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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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den besten Ka-la-na, einen ganzen Schlauch, das ist genug für euer ganzes Dorf.«
    »Ich versuche es«, sagte einer der Bauern entschlossen.
    Ich gesellte mich zu dem Kreis der Zuschauer.
    Man half dem Herausforderer auf den Schlauch hinauf. Aber schon eine Ihn später stürzte er zu Boden. Das Publikum schlug sich auf die Schenkel und brüllte vor Lachen.
    »Wo ist jetzt der Wein?« rief einer seiner Freunde.
    Weiteres Gelächter erscholl.
    Mir ging durch den Kopf, wie seltsam es doch war, daß diese Menschen, die so wenig besaßen und in tödlicher Gefahr geschwebt hätten, wäre da nicht die Armee von Ar gewesen, die sich zwischen Cos und die Stadt stellte, so ausgelassen sein konnten.
    Ich sah dem nächsten zu, dem man auf den Schlauch half.
    Vermutlich hätte ich mittlerweile ohne weiteres ins Zelt zurückkehren können. Es war schon spät, und vermutlich waren Marcus und Phoebe längst eingeschlafen. Gewöhnlich ließ Marcus sie zu seinen Füßen schlafen – in diesem Fall wären ihre Fußgelenke überkreuzt und aneinandergekettet – oder an seiner Hüfte, dann trüge sie eine kurze Halskette, die an seinem Gürtel festgemacht war. Läßt man ein Mädchen auf diese Weise schlafen, hat das den Vorteil ihrer leichten Verfügbarkeit. Allerdings waren diese Vorkehrungen, falls sie ihre Flucht verhindern sollten, meiner Meinung nach völlig unnötig. Phoebe verbanden mit ihrem Herrn Bande, gegen die das stabilste, aus den stärksten, gröbsten Fasern geknüpfte Seil oder schwere, unzerstörbare Eisenketten so zerbrechlich wie Spinnenfäden waren. Sie liebte ihren Herrn innig und von ganzem Herzen. Und auch wenn er sich wegen seiner Schwäche Vorwürfe machte und gereizt, launisch und wütend war, war er doch vernarrt in seine schöne Sklavin.
    Der Mann versuchte sich auf dem dicken, buckelnden Weinschlauch zu halten und rutschte herunter. Er war nicht schlecht gewesen. Beinahe hätte er den Wein gewonnen.
    Applaus ertönte in dem kleinen Kreis.
    Ganz in der Nähe pries ein Mann unüberhörbar den Stand eines Gedankenlesers an. Dieser Gedankenleser las vermutlich Münzen. Ein Zuschauer, der als Kandidat mitmacht, wählt aus einer Anzahl von Münzen, die auf einem Teller oder Tablett ausgebreitet liegen und vorher eingesetzt werden – für gewöhnlich Tarskstücke –, vorgeblich ohne Wissen des Gedankenlesers oder seines Vertrauten ein Geldstück aus, nimmt es fest in die Hand und konzentriert sich darauf. Nachdem die Münze wieder zurückgelegt wurde, dreht sich der Gedankenleser um und sucht die betreffende Münze heraus, weitaus öfter, als nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung möglich wäre. Der Zuschauer verliert dann das Tarskstück. Wählt der Gedankenleser die falsche Münze aus, erhält der Spieler das Geld. Es muß ein Trick dabei sein, obwohl ich ihn nicht kenne. Meiner Meinung nach nehmen die Goreaner ziemlich unkritisch an, daß der Gedankenleser tatsächlich Gedanken lesen kann.
    Ihre Argumentation lautete wie folgt: Es ist eine Tatsache, daß ein Mann weiter in die Ferne sehen kann als ein anderer. Warum sollte es dann nicht auch möglich sein, daß jemand Gedanken ›lesen‹ kann? Einige Goreaner glauben auch an Magie, da sie im Gegensatz zu einem irdischen Publikum weniger mit Zauberkunststückchen, Taschenspielereien oder Illusionen vertraut sind. Ich habe Goreaner kennengelernt, die zum Beispiel tatsächlich glaubten, daß ein Zauberer ein Mädchen verschwinden lassen und sie dann aus dem Nichts wieder herbeizaubern könne. Sie vertrauen blindlings ihren Sinnen. Das Befragen eines Orakels vor dem Beginn von Feldzügen, Geschäftsunternehmungen und dergleichen mehr ist auf Gor weit verbreitet. Viele Goreaner machen sich Gedanken wegen solcher Dinge wie den Spuren von Spinnenbeinen oder dem Vogelflug. In unsicheren, schwierigen Zeiten gibt es wie auch auf der Erde auf Gor eine Kundschaft für Leute, die behaupten, die Zukunft vorhersagen zu können.
    »Edler Bürger!« rief der Besitzer des Weinschlauchs. »Was ist mit dir?«
    Ich sah ihn überrascht an.
    »Ein Tarskstück, eine Gelegenheit zu gewinnen!« lud er mich ein. »Denk nur an den Weinschlauch, für dich und deine Freunde!«
    Ein Weinschlauch würde mindestens vier oder fünf Kupfertarsk einbringen.
    »Also gut«, sagte ich.
    Die Zuschauer nickten und gaben ihren Beifall kund. »Ein guter Mann«, sagte mehr als nur einer von ihnen.
    »Du willst doch bestimmt nicht deine Sandalen anbehalten«, sagte der Besitzer.
    »Natürlich nicht.«

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