kam vorbei und strebte auf Känguruh zu. Der Schulkapitän trat ihm in den Weg. „Wo warst du denn heute mittag?“
    „Mann!“ Der Muskelprotz klopfte sich auf seinen Wanst. „Selten so viel gegessen wie heute in Wampoldsreute!“
    „Was tust du denn in Wampoldsreute?“
    „Fremdenführer“, antwortete Dampfwalze. „Wa und die Leute haben eine Wirtschaft gesucht.“
    „Abgemeldet hast du dich aber nicht?“
    „Es ging so schnell, und hier findet ja eh nix statt“, versuchte der Muskelprotz sich rauszureden und wußte doch genau: Ein Ritter, der die Burg verläßt, muß sich abmelden, damit man ihn nicht sucht, wenn er gebraucht wird, oder weiß, wo er zu finden ist, falls er sich verspätet oder ihm etwas zustößt.
    „Hier findet wohl was statt“, erwiderte Ottokar ruhig. „Du sammelst Kippen ein, draußen auf dem Sportplatz.“
    „Ausgerechnet heute, wo ich mich kaum bücken kann!“ stöhnte Dampfwalze.
    Ottokar nickte. „Ausdrücklicher Wunsch von Mauersäge.“ Wortlos wandte sich Dampfwalze ab, schaute zu Känguruh hinüber, der mit dem Rex, den beiden Frauen und Stephan zusammenstand und strahlte, als letzterer ihn zu sich winkte.
    „Deine Dietriche, schnell! Sie wollen die Folterkammer sehen.“
    Dampfwalze tat, als höre er das gar nicht, steuerte auf Känguruh zu und sagte: „Ich zeige Ihnen die Folterkammer. Kommen Sie bitte mit.“
    Und als wolle er beweisen, daß er der einzig Richtige dafür sei, zog er die Dietriche aus der Tasche und warf sie in die Luft. Da hatte sie Stephan schon gegriffen. Ottokar deutete stumm mit dem Daumen zum Durchgang.
    „Entschuldigung“, sagte Stephan und bückte sich nach einer Kippe, die vor den Füßen der Regie-Assistentin lag.
    Die ritterliche „Action“ löste weitere aus, ohne jede Verabredung. Eugen und Pummel bückten sich nach Kippen vor Känguruhs Riesenfüßen, und Fritz verkündete laut: „Wir sammeln alle Kippen ein, damit niemand behaupten kann, wir hätten unseren Gästen keine Aschenbecher angeboten.“
    Känguruh zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Vielleicht verstand er auch nicht alles.
    Um so heller reagierte Wa. „Das soll wohl so ‘ne Art Kritik sein, wa?“
    Er schaute ziemlich giftig. Sofort nahm Mücke ihn sich vor. „Gut, daß Sie davon reden. Wir machen gerade eine Umfrage für unsere Schulzeitung über bewußte und unbewußte Umweltverschmutzung. Was sagen Sie dazu?“ Er hielt einen Block notierbereit und schaute an Wa hinauf.
    Der fixe Berliner begriff. Er schaute bedeutungsvoll und sagte: „Schreiben
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