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Gottesopfer (epub)

Titel: Gottesopfer (epub)
Autoren: Tanja Pleva
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dem Fax:
    Simon Rieckmann, led.
    Ordensname: Dominik
    geb. am 21. 3. 1975
    Vater: Gunther Rieckmann, geb. am 12. 4. 1946
    Eltern: Egon Rieckmann und Inge Rieckmann, geb. Semhausen
    Geschwister: Anna Maria Rieckmann
    Mutter: Rosa Rieckmann, geb. Patt, geb. am 8. 9. 1947
    Eltern: Herbert Patt und Marion Patt, geb. Finkel
    Geschwister: Elisabeth Lange, geb. Patt
    Geschwister: Konstantin Rieckmann, Sabine Rieckmann
    Demnach war also Schwester Augustina die Tante von Pater Dominik, und der Pfarrer hatte nicht nur eine Schwester, sondern auch einen Bruder gehabt. Konstantin. So hieß auch der Mann, der angeblich in einem früheren Leben Linas Geliebter gewesen war und der die Frau aus der Klinik gefoltert hatte. Aber sein Nachname war doch Lange, nicht Rieckmann. Und da schob sich das letzte Puzzleteil an seinen Platz. Konstantin Rieckmann war zu Konstantin Lange geworden, er hatte den Namen seiner Tante angenommen. Und Konstantin musste der Junge aus dem Hospiz sein – und der Mörder.
    Juri war fassungslos. Wenn dieses Schreiben doch nur früher angekommen wäre. Vielleicht hätten sie dann schneller eins und eins zusammengezählt, und sehr wahrscheinlich wäre Pater Dominik dann heute noch am Leben.

66
    Das einzig frei stehende Häuschen in der Abteistraße lag ziemlich versteckt hinter einer hohen unbeschnittenen Hecke, und beinahe wäre Sam daran vorbeigefahren. Es lag vollkommen im Dunkeln. Keine Außenbeleuchtung, kein einziges Fenster, in dem Licht brannte. Die Fassade hatte tiefe Risse, die sich in Zacken durchs Mauerwerk fraßen, und an den kleinen Blumenbeeten unter den Fenstern hatte schon lange keiner mehr Hand angelegt.
    Rings um das kleine Haus standen die zwei- bis dreistöckigen mit Stuck verzierten edlen Altbauvillen, die für diese Gegend typisch waren, und ließen das kleine Haus noch unscheinbarer aussehen. Hier und dort brannte Licht, Schatten bewegten sich hinter den Fenstern, und Autos standen in den schmalen Auffahrten.
    Sam tigerte nervös auf und ab. Wo blieb Juri nur? Endlich sah er zwei Scheinwerfer auf sich zukommen. Der Wagen hielt direkt neben ihm, dann stieg Juri aus und drückte ihm ein Blatt Papier in die Hand. So knapp wie möglich erzählte Juri von dem Telefonat mit dem Kloster und wie nun, ganz plötzlich, alles einen Sinn ergab.
    Sam nickte nur, während er Juri zuhörte und gleichzeitig die Namen auf dem Blatt Papier überflog. Dann sah er wieder auf das Haus, das vollkommen unbewohnt schien. Zweifel kamen in ihm hoch. Vielleicht war der Mörder schon über alle Berge, nachdem er die Seele seines Bruders auch gerettet hatte, blieb hier nicht mehr viel zu tun. Und Lina? Hatte er sie mitgenommen, oder würden sie ihren leblosen Körper in dem Haus finden. Bei dem Gedanken wurde Sam schlecht.

    Â»Hey, worauf warten wir noch?« Juri hatte seine Jacke ins Auto gelegt und sich die Ärmel hochgekrempelt.
    Sie hatten zwar Verstärkung angefordert, aber Sam wollte auch nicht länger warten.
    Sie kamen ganz leicht auf das Grundstück. Der Riegel des gusseisernen Tores ließ sich beinahe lautlos zur Seite schieben, und die beiden Männer schlüpften hindurch. Beide hatten ihre Waffen gezogen und schlichen zur Haustür. Nachdem trotz Klingeln und Klopfen niemand geöffnet hatte, trat Juri die Tür kurzerhand ein.
    Drinnen war es stockdunkel. Sie betraten den Flur und blieben erst einmal reglos stehen, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sam tastete die Wände nach einem Lichtschalter ab. Endlich fand er einen, es klickte, aber trotzdem blieb alles dunkel.
    Â»Scheiße«, fluchte Sam vor sich hin. Schemenhaft konnte er erkennen, dass von dem Flur, in dem sie standen, mehrere Zimmer abgingen. Eine Treppe führte nach oben. Darunter befand sich eine kleine Tür, die angelehnt war und aus der ein schwacher Lichtschimmer drang – offenbar die einzige Lichtquelle im Haus. Sam ging näher und sah, dass eine Treppe nach unten führte.
    Â»Ich geh runter. Du bleibst hier oben«, sagte Sam und hörte ein leises Klappern. »Was ist das denn?«
    Â»Meine Zähne … mir ist so kalt«, log Juri. Seine Zähne schlugen vor Anspannung unkontrolliert aufeinander. Er war froh, dass Sam nicht sehen konnte, wie ihm der Schweiß von der Stirn tropfte. Juri war zwar schon seit zwei Jahren bei der Polizei, aber es war das erste Mal, dass er einen Serienkiller
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