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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)
Autoren: Ted Kosmatka
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Alte. »Und es sieht so aus, als gäbe es große Unterschiede zwischen diesen beiden Kreuzungen. So wie ein Liger sich von einem Tigon unterscheidet, und ein Maulesel anders ist als ein Maultier. Diese Kreuzung ist besser.«
    »Ihr Sohn?« Paul spie die beiden Worte förmlich heraus. Er dachte an die Bestie, die ihn auf der Brücke angegriffen hatte.
    » Mein Sohn?« Der Alte fing an zu lachen. Er lachte lange und keuchend, bevor das Lachen in einem Hustenanfall endete und die Schimpansen das Geräusch aufnahmen und kreischten. »Du hast es immer noch nicht herausgefunden, mein Junge? Du hast es nicht erraten?«
    »Was erraten?«
    »Ich leide unter Mukoviszidose, was die Bewegungen der Flimmerhärchen in meinen Zellen beeinträchtigt. Das wiederum hat zur Folge, dass meine Lunge nicht richtig funktioniert. Ich wäre schon vor Jahrzehnten gestorben, wenn es keine Lungentransplantationen gäbe. Aber die Krankheit hat außerdem viele pleiotrope Auswirkungen. Sie beeinflusst auch die Bewegungsfähigkeit der Spermien und die Entwicklung der Samenleiter. Alle Männer, die unter Mukoviszidose leiden, sind unfruchtbar.«
    Paul runzelte die Stirn.
    »Das Sperma wurde von deinem Vater gespendet, Paul.« Johansson deutete auf die von einer Kapuze verhüllte Gestalt neben der Tür. »Trieste ist dein Halbbruder.«
    »Nein.«
    Pauls Blick zuckte zu der Kreatur. Trieste war ein paar Zentimeter kleiner als er, aber erheblich muskulöser. Er hatte schwarzes Haar, einen vorstehenden Oberkiefer und breite, mächtige Schultern.
    »Ist er es nicht?«, fragte ihn der Alte. »Sieh ihn dir genau an.«
    »Nein!«, schrie Paul. Mit einem Satz war er an der Tür, packte die lange Metallstange des Flaschenzuges, krümmte seine Finger darum. Er riss sie hoch, schwang sie mit aller Kraft und traf Trieste mitten ins Gesicht, zerschmetterte das Auge der Kreatur. Trieste stürzte zu Boden. Das dumpfe Klatschen ertönte, als Fleisch auf Beton landete.
    Paul packte Lillis Hand und rannte los.
    Sie hatten gerade das andere Ende des Gebäudes erreicht, als Paul es hörte. Ein Brüllen von Wut und Schmerz. Er riskierte einen Blick zurück. Trieste erhob sich. Blanke Wut verzerrte seine seltsamen Gesichtszüge zu einer dämonischen Fratze. Er hatte die Zähne gebleckt und brüllte erneut.
    »Töte sie!«, befahl der Alte. »Töte sie beide!«
    Trieste setzte sich in Bewegung.
    Paul und Lilli rannten um ihr Leben.
    Sie schafften es zur gegenüberliegenden Tür, stürmten hinaus in das helle Sonnenlicht und stolperten fast über den Wachmann, der draußen stand. Paul sah den verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes, als er an ihm vorbeihetzte. Der Mann zögerte einen Moment. Er hatte keine speziellen Befehle. Dann waren Paul und Lilli auch schon auf und davon.
    »He! Stehen bleiben!«, schrie der Wachmann ihnen hinterher.
    Paul ignorierte ihn und stürmte durch die Tür des nächsten Gebäudes. Der Wachmann folgte ihm, aber er war zu langsam. Paul und Lilli rannten in die Halle und schlugen die Tür zu, bevor er sie erreicht hatte. Der Mann hämmerte mit aller Kraft dagegen, aber Paul stemmte seine Schulter gegen das Metall. Dann fiel ihm auf, dass er immer noch die Stahlstange in der Hand hielt, und klemmte sie zwischen die Tür und einen I-Träger, so dass die Tür verriegelt war.
    »Machen Sie die Tür auf!«, schrie der Mann. »Machen Sie sofort …!« Der Mann verstummte, als hätte irgendetwas ihm einen Schrecken eingejagt. Dann schien er sich von der Tür abzuwenden, und einen Augenblick später erzitterte die Stahltür in ihrem Rahmen, als etwas Riesiges dagegenprallte. Die Bestie brüllte erneut. Es war ein Geräusch bar jeglicher Vernunft. Wieder donnerte sie mit den Fäusten dagegen, und die Stahlstange erzitterte und verbog sich.
    Paul und Lilli wichen zurück. Die Tür würde nicht lange halten.
    Sie waren wieder im Affenhaus. Der Lärm in der Halle war fast nicht zu ertragen. Die Gorilla-Schimpanse Hybriden waren förmlich außer sich vor Wut.
    Wieder erzitterte der Türrahmen, als Trieste mit den Fäusten zwei Beulen in die Metalltür hämmerte.
    Pauls Blick zuckte durch die Halle. In der Mitte des Raumes befand sich die kleine Kontrollstation. Ein Raum mit einem Gitter aus Stahlstangen. »Komm mit!«, schrie er. Sie rannten darauf zu. Hinter ihnen kreischte Metall, als die Tür aus den Angeln gerissen wurde und nach innen einbrach.
    Trieste brüllte vor Raserei. Paul sah zurück. Das linke Auge der Kreatur war fast zugeschwollen, und
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