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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück
Autoren: A. Lee Martinez
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auf den Schutthaufen. Sie ließ ihre Fingerknöchel knacken und machte schmale Augen.
    »Das war vielleicht nicht so gut«, sagte Quick.
    Der Elchkopf erhob sich mit Gorgoz darunter.
    »Okay, okay. Ich denke, ich kann mich zu einer Mitleidsnummer aufraffen, wenn dich das abkühlt.«
    Jetzt gab Syph jegliche göttliche Subtilität auf und warf sich erneut auf Gorgoz. Sie brachen durch die Wand ins Nebenzimmer.
    »Die Hölle kennt keine Wut …«, bemerkte Quick.
    Das war zwar nicht das, woran er gedacht hatte, als er Syph mitbrachte, aber eine Ablenkung war eine Ablenkung. Der Herrensitz schepperte vor Syphs und Gorgoz’ Gebrüll. Worthington nutzte die Lage, um aus dem Zimmer zu fliehen.
    »Du haust hier besser ab, Phil.«
    »Aber was ist mit dir?«
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich weiß nicht, wie lange Syph und ich ihn ablenken können.«
    »Aber …«
    »Verdammt, lauf!« Quick verwandelte sich in einen drei Meter großen goldenen Krieger mit flammenden Augen und blutigen Tätowierungen. »Ich kann selbst für mich sorgen.«
    »Sei vorsichtig!«
    Quick nickte. »Du auch.«
    Er ging auf die Kampfgeräusche zu.
    Gorgoz hatte seine grässliche Ursprungsgestalt angenommen: die eines dunkelgrünen Riesen mit drei Köpfen und vier Beinen. Syph, eine brennende, bleiche Göttin der Wut, rang mit dem Riesen. Sie riss ihm mit bloßen Händen Fetzen aus dem Leib.
    Das alles war so lächerlich, dachte Quick. Direkte Auseinandersetzungen zwischen Unsterblichen waren wenig mehr als ein kosmischer Wettbewerb im Weitpissen. Es war zwar möglich zu gewinnen und einen Gott so schwer zu verletzen, dass er ein paar Minuten brauchte, um sich zu erholen. Aber das war es dann auch schon.
    Ein paar Minuten konnten allerdings dazu beitragen, dass Phil entkam, also packte Quick seinen Onyx-Speer fester und watete in die Schlacht.
    Unter der Raserei der Götter bebte das Haus. Die Bausubstanz war nicht für göttliche Schlägereien gemacht. Als Quicks Speer Gorgoz’ Schenkel durchbohrte, ließ der Aufschrei des Gottes die Rohre bersten, und brühend heißer Dampf sprühte durch die Luft. Als Gorgoz den Speer abbrach und Quick den Griff über den Kopf zog, brach eine tragende Wand, sodass ein Teil des Daches einstürzte. Und als Syph Gorgoz in eine sehr sensible Stelle biss, barsten die Fenster. Innerhalb von wenigen Sekunden war das Haus eine Todesfalle.
    Phil bahnte sich einen Weg durch das tödliche Chaos. Beinahe wurde er unter einem einstürzenden Flur begraben, fiel fast in eine bodenlose Grube und wich gerade noch rechtzeitig einem Miniatur-Tornado aus, der sich quer über seinen Weg fraß.
    Phil wusste nicht, wohin er ging. Er kannte den Grundriss der Villa nicht, und das Chaos war auch keine Hilfe. Er versuchte einfach, einen Weg nach draußen zu finden, ohne dabei zu sterben.
    Als er sich den Weg durch eine Rauchwolke bahnte, stieß er mit jemandem zusammen.
    »Pass doch auf, du Idiot!«, knurrte Worthington.
    Beide Männer warteten, dass der andere den ersten Schritt machte. Phil hob die Hände, schloss sie zu Fäusten und zuckte dann zusammen, als er meinte, Worthington greife an. Aber ihm wurde klar, dass Worthington genau dieselbe Reihe von Gesten gemacht hatte.
    Ein Konzertflügel krachte durch eine Wand und traf sie beinahe. Beide beschlossen wortlos, dass sie nur zwei Sterbliche waren, die zu überleben versuchten. Worthington rannte los, und Phil, der darauf vertraute, dass Worthington den Weg durch sein eigenes zerbröckelndes Haus kannte, folgte ihm.
    Sie fanden die Garage. Das Dach war eingestürzt und hatte den Mercedes und den Hummer zerquetscht. Worthington stieg in den Jaguar, Phil auf den Beifahrersitz. Der Wagen sprang an, und Worthington schoss aus der Garage, gerade als sie zu einem Haufen Trümmer zusammenfiel.
    Es gab einen blendenden Blitz und einen Überschallknall. Ein riesiges Stück brennenden Schutts fiel vom Himmel und landete direkt vor dem Jaguar. Worthington riss das Lenkrad herum und verlor die Kontrolle. Der Wagen raste über den gepflegten Rasen und planierte mehrere Büsche. Er stieg auf die Bremse. Der Jaguar brach aus und schleuderte seitlich gegen einen Baum. Er stieß sich den Kopf am Lenkrad, was ihn ordentlich durchschüttelte.
    Phils Sicherheitsgurt hatte jedoch ernste Verletzungen verhindert. Er trug lediglich ein paar Prellungen davon, und seine Seite schmerzte, wenn er tief Luft holte. Auf unsicheren Beinen kletterte er aus dem Wagen.
    Der flammende Trümmerhaufen schlug wild um
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