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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi
Autoren: Tatjana Kruse
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als ich herausfand, dass mein leiblicher Vater ein international gesuchter Auftragsmörder ist?“, rief Mandy. „Und dass ich nicht sein einziges Kind bin, sondern nur eins von ... von wie vielen? Dutzenden? Hunderten? Tausenden?“ Letzteres brachte Mandy offenbar mehr auf als die Tatsache ihrer Unfallzeugung.
    Verschämt winkte Jeff Bridges ab. Verschämt, aber stolz. „Zwanzig, dreißig ... mehr sicher nicht.“
    „Und als ich dich endlich hier in Seefeld aufgespürt habe, muss ich erfahren, dass du seit Jahren als vermisst giltst. Ich schleuse mich unter dem Namen Irschtaler – zufällig mein richtiger Name! – in die Kanzlei von Rinnerthaler ein, mache ihn darauf aufmerksam, dass man dich nach sieben Jahren endlich offiziell für tot erklären sollte, und natürlich hoffe ich, dass ich deine Alleinerbin werde und die Millionen bekomme, die du als Auftragsmörder erwirtschaftet hast. Aber nein, du hast in deinem Testament den Idioten bedacht. Der Idiot muss also weg. Und auf wen treffe ich da? Den Rudi! Kommt eines Tages in einer der berüchtigt langen Mittagspausen vom Rinnerthaler in die Kanzlei spaziert, erklärt, er sei der legitime Nachkomme von Matthias Gänswein, und will wissen, wie viel er jetzt erbt. Ich hab ihm gesagt, dass er wegen des Testaments gar nichts bekommt, und ihm vorgeschlagen, den Idioten auszuschalten, damit wir uns das Erbe teilen können. Er hat ja gesagt. Aber der Rudi war ein Griff ins Klo.“
    „Welcher Rudi?“ Alfie verstand nur Bahnhof. Ihm war lediglich klar, dass sie ihn meinte, wann immer sie vom Idioten sprach.
    „Der Dings . Dieser saudämliche Vollpfosten, der es fünf Mal vermasselt hat, dich Idioten umzubringen.“ Giftig sah sie Alfie an. „Am Bahnhof in München hat er nicht heftig genug zugestoßen, dann schießt er daneben und trifft den Rinnerthaler, im Casino ist die Vergiftungskiste schiefgegangen, und für den See hat er offenbar die Fußfesseln nicht eng genug geschnürt. Und als er dich dann in der Küche erschießen will, trifft er stattdessen mich. Der Depp ist mehr mit dir verwandt als mit mir, so viel steht fest.“ Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte ausgespuckt.
    Der Lärm in der Lobby nahm ab. Die Einsatzkräfte standen offenbar kurz vor dem Sieg.
    „Die Zeit läuft uns davon, ich sollte zum Ende kommen. Rudi hat als Handlanger und Fahrer für Esterhuysen gearbeitet, so erfuhr ich von Esterhuysens Plan, euch Greise auszuschalten. Was mir egal war, ich wollte ja nur an die Millionen meines Erzeugers. Hauptsache also, der Idiot stirbt. Wie, war mir auch egal. Doch der ist unkaputtbar. Dem sein Schutzengel schiebt freiwillig Überstunden noch und nöcher.“
    Alfie war nicht davon überzeugt, dass ihn sein Workaholic-Schutzengel auch kugelsicher gemacht hatte. Nicht, wenn man aus nächster Nähe auf ihn schoss. Wieder hielt ihm Mandy die Waffe an die Schläfe. „Ich habe mir im Waldschlössl deine Haare besorgt, Papa . Der DNA-Test wird beweisen, dass ich die Tochter von Matthias Gänswein bin. Rudi ist tot, Alfie auch gleich. Dann gibt es nur noch mich. Und bis eines deiner anderen Kinder auf den Trichter kommt, bin ich mit dem Geld schon längst in der Karibik.“ Jetzt, wo sie sich freute, sah sie wieder richtig süß aus.
    „Moment“, wandte Alfie ein. „Ich bin doch eh nur der Neffe. Du musst mich nicht umbringen.“
    „Jungelchen, ich mag dich, aber du warst bestimmt eine Sturzgeburt und bist auf dem Kopf gelandet, oder?“ Jeff Bridges kraulte sich den Bart. „Ich bin nicht dein Onkel Matze. Ich bin dein Papa Matze.“
    Alfie wurde bleich. Oh Gott. „Inzest?“, hauchte er.
    Jeff Bridges lachte. „Womit meine Vermutung über deine Geburt bewiesen wäre. Nein, Dummkopf, ich bin der Sohn deiner Großmutter. Als ich mich, lange nachdem ich von zu Hause ausgezogen war, in deine Mutter verliebt habe und sie schwanger wurde, hab ich gewusst, dass ich sie aus der Schusslinie bringen muss. In meinem Beruf kann man keine Familie haben. Das lenkt ab und macht erpressbar. Also hab ich euch beide zu meiner Mutter, deiner Oma, gebraucht und ihr alles erklärt. Sie wollte mir noch ins Gewissen reden, hat mir nahegelegt, mich den Behörden zu stellen. Nach 25 Jahren würde ich begnadigt und könnte nochmal neu anfangen. Habe ich natürlich ausgeschlagen. Daraufhin hat sie sich von mir losgesagt. Und dir hat sie eingeredet, du seist mein Neffe, nicht mein Sohn. Aus Angst, du könntest sonst in meine Fußstapfen treten wollen.“ Seine Augen
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