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Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Titel: Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr
Autoren: Kampfausbilder Ronny
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Bord
    Während eines NATO-Manövers lagen wir in Bilbao. Dort hatte sich einer der Männer bei einer netten Dame Filzläuse eingefangen.
Da wir vier Wochen raus zum Manöver fahren sollten, wurde es nach der zweiten Woche bemerkt.
Weil alle sich so seltsam kratzten an jenen Stellen, die keine Sonne erreicht und am S... Unser Taucharzt Dr. Huber – Schwabe seines Zeichens – befahl: Alle ohne Ausnahme ins Sanzimmer.
Dort wartete schon San Gefreiter F. mit dem Rasierzeug und Hilfssani Obermaat Würrihausen Smut mit einem dicken Quast und einem Eimer voll Diesel.
Genüsslich und mit diabolischem Grinsen rasierte OG F. die Schamhaare ab schaute nach den Augenbrauen; sah man da einen der Kameraden – schwups, waren die Brauen auch weg.
Dann kam der Oberhammer: Man wurde zu Obermaat X geschickt, der nahm den Quast, tauchte diesen in den Diesel und damit wurde man eingeschmiert. Man stank wie ein Puma, da Duschen während der Seefahrt verboten war.
    Auf einmal Riesengetöse auf dem Gang: »Herr Stabsarzt, ich bin der Kommandant, ich brauche das nicht.« Er: »Doch, doch, bin ihr Fachvorgesetzter, Sie müssen auch, sonst bekommen wir die Plage nicht in den Griff!«
    Ob er wollte oder nicht, er musste antreten zur Prozedur. Nachdem er den Geschwaderkommandeur persönlich befragt und von dem den Befehl bekommen hatte, ergab er sich in sein Schicksal.
    Der Sani machte später eine genaue Zeichnung des Schniedels des Chefs und bekam ’ne Dizi dafür.
    Aber gelacht haben wir alle. Wegen dem Rumgezicke.
Die Einzigen, die nicht mussten, waren der Sani und der Arzt, weil sie sich selbst mit Pülverchen verarzteten.
    Unter meiner Aufsicht hätte der Sani keine Dizi bekommen, sondern hätte von Spanien aus nach Hause schwimmen dürfen. Das Schiff wäre zur Beaufsichtigung hinter dem Schwimmer hergefahren!
Wie das Amen in der Kirche ...
    Wenn Bundeswehrsoldaten beten, muss sich der Priester manchmal die Haare raufen. Ein Weihnachtsgottesdienst im Kosovo offenbarte, wie jetzt bekannt wurde, auf unfreiwillig komische Art mangelnde Glaubenskenntnisse.
    Der katholische Geistliche sprach vor den Soldaten, die meist aus den neuen Bundesländern kamen, den Segen »Der Herr sei mit euch ...« und wartete auf Antwort – vergeblich, denn die Soldaten schwiegen. Nur einer erwiderte, wie es die katholische Liturgie vorsieht: »... und mit deinem Geiste.«
    Darauf rief ein Unteroffizier, sichtlich erbost über die seiner Meinung nach wohl unangebrachte Äußerung: »Ruhe! Quatsch dem Pastor nicht dazwischen!«
    Richtig! Der Pfarrer ist wie ein Vorgesetzter, da redet man nicht ungefragt!
Funken will gelernt sein ...
    Auf meiner letzten Übung bei der Bundeswehr spielte sich eines Abends folgendes Miniaturdrama ab: Abends um halb zehn, nach einer Nacht ohne Schlaf, wollte unser Zugführer jemanden anfunken. Man hörte also:
    »Acht zwo, hier Zugführer zwoter, bitte kommen!«
    Nur hatte der gute Mann völlig vergessen, dass er den Zug gewechselt hatte. Ergebnis: Er rief sich selber, da acht zwo die taktische Abkürzung von Zugführer zwoter war. Naturgemäß fühlte sich jetzt niemand veranlasst zu antworten. Dieses Schweigen im Äther wurde zuerst noch geduldig aufgenommen:
    »Acht zwo, hier Zugführer zwoter, bitte kommen, bitte kommen!!«
    Natürlich wieder keine Antwort. 30 Sekunden später:
    »Acht zwo, hier Zugführer zwoter, bitte KOMMEN, KOMMEN!!!«
    Stille, aber nur noch zehn Sekunden (die Geduld ging zu Ende):
    »Acht zwo, Acht zwo, hier Zugführer zwoter, hier Zugführer zweiter, KOOOOMMMMENNN!«
    Inzwischen war wohl alles, was die Frequenz mithören konnte, nur noch am Grölen, der Humor war wie immer einseitig, dem guten Mann riss nun endgültig der Geduldsfaden:
    »Acht zwo, WENN SIE NICHT AUF DER STELLE ANTWORTEN, DANN KOMME ICH PERSÖNLICH VORBEI UND DANN BRINGE ICH IHNEN BEI, WAS ES HEIßT, MIR NICHT ZU ANTWORTEN!«

Es erbarmte sich der Feuerleituffz, machte seinen Bagger auf und rief »Das sind Sie doch selbst!« hinüber. Man konnte die darauf folgende Stille regelrecht hören, was auch daran lag, dass inzwischen kaum noch jemand Luft zum Atmen hatte.
Wer dachte, dass es das jetzt war, der wurde eines Besseren belehrt. 20 Sekunden später:
    »Zwotes, hier Zugführer zwoter, bitte kommen.«
    Na, endlich, wir waren gemeint, also Antwort:
    »Zugführer zwoter, hier zwotes kommen ...«
Und nun kam es:
    »Hier, (Pause), ähhh, (längere Pause), mhhh, (ganz lange Pause), WER ZUM TEUFEL WAR ICH JETZT NOCH MAL, (Pause), äh,
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