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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)
Autoren: Ted Kosmatka
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ihre gewaltigen Brauen waren aufgeplatzt und bluteten. Sie griff an, fiel zu einem unmenschlichen Lauf auf Hände und Füße und stürmte auf vier Gliedmaßen durch den Raum.
    Paul blickte zu der Kontrollstation und wusste, dass sie es nicht schaffen würden.
    »Lauf dorthin!«, schrie er Lilli an und stieß sie in die Richtung des gläsernen Kontrollraums. Dann drehte er sich herum, um sich dem Angriff zu stellen, um Lilli Zeit zu verschaffen. Aber Trieste war wie eine Lokomotive. Paul wurde einfach von den Füßen gerissen. Er flog durch den Raum und rutschte dicht an die Käfige heran, aus denen ein riesiger, schenkeldicker Arm zwischen den Gittern nach ihm griff. Die Hand verfehlte ihn nur knapp. Paul rollte sich hastig von den Stahlgittern weg.
    Trieste stürzte sich auf ihn, vollkommen außer sich vor Wut, und kam dabei den Käfigen zu nah. Die dunklen Arme griffen zwischen den Gitterstäben nach ihm, aber Trieste war gerade außerhalb ihrer Reichweite. Sie streiften nur seine Schultern. Die Kreatur hob ihre Arme zu einem tödlichen Schlag, aber Paul rollte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite. Die gewaltigen Fäuste landeten auf dem Betonfußboden. Paul stand auf. Dann hob Trieste Paul hoch und schleuderte ihn in Richtung des Kontrollraums. Paul prallte gegen das Sicherheitsglas und brach auf dem Boden zusammen. Im Inneren des Raums kreischte Lilli.
    Die Kreatur stürzte sich auf Paul.
    Paul hob abwehrend einen Arm. Hätte er das nicht getan, hätte ihn der Schlag mit Sicherheit getötet. Die Faust sauste wie ein Hammer heran und schleuderte seinen Arm zur Seite.
    Trieste ähnelte der Kreatur, gegen die er im Wald gekämpft hatte. Nur war er noch erheblich schlimmer. Er war größer und stärker. Paul wurde klar, dass er gleich sterben würde.
    Trieste packte ihn an einem Bein und schleuderte ihn wieder durch die Luft, gegen die Wand neben der zerbrochenen Tür.
    In dem gesicherten Kontrollraum kreischte Lilli. »Paul, lauf!«
    Aber Paul konnte nicht mehr laufen.
    Die Kreatur näherte sich ihm langsam, ließ sich Zeit. Dann schien sie etwas auf dem Boden neben der zertrümmerten Tür zu bemerken.
    Die Kreatur trat über Paul hinweg und machte etwas sehr Menschliches. Sie hob etwas auf, was sie als Waffe nutzen konnte. Es war die Stahlstange, mit der Paul die Tür versperrt hatte, dieselbe, die er als Waffe gegen Trieste benutzt hatte. Dann kam Trieste zu Paul zurück und stand über ihm. Er hob die Stange mit beiden Händen hoch über den Kopf.
    »Stirb, Bruder!«, fauchte er mit seiner rauen Stimme.
    In diesem Moment ertönte lautes, dumpfes Dröhnen von Metall auf Metall. Es pflanzte sich durch die Halle fort, so dass Paul es neben sich und über sich gleichzeitig hören konnte.
    Trieste erstarrte eine Sekunde, sichtlich verwirrt. Paul drehte den Kopf und sah Lilli hinter dem Sicherheitsglas. Ihr Gesicht war bleich, alles Blut war daraus gewichen. Sie sagte etwas, bildete ein Wort mit den Lippen. Sein benebelter Kopf brauchte einen Moment, bis er begriff, was sie meinte, dann verstand er. Lauf.
    In diesem Moment öffnete sich eine der Käfigtüren. Sie waren nicht mehr verschlossen. Dann öffnete sich eine weitere. Und noch eine. Der erste Gorilla-Schimpanse-Hybride trat aus seinem Käfig, dann folgten die anderen. Sie strömten in einer knurrenden Woge aus schwarzem Fell heran, und plötzlich wimmelte es in der Halle von Bestien.
    Trieste drehte sich um, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Die erste Kreatur griff an. Trieste schwang die Stange, aber der Hybride schlug sie zur Seite. Die beiden Kreaturen kämpften, dann griff ein weiterer Hybride in den Kampf ein, dann noch einer. Sie schrien, schlugen um sich, brüllten. Es herrschte blanke, brutale Gewalt. Haare flogen, Knochen brachen. Paul zog sich über den Boden, versuchte, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Trieste kreischte vor Wut und Schmerz auf, als er zu Boden geschleudert wurde. Paul hörte seine Knochen brechen, dann sausten Fäuste herab. Lilli duckte sich in dem Kontrollraum unter den Tisch und blieb außer Sicht.
    Paul kroch weiter.
    Er schaffte es bis zur gegenüberliegenden Tür, glitt über die Schwelle und richtete sich auf. Dann ging er aufrecht weiter, so gut er konnte. Diese Kreaturen würden sich nicht allzu lange ablenken lassen. Paul überquerte den kurzen betonierten Weg zwischen den Gebäuden und erreichte die nächste Tür. Er betrat die kleinere Halle, durchquerte den Raum. Den Raum, der noch im Bau war.
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